Eliane, von Beruf freischaffende Journalistin, hat ihren Mann viel zu früh verloren. Seit einem Jahr trauert sie nun schon um ihn und realisiert irgendwann: Für viele Menschen hat Trauer ein Ablaufdatum. Bald einmal hat man gefälligst wieder zu funktionieren und sich dem Leben zuzuwenden. Allerdings sollte dies auf keinen Fall zu früh passieren, denn das wiederum käme auch völlig falsch an. Eliane hat genug – auch von den Wünschen ihrer Tochter Marie, die findet, das Zuhause, aus dem sie notabene längst ausgezogen ist, müsse eine Art Museum sein: Papas Hausschuhe sollten bei der Wohnungstür stehen, seine Jacke immer an der Garderobe hängen bleiben. Um zurück ins Leben zu finden, meldet sich Eliane schließlich bei einer Trauergruppe an und ist überrascht, dass dort nicht nur geweint, sondern auch viel gelacht wird. Sie knüpft neue Freundschaften und lernt sogar zwei Zwergpinguine kennen, die einander in ihrer Trauer beistehen. Und dann erhält Eliane einen Traumjob: Sie kann zum 150-Jahre-Jubiläum der Vitznau-Rigi-Bahn, der ersten Bergbahn Europas, eine Artikelserie schreiben und einen Monat lang auf der Rigi wohnen. Was folgt, sind viele bewegende Begegnungen, auch mit einem Hund, der wie ein Putzmittel heißt. Die Rigi ist ein Kraftort und verändert alles – auch Eliane.
Blanca Imboden bringt in ihrem neusten Roman locker all das unter einen Hut, was unser Leben ausmacht. Die Autorin schrieb eine fröhliche, kecke, bunte und überraschende Geschichte, die uns die ganze Bandbreite des Lebens aufzeigt; ein Buch, das für gute Laune sorgt.
So lange wie Judith hat noch keine Frau auf ihre Hochzeitsreise gewartet. In die Stadt der Liebe hätte es gehen sollen. Und dies vor – sage und schreibe! – dreißig Jahren. Jedes Jahr hat Judith, die als Seilbähnlerin bei der Stanserhorn-Bahn arbeitet, darauf gehofft, dass es doch noch klappt. Hat sich vorbereitet – Französisch gelernt, Stadtpläne studiert, Sehenswürdigkeiten rausgesucht, Zugverbindungen ermittelt. Aber irgendwie ist es nie dazu gekommen, dass Guido und sie den Zug nach Paris bestiegen hätten. Guido, ihr Mann, der überaus charmante Tierarzt, hatte einfach immer viel zu viel zu tun. Zumindest zu Beginn ihrer Ehe. Und später, später hatte er – wie sich Judith eines Tages eingestehen muss – wohl einfach keine Lust mehr, überhaupt irgendwohin zu reisen mit ihr. Nun, es muss wirklich sehr viel geschehen, bis Judith öffentlich erklärt, dass Paris auf ihrer persönlichen Weltkarte fortan ein schwarzes Loch sei. Und dann fällt sie in genau dieses Loch hinein – und landet dabei erstaunlich weich. "Paris" ist die Geschichte einer Frau, die am Leben nicht zerbricht, sondern durch Tiefschläge lernt, wie stark sie wirklich ist. Einer Frau, die erkennt, dass das Glück vorbeizieht, wenn man sich nicht getraut, die Tür zu öffnen. Zu dieser Erkenntnis gelangt sie, als sie – ganz allein – nach Paris reist und vor dem Inbegriff ihrer Träume, dem Eiffelturm, steht. Wieder zu Hause in Stans, und eine magische Begegnung später, realisiert Judith dann, dass Paris überall sein kann – sogar auf dem Stanserhorn.
