Sozialfirmen sind Unternehmen, die mit betriebswirtschaftlichen Instrumenten soziale Ziele verfolgen.
Am Beispiel der von ihnen geführten Sozialfirma zeigen die Autorinnen, dass die unternehmerische Arbeitsintegration für Langzeitarbeitslose ein enormes volkswirtschaftliches und sozialpolitisches Potential hat. Und sie erläutern, welche Relevanz dieses Modell für den gesamten deutschsprachigen Arbeitsmarkt in sich birgt.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort: Citoyens und Entrepreneurs
Marktwirtschaftlich geführte Sozialfirmen als Chance
Arbeitsintegration – eine unternehmerische Herausforderung – Job, Geld, Leben – nichts ist mehr sicher – Die Schere: Vermehrung der arbeitsfreien Einkommensquellen für die einen, nichts als prekäre Arbeit für die anderen – Der Staat kann es sich nicht leisten, Arbeitslosigkeit nur zu verwalten – Partnerschaft zwischen Staat und Sozialunternehmern
Vom Beschäftigungsprogramm zur Sozialfirma – Das St.Galler Modell – Unterschätzte Punkte bei der Neuausrichtung – Unternehmerische Fähigkeiten benennen – Geschäftsidee formulieren – Das Verhältnis zur Wirtschaft klären – Neuausrichtung wie ein Start-up planen – Art der Unternehmung – Produkte und Dienstleistungen – Der Markt – Konkurrenz – Marketing – Standort und Logistik – Maschinen – Organisation und Management – Risikoanalyse
Führung einer Sozialfirma – Das Menschenbild – Methoden der Integration – Die Interkulturagenda – Schlichterinnen – Personalführung und Rekrutierung – Qualitätsmanagement – Planung – Auftragsplanung – Personalplanung – Strategische Planung
Finanzen – Sozialpolitische Ziele sozialunternehmerischen Handelns – Organisatorische und rechtliche Voraussetzungen – Sozialversicherungen für Sozialfirmen – Weitere Versicherungen für Sozialfirmen – Mehrwertsteuer – Kapitalisierung – Erfolgsrechnung – Bilanz – Kennzahlen und Controlling – Kennzahl 1: Durch beeinträchtige und nicht beeinträchtigte Arbeitnehmende geleistete Arbeitsstunden – Kennzahl 2: Wertschöpfung am Markt pro geleistete Arbeitsstunde der langzeitarbeitslosen oder beeinträchtigten Arbeitnehmenden – Kennzahl 3: Wertschöpfung am Markt durch langzeitarbeitslose oder beeinträchtigte Arbeitnehmende – Kennzahl 4: Lohnaufwand beeinträchtigte Arbeitnehmende total – Kennzahl 5: Mitarbeiterkosten und Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Kennzahl 6: Mitarbeiterlohnkosten pro geleistete Arbeitnehmerstunde – Kennzahl 7: Erträge von öffentlicher Hand oder Sozialversicherung pro gearbeitete Arbeitnehmerstunde
Fragen an Daniela Merz
Fragen an Andreas Bächler, Geschäftsführer, Thomas und Marcel Giger, Abteilungsleiter
Unternehmerische Arbeitsintegration – eine Herausforderung für die Zukunft
Anhang – Anmerkungen – Literaturverzeichnis – Dank
Sinnvolle und sinnstiftende Arbeitsplätze für ausgesteuerte Langzeiterwerbslose zu schaffen und die mittel- und längerfristige Integration in den Ersten Arbeitsmarkt – so lautet das erfolgreich realisierte Ziel der St. Galler Stiftung für Arbeit. Die Stiftung bietet unter dem Namen Dock Gruppe AG seit zehn Jahren an mittlerweile 15 Standorten in der Deutschschweiz insgesamt 1400 Arbeitsplätze an. Die von den beiden Initiantinnen Daniela Merz und Lynn Blattmann entwickelte unternehmerisch geführte Sozialfirma arbeitet nach einer eigenen Methode, dem St. Galler Modell für Arbeitsintegration. Bisher haben fast 10 000 Personen in der Dock Gruppe AG gearbeitet. «Arbeit für alle» ist mehr als nur ein Slogan für bessere soziale und gesellschaftliche Teilhabe. Es ist ein handfestes Programm für eine sozialunternehmerische Arbeitsintegration. Die Autorin Lynn Blattmann ist davon überzeugt, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht sein kann, wenn sie niemanden, der arbeiten will, von der Erwerbsarbeit ausschließt. In ihrem Buch «Arbeit für alle» zeigt sie auf, was es braucht, um eine Sozialfirma erfolgreich zu führen und wie sich eine solche von klassischen Produktionsbetrieben und Arbeitsintegrationsprogrammen unterscheidet.