Fariba Vafi

Список книг автора Fariba Vafi



    An den Regen

    Fariba Vafi

    Wer sich mit zeitgenössischer iranischer Literatur befasst, sollte das Genre Kurzgeschichte nicht unbeachtet lassen. Denn in Kurzgeschichten wie auch in der Lyrik lassen sich, anders als in Romanen, kritische Entwicklungen oder Begebenheiten in der Gesellschaft darstellen, ohne viel erklären zu müssen und dadurch die Aufmerksamkeit der Zensurbehörde zu wecken. Wie auch in ihren Romanen sind die zentralen Themen der Kurzgeschichten Faribā Vafis die intimen Alltagserfahrungen von Frauen, die versuchen, unabhängig von gesellschaftlichen Beschränkungen ihren eigenen Weg zu gehen. Dank ihrer fließenden Sprache gelingt es Vafi, eine große Nähe zu den Charakteren zu erzeugen, die sich auch in der kongenialen Übersetzung uneingeschränkt vermittelt. Immer wieder behandeln ihre Geschichten Spannungen zwischen Tradition und Progressivität, zwischen Einsamkeit und dem Wunsch nach Unabhängigkeit. So zeichnet Vafi in ihren Werken die Komplexität menschlicher Beziehungen nach, die universell ist und jenseits sprachlicher und gesellschaftlicher Grenzen bei der Leserschaft Resonanz findet.

    Der Traum von Tibet

    Fariba Vafi

    Schon in «Kellervogel» und «Tarlan», Fariba Vafis ersten beiden in deutscher Übersetzung vorliegenden Romanen, kam zum Ausdruck, dass Beziehungen zwischen Menschen kompliziert sind.
    Diesmal führt Scholeh uns das vor Augen. Ihr Gefühlsleben ist gehörig durcheinander geraten, gern würde sie ihrer älteren Schwester Schiwa ihr Herz ausschütten. Weil die aber mit der Bewältigung des ganz normalen Alltags beschäftigt ist, bleibt Scholeh nur die Zwiesprache mit sich selbst.
    Während sie über ihre eigene Lage nachdenkt, nimmt sie auch schonungslos ihre Umgebung unter die Lupe. Sie schaut hinter viele Fassaden, offenbart die vielen kleinen Gefechte, die großen Kämpfe, die es im Zwiespalt zwischen den eigenen Träumen und den Erwartungen anderer fast täglich auszufechten heißt. Und inmitten aller Wünsche und Widersprüche stellt sich mehr als einmal die Frage, was man um des eigenen Glückes willen bereit ist, aufs Spiel zu setzen.
    "Der Traum von Tibet" ist weit mehr als eine Bestandsaufnahme von Liebeskummer. Fariba Vafi schickt ihre Leute auf immer neue Feldzüge. Fast beiläufig, leise, beharrlich werden Freiräume erst ausgelotet, dann erobert. Die Autorin versteht ihr Handwerk.