Die Frankfurterin Conny hat bei einem Kreuzworträtsel zwölf Tage Ferien gewonnen. Ferien in der Schweiz. In der Urschweiz. Ferien im schwyzerischen Morschach. Der Gewinn kommt für die Hotelrezeptionistin, die gerade Liebeskummer hat, wie gerufen. Doch die Freude währt nur so lange, bis ihr klar wird: Diese Ferien sind als Wander- und Fastenreise für Singles ausgeschrieben. Conny will absagen, denn sie weiß genau: Wandern ist doof. Fasten ist doof. Und Männer sind erst recht doof. Dank der Überredungskunst ihrer Freundin Andrea fährt sie trotzdem hin. Im Gepäck ihre neu gekauften Wanderschuhe und die geliehenen Wanderstöcke, den Rucksack und die Thermosflasche. Im Herzen die Gewissheit: Das wird vor allem eines – verlorene Zeit. Was, wenn eine Frankfurterin eine Reise in die Schweiz gewinnt, die sie eigentlich gar nicht antreten möchte? Nein, es ist nicht das Nachbarland, das sie vor den geschenkten Ferien zurückschrecken lässt, sondern die Aussicht auf zwölf Tage Wandern und Fasten. Und dies auch noch in einer Gruppe von Singles. Aber – erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Wer sich auf dieses Buch einlässt, wird sich schon bald Wanderschuhe und Wanderstöcke besorgen. Eine amüsante, heitere Ferienlektüre! Alles zu den im Buch erwähnten Wanderungen findet sich unter: www.wandern-ist-doof.ch
Nelly ist mit ihren 77 Jahren eine fröhliche, selbstbewusste, gesunde und recht muntere Witwe. Trotzdem zieht sie ins Altersheim, weil ihre Tochter Trudi den dringenden Wunsch hat, ihr gemütliches Elternhaus durch einen modernen Neubau zu ersetzen. Trudi verspricht ihrer Mutter zwar eine coole Einliegerwohnung, aber da macht Nelly – auch ein wenig trotzig – nicht mit. Dann lieber grad ab ins «heimelig». Dort wird es ihr aber schon bald ganz unheimelig langweilig, und sie überlegt sich, dass sie – jetzt, wo sie so viel Zeit hat – eigentlich auf Reisen gehen könnte. Nicht weit, nur durch die Schweiz. Nicht lang. Nur immer für einen Tag. Die Idee dahinter: Sie will das Abc abreisen. Und so macht sie sich auf den Weg nach Ascona, nach Buochs, nach Chur und erlebt dabei einiges. Sie macht neue Bekanntschaften, lernt die Drogenfahndung kennen, muss einen Panflötenspieler abwimmeln und bringt sogar das Leben ihrer Enkelin Kim durcheinander. Natürlich nicht mit Absicht. Mit Absicht zieht sie aber ihre Aktion «Spiegeleier für alle» durch, und die, die wird ein voller Erfolg. Die Quintessenz aller gemachten Erfahrungen überrascht Nelly, denn sie begreift: Sie ist zwar alt, aber sooo alt dann doch wieder nicht. Und schließlich lässt sie die Erkenntnis zu: «Ich will eigentlich nur eins: raus! Und wieder leben, möglicherweise sogar wieder lieben.»
In Blanca Imbodens Altersheim-Roman wird gelacht und geliebt, gelebt und gestorben. Die Autorin beschreibt liebevoll das Zusammenleben von alten Menschen, hat genau beobachtet und recherchiert und erzählt neben viel Traurigem auch eine sehr fröhliche und durch und durch lebensbejahende Geschichte, die Mut macht, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
Blanca Imbodens neues Buch, «Kopfkino», ist für einmal kein Roman, sondern überrascht mit Geschichten, die durch den ganz normalen Alltag inspiriert sind. Manchmal braucht es nur einen Satz, den die Autorin irgendwo aufschnappt, und schon läuft vor ihrem inneren Auge ein Film ab, den sie dann in kürzeren oder längeren Kolumnen in Worte fasst. Einige der Texte sind in Zeitungen erschienen, viele trug sie immer wieder an ihren Lesungen vor und hörte danach genauso oft: «Gibt es diese Geschichten nicht auch in einem Buch?» Und jetzt ist es so weit, hier sind sie, Blanca Imbodens so gern gehörte Antworten auf Fragen wie «Hat der Gummistiefel eine Seele?», «Was macht eine Kakerlake im Paradies?», «Kann ich den November überspringen?», «Wer ist eigentlich dieser Bethlehem?», «Helfen Kleiderschranksprünge beim Abnehmen?» oder «Wie viele Wörter braucht ein Mensch?».
Hinter diesem roten Vorhang entdecken Sie kleine Geschichten, die einen großen Einblick in die Gedankenwelt von Blanca Imboden gewähren, geschrieben in ihrer wunderbar unterhaltsamen, manchmal tiefsinnigen, oft aber auch einfach enorm witzigen Art. Das Buch ist ein zeitloses Potpourri aus Beobachtungen, Erlebtem, Durchgestandenem, ein Rückblick auf zwanzig Jahre Leben. Und manchmal sieht man es beim Lesen förmlich: ihr Augenzwinkern, das Lächeln auf ihren Lippen oder aber die Träne, die sich beim Schreiben in ihrem Augenwinkel festgesetzt hat. «Kopfkino – Geschichten, die mein Leben schrieb» ist definitiv Blanca Imbodens persönlichstes Buch.