Dies ist die Geschichte einer kleinen gemeinen Lynchjustiz, die in unser Privatleben eindringt, uns Identitäten zuschreibt und unseren demokratischen Austausch zensiert. Eine Plage der Sensibilität. Jeden Tag eine Gruppe, eine Minderheit, ein zum Stellvertreter einer Sache sich aufspielendes Individuum, das fordert, droht und uns auf die Nerven geht. In Kanada fordern Studenten die Streichung eines Yogakurses, um sich nicht dem Risiko der indischen Kultur auszusetzen. In den Vereinigten Staaten würde man am liebsten asiatische Menüs in den Kantinen verbieten und die als anstößig und normativ verurteilten großen klassischen Werke von Flaubert bis Dostojewski aus dem Unterrichtsplan streichen. Studenten bezeichnen den geringsten Widerspruch als «Mikroaggression» und klagen «safe spaces» ein. In Wirklichkeit aber lernt man nur, Debatten zu meiden. Aufgrund geographischer oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und der persönlichen Geschichte versucht man, die Hegemonie über die öffentliche Rede zu erreichen. Eine Einschüchterung, die bis zur Entlassung von Professoren geht. (Caroline Fourest)
Tariq Ramadan is a global phenomenon. A Swiss-born Muslim activist, he is the grandson of the founder of the Muslim Brotherhood, the radical group credited with inspiring modern Islamic radicalism. Ramadan is fluent in English, French and Arabic. In Europe, he is the most quoted and circulated writer on Islam. His writings are a regular feature of major English-speaking newspapers, but his real message is revealed in his speeches to Muslim groups in France, Africa, and the Middle East. Caroline Fourest has carefully transcribed and translated those speeches and shows that Ramdan's ingenious rhetoric is a Trojan horse, fostering the anti-Semitic and anti-Christian values of fundamentalist Islam on its latest battlefield: Western civilization.