Lässt sich Gott in der Natur finden? "Wenn wir Gottes Gegenwart erfahren wollen, wird bloßes Nachdenken nicht ausreichen. Wir werden mit all unseren Sinnen und allem, was wir darüber hinaus noch spüren, abtauchen müssen ins Grün der Wiesen und ins Blätterrauschen der Birken." Wie ein solches Abtauchen gelingt, entfaltet Uwe Habenicht mit praktischen Übungen und Einsichten, die unseren gewöhnlichen Blick auf Natur, uns selbst und auch auf Gott grundlegend in Frage stellen. Der Schlüssel dazu liegt im Verständnis der Natur als Zwischenraum, in dem wir von Zweckorientierung und Leistungsdruck befreit sind. Hier ergreifen uns Kräfte, Stimmungen und Atmosphären, die zu Vorboten des Göttlichen werden können.
Spiritualität boomt. Alltägliches wird immer häufiger spirituell aufgeladen – vom Teebeutel bis zum Duschbad. Ist all das schon spirituell, nur weil es sich spirituell gibt? Bei seiner Erkundung der spirituellen Aufbrüche der Gegenwart – zuletzt unter dem Titel «Leben mit leichtem Gepäck» – fragt Uwe Habenicht diesmal nach Merkmalen einer tragfähigen christlichen Spiritualität. Ausgangspunkt ist für ihn die religiöse Autonomie des Einzelnen. Anschaulich beschreibt er, dass sich dabei die eigenen, auch mystischen Erfahrungen nicht gegen gemeinsames Beten und politisches Engagement ausspielen lassen. Und wie in solchen neuen Formen des Religiösen, auch in neuen Formen des Umgangs mit traditioneller Religion, individuelle Freiheit und Gemeinsinn miteinander zu dem verbunden werden, was «Freestyle Religion» als Religion für das 21. Jahrhundert ausmacht. Der Praxisteil am Ende des Buches ermutigt dazu, eigensinnig, kooperativ und weltzugewandt den Weg zum Transzendenten zu suchen.