Paris, Ostseite des Tuileriengartens. Es ist Donnerstag, 9 Uhr morgens. Eine Gruppe von zehn Menschen steht beisammen. Die meisten von ihnen tragen Businessanzüge, einige in Kombination mit grellen Turnschuhen.
Jahrelang hat ein Germanistikstudent systematisch die Bücher der Leipziger Stadtbibliothek verunstaltet. Jetzt ist er gestellt, doch die Buchstadt sorgt sich um ihren guten Ruf.
In seinem neuen Band «Weltmüller» schildert Frank Fischer spektakuläre Ereignisse des deutschen und europäischen Kulturlebens: In Hamburg wird das Deutsche Schauspielhaus nach der Premiere von «Warten auf Godot» durch aufgebrachte Zuschauer verheert. Der Augustusplatz in Leipzig wird von einem bis heute unbekannten Künstler in rätselhafter Weise vollständig umgestaltet. Und aus der Dresdner Gemäldegalerie verschwindet ein Madonnenbild und taucht unter mysteriösen Umständen in Parma wieder auf. Immer geht es dabei um den unheimlichen Zusammenhang zwischen Kultur und Verbrechen, zwischen Größenwahn und Zerstörung.