Was wäre gewesen, wenn Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg gewonnen hätten? Günter Neuwirth begleitet seine beiden Helden in eine düstere fiktive Vergangenheit. Im Sommer 1914 muss Valentin Kellermeier an die Front. Er wird zum überzeugten Pazifisten und schließt sich 1946 dem Spionagering „Schattennacht“ an. Hermann Graf von Meyendorff wird von Kindesbeinen an zum Soldaten erzogen. Nach drei Jahren Frontdienst ranken sich Legenden um ihn: Kaum ein Bomberpilot hat mehr Einsätze geflogen. In Konstantinopel verliebt er sich unsterblich in Clarissa Roth, die Tochter eines jüdischen Industriellen. Doch kann ihre Beziehung in Zeiten des Krieges überdauern? Ein großer Roman um zwei starke Charaktere, um ein Europa, das der Apokalypse entgegen taumelt.
Was passiert, wenn die Polizei ein besetztes Haus räumt? Ein Zahn fliegt auf die Straße! Unter diesen seltsamen Umständen begegnen sich Menschen, so unterschiedlich wie die Bremer Stadtmusikanten. Sie verbünden sich, jeder bringt das ein, was er kann, und so entwickelt sich ein hinreißend komisches Roadmovie zwischen Buchdeckeln – drei Außenseiter gehen auf die Suche nach Gerechtigkeit. Dabei landen sie in der Villa des Industriellen, der den Zahn bezahlen soll. Denn schließlich gehört ihm das geräumte Haus … dann geht alles sehr schnell, und dann kommt alles ganz anders.
Staub zu Staub, Erde zu Erde? Aber muss man das gleich so wörtlich nehmen? Das geht auch für Öko-Freaks zu weit. Der verwitwete Großbauer Josef Lehner gestattet der Öko-Kommune „Erdenkinder“ auf seinem Grundstück ein Jurtendorf zu errichten. Die Erdenkinder protestieren vor dem benachbarten Kohlekraftwerk Dürnfeld gegen den Klimawandel und praktizieren durch ein Leben ohne Strom und Erdöl einen alternativen Lebensweg fernab der Ressourcenverschwendung. Nach Josef Lehners Plänen entsteht eine auf den Prinzipien der Permakultur beruhende blühende Landwirtschaft. Doch dann wird Josef Lehner mit Fingerhut vergiftet. Christina Kayserling vom Kriminalreferat Steyr und der patente Landpolizist Raimund Brandstätter werden beauftragt, das mysteriöse Ableben des Bauern zu untersuchen. Sie tauchen in die Lebenswelt von schrulligen Ökojüngern, streitbaren Dorfbewohnern und urbanen Aussteigern auf der Flucht vor dem Burnout, sowie in das konfliktbeladene Familienleben Josef Lehners. Die Ermittlungen führen Christina an die sozialen Bruchlinien zwischen bedenkenlosem Hochverbrauch und radikaler Nachhaltigkeit.
Am Tag nach Gottfried Moorhammers Geburtstagsfest wird Adna, die junge Muse des Bildhauers, tot in einem Wasserfall entdeckt. Vorerst deutet nichts auf ein Verbrechen hin. Als wenige Tage später der deutsche Musiker Jens Tillmann erschossen aufgefunden wird, führt Christina Kayserling mit Hochdruck die Ermittlungen. Sie entdeckt, dass Jens und Adna ein Verhältnis hatten … Gewohnt differenziert gestaltet Günter Neuwirth auch in diesem Kriminalfall seine Figuren. Er überzeugt seine Leserschaft durch Aktualität und Sprachgefühl und hebt bis zum Schluss die Spannungskurve.
Nach ERDENKINDER der zweite Roman mit der Kriminalbeamtin aus Steyr, Christina Kayserling. Diesmal sind die Ermittlungen besonders „delikat“: Der Tote wird in einer Wurst- und Fleischlagerhalle gefunden, und er ist deren Besitzer: ein Fleischlieferant, der kurz zuvor in einen wütenden Disput mit dem Chefkoch eines Nobelrestaurants verwickelt war. So scheint es ziemlich klar, wer als Hauptverdächtiger gilt. Doch sehr rasch stellt die Polizistin fest, dass der Tote genug Feinde hatte, um die Ermittlungen in alle Richtungen ausdehnen zu müssen. Auf dem Weg nach oben war er wenig rücksichtsvoll, sein eigener Sohn hat ihn gehasst, und welche Rolle spielt eigentlich die zweite Ehefrau des Toten, deren psychische Probleme kein Geheimnis sind? Dann schiebt sich allmählich die militante Gruppe der „Anti- Fleisch-Liga“ ins Bild, Tierschützer, für die ein Menschenleben vielleicht keinen besonderen Wert hat. Günther Neuwirth schafft es, Menschen aus Fleisch und Blut darzustellen, denen man jedes Wort glaubt – bis man merkt, dass man dem Autor schon wieder in die Falle gegangen ist und dass Schein und Wahrheit zwei verschiedene Dinge sind.
Inspector Bruno Zabini ist ein wahrer Triestiner, er spricht mehrere Sprachen und liebt Kaffee. Seine Heimatstadt Triest ist für die Donaumonarchie der »Hafen zur Welt«. Als Bruno den Befehl erhält, zum Schutz des Grafen Urbanau an Bord des Kreuzfahrtschiffs »Thalia« zu gehen, ist er nicht erfreut. Viel lieber hätte er ein paar schöne Tage mit seiner Geliebten verbracht. Inkognito begibt er sich auf das Schiff und mischt sich unter die illustren Fahrgäste. Denn einer unter ihnen trachtet dem Grafen nach dem Leben … Ein Roman vor der wunderbaren Kulisse der »Stadt der Winde«.