In behutsamen Bildern und in rhytmisch-ruhiger Sprache erzählt der Roman das Leben zweier Totgesagter – Senzaki und Osson, die mit neuen Identitäten wieder aufeinandertreffen. Dem Samurai Senzaki wird vorgeworfen, seinen ehemaligen Herrscher, den Shogun, mit Hilfe einer Bambuspflanze grausam hingerichtet zu haben. Er flieht und wird für tot erklärt. Unter seinem chinesischen Namen Sung sucht er Zuflucht im ehemaligen Haus seines Vaters, das von Chio, dem aus einem Bambus entsprungenen Mädchen, bewohnt wird. Osson, der Nachfolger des ermordeten Shogun, nimmt grausame Rache an dessen Mördern. Bei einem Aufstand gegen ihn selbst kommt Osson scheinbar ums Leben. Unter dem Namen Cao bittet er um Aufnahme in ein Zen-Kloster, das in der Nähe eines Bambushains liegt. Weite Strecken des Romans sind den Gedanken dieses jungen Mannes, den Schilderungen der vielfältigen Prüfungen im Kloster und seinen Naturbeschreibungen gewidmet. Zeit und Ort der Handlung verleihen dem Roman dabei einen exotischen Rahmen und zuweilen märchenhafte Züge, im Grunde geht es jedoch um universelle Fragen.
Auf zwei Zeitebenen entwickelt sich die Handlung dieses Romans, der mit unterschiedlichen Erzähl- und Stilformen spielt: im Osmanischen Reich des 16. Jahrhunderts und in der Gegenwart. Beide sind miteinander verwoben; lebende Personen, darunter Orhan Pamuk, Alberto Manguel, Allen Ginsberg und Bajac selbst, treffen auf historische Figuren wie den Großwesir des Osmanischen Reiches Mehmed Pascha Sokullu, Süleyman den Großen und dessen Schwiegersohn Großwesir Rüstem Pascha. Die Biografien der historischen Protagonisten erhalten fiktive Wendungen; Genre und Stil wechseln zwischen klassisch und modern, subjektiv und objektiv. Eines der Hauptthemen ist der Identitätskonflikt eines Menschen, den verschiedene Religionen und soziale Umfelder geprägt haben. Mehmed Pascha Sokullu, der Protagonist auf der historischen Erzählebene, wird als junger Mann aus einem orthodoxen serbischen Kloster nach Konstantinopel verschleppt und steigt dort bis zu den höchsten Rängen im Osmanischen Reich auf. Er ist türkischer Großwesir und ehemaliger Mönch, Serbe und Osmane, Muslim und Christ zugleich.
This is a book that lives in two parts one set in the Ottoman empire of the 16th century, and the other in our own 21st century reality. Here we have the story of two friends, both taken as children from their homes and inducted into the Turkish Sultan's private guard: Sokollu Mehmed Pasha, the Serbian shepherd boy who rose to the position of Grand Vizier and Koca Mimar Sinan, the 'Michelangelo of the East'. Between them they represent both destruction and creation, while at the same time providing us with a harrowing insight into the heart of religion and identity. Back in our own time, we hear the voice of the author, sharing with us his experiences in the modern world, and his musings on faith, identity and nation. This is a truly ambitious book that rewards the reader with insights into some of the great questions of our time.