Wales im Jahr 1921: Der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe haben gewütet, Europa ist am Boden. Der junge Merce Blackboro ist dem Fronteinsatz in der Antarktis entgangen, leidet jedoch seit seiner Rückkehr von Shackletons gescheiterter Endurance-Expedition unter der heimischen Enge. Umso mehr, als Ennid Muldoon, die Liebe seines Lebens, eines Tages fluchtartig verschwindet, um ihr Glück in Amerika zu suchen. Mit ihr auf demselben Auswandererschiff reist inmitten der Elenden Europas der Tycoon und Trinker Diver Robey, der von einer Flugverbindung zwischen der alten und der neuen Welt träumt. Als der Dampfer in einen gewaltigen Schneesturm gerät und manövrierunfähig auf offener See treibt, scheinen sich die Hoffnungen aller – ob arm oder reich – zu zerschlagen. Merce muss einen Weg finden, Ennid und damit sich selbst zu retten.
In seinem für den Alfred-Döblin-Preis nominierten großen neuen Roman erzählt Mirko Bonné kraftvoll und mitreißend von der verzweifelten Sehnsucht einer Zeit hundert Jahre vor unserer eigenen zerbrechlichen Gegenwart.
Raimund Merz kennt Moritz und Floriane von Kindheit an. Ihr Lebensmittelpunkt ist ein wilder Garten am Dorfrand. Als Inger zu ihnen stößt, die Tochter eines dänischen Künstlers, bilden die vier eine verschworene Gemeinschaft, bis sich beide Jungen in das Mädchen verlieben. Inger entscheidet sich für Moritz, Raimund und die ehrgeizige Floriane werden ebenfalls ein Paar. Jahre später kreuzen sich die Wege der vier erneut – für Raimund die Chance, sich der Leere seines Lebens ohne Inger zu vergegenwärtigen. Verzweifelt sucht er nach einem Weg zurück zu sich selbst und zu einer Aussöhnung mit der Vergangenheit. In einem furiosen Finale bricht er auf nach Lyon zu einem Gemälde, das ihn in Bann zieht wie in der Kindheit der wilde Garten. Mirko Bonnés großer Liebesroman überträgt das Wahlverwandtschaften-Thema in die heutige Zeit. Er fragt nach Gründen von Entzweiung und Entfremdung und zeichnet dabei das ergreifende Porträt eines Mannes, der die Kraft findet, aus dem Schatten über seinem Dasein hinauszutreten.
Raimund Merz tunneb Moritzit ja Florianet juba lapsepõlvest, nende elu keskpunktiks on üks metsistunud aed külaserval. Kui nendega liitub Inger, taanlasest kunstniku tütar, moodustub nelikust sõpruskond, kuniks mõlemad poisid tüdrukusse armuvad. Inger valib Moritzi, paar saab ka Raimundist ja auahnest Florianest. Aastaid hiljem ristuvad nende teed uuesti, andes Raimundile võimaluse selgelt näha, kui tühine on tema elu ilma Ingerita. Meeleheitlikult otsib ta teed tagasi iseenda ja oma minevikuga leppimise juurde. Otsingud kulmineeruvad reisiga Lyoni, ühe maali juurde, mis lummab teda samamoodi nagu lapsepõlv metsikus aias. Mirko Bonné suur armastusromaan toob Goethe „Hingesugulaste“ teema tänapäeva. See uurib tüllimineku ja võõrdumise põhjuseid ning loob haarava portree mehest, kes leiab jõudu oma olemuse varjust välja astuda. Mirko Bonné (snd 1965) on avaldanud romaane, luulekogusid, esseesid ja reisikirju, tõlkinud saksa keelde muu hulgas Sherwood Andersoni, Emily Dickinsoni, John Keatsi, Grace Paley ja William Butler Yeatsi teoseid. Oma loomingu eest on Bonné pälvinud mitmeid kirjandusauhindu.