›Bismarcks ewiger Bund‹ stellt das gesamte Kaiserreich von 1871 bis 1918 unter einem ganz neuen, bisher nicht beachteten Blickwinkel dar: Das Kaiserreich nicht als festgefügtes Machtgebilde, sondern als »ewiger Bund von Fürsten«. Oliver Haardt zeigt eindrücklich, dass das Reich – in der Verfassung festgeschrieben – ein loser Bund von 22 Fürstenstaaten und drei Hansestädten war – unter dem Dach des Kaisertums, und ohne eine zentrale Regierung! Wie sich aus diesem heterogenen Konglomerat ein straff zentralisierter Staat entwickelte, wirtschaftlich und militärisch schlagkräftig wie keine andere europäische Macht, erzählt dieses großartige Buch. Indem Oliver Haardt die »nervöse Großmacht« durch die ihr konstitutiv mitgegebene innere Instabilität erklärt, lassen sich ganz neue Analysen für die Innenpolitik wie die Außenpolitik liefern. Eine große Studie, die Neuland betritt und den historisch Interessierten durch den wunderbar klaren Stil und den weiten Überblick fasziniert.