In seiner düsteren Fabel von 1945 verarbeitet George Orwell die Ereignisse nach der Russischen Revolution und den Stalinismus. Erzählt wird darin, wie die Tiere einer Farm sich zusammentun, um die menschliche Herrschaft abzuschütteln und fortan brüderlich in Freiheit zu leben. Doch bald entstehen Konflikte und Rivalitäten. Es erweist sich, dass auch in einer Gesellschaft der Gleichen «manche gleicher sind als andere». Eine politische Parabel und eines der großen Werke des 20. Jahrhunderts – neu übersetzt und mit einer kompakten Biographie des Autors.
"Immer müssen Millionen müßige Weltstunden verrinnen, ehe eine wahrhaft historische, eine Sternstunde der Menschheit, in Erscheinung tritt." Vierzehn solcher «schicksalsträchtiger Stunden» beschreibt Zweig. Er schildert und kommentiert die Eroberung von Byzanz, die Entdeckung Eldorados und die Schlacht bei Waterloo. Eindrücklich schreibt er über Kapitän Scotts Expedition zum Südpol, die Verlegung des ersten Transatlantikkabels, die Entstehung von Händels «Messias» und die Komposition der «Marseillaise». In unterschiedlichster Form, als dramatische Szene, Bericht oder Gedicht, versammeln sich hier in beeindruckenden Einzelporträts Abenteurer und Forscher, Dichter und Komponisten sowie all jene, die mit ihren folgenschweren Entscheidungen Einfluss auf die Jahrhunderte genommen haben. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.
"Ja, Paul – Paul war in diesem Fall nur ein Sammelname. Er hieß gar nicht Paul – er war es nur. Es gibt eine bestimmte Art von Erlebnis, das ich Paul nenne, aus dankbarer Erinnerung an seinen ersten Vertreter."
Sie kennt sie alle, die verschiedenen Typen männlicher Liebhaber: den Retter, der immer gut und aufrichtig ist (aber deswegen schwer zu ertragen), die Begleitdogge (immer elegant, immer tip top) oder den Fremden, der den großen Reiz ausmacht, aber niemals zur Beziehung werden darf. Sie, das ist die herrlich selbstironische Briefschreiberin, in die Franziska Gräfin zu Reventlow viel von sich selbst gelegt hat. Eine der modernsten Schriftstellerinnen des beginnenden 20. Jahrhunderts schreibt über den Alltag einer Frau, die sich an keinen Mann binden will, über illustre Gesellschaften, das Lieben und Verlieben, Affären und natürlich über all die Pauls und Pedros, die ihr im Laufe ihres Liebeslebens begegnet sind. – Mit einer kompakten Biographie der Autorin.
"Fünfzehn Mann auf dem Totenschrein – Jo-ho-ho und eine Flasche Rum." Robert Louis Stevensons ›Schatzinsel‹ zählt zweifellos zu den größten Klassikern der Abenteuerliteratur. Stevenson war dreißig Jahre alt, als er die Idee zu der Geschichte hatte, die ihm Weltruhm einbringen sollte. Alles beginnt mit der Landkarte einer mysteriösen Insel, auf der ein Schatz versteckt sein soll. Nach vielen Kämpfen und Verwicklungen werden die Schatzsucher schließlich fündig – auf eine Weise allerdings, mit der niemand gerechnet hat, am wenigsten der heimtückische Long John Silver. Die mitreißende Geschichte über Verrat, Gier und Wagemut wurde mehr als zwanzig Mal verfilmt und liegt hier in der modernen Übersetzung von Ulrich Bossier vor. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.
"Sklaverei" – das Wort lässt an afrikanische Arbeiter auf amerikanischen Plantagen denken. Doch Verschleppungen und Zwangsarbeit gab es schon, als die Menschen gerade erst sesshaft geworden waren, und es gab sie so gut wie überall. Michael Zeuske führt in dieser umfassenden Darstellung durch die gesamte Geschichte der Versklavten und der Sklaverei in allen Weltgegenden. Er macht seine Leser mit chinesischen Kindersklaven genauso bekannt wie mit osmanischen Elitesklaven oder den «Hofmohren» in preußischen Residenzstädten. Und er blickt in die Gegenwart. Denn auch heute werden Menschen noch wie Waren behandelt – von der Zwangsprostituierten bis hin zum Kindersoldaten.
"Ein vielschichtiger historischer Blick auf ein höchst brisantes Thema." (DIE ZEIT)
Edgar Allan Poe, der Meister des Unheimlichen, Grauenhaften und Grotesken, verfasste mehr als 70 Kurzgeschichten, von denen sich die bekanntesten 21 hier versammelt finden: «Die Grube und das Pendel» handelt von den grauenhaften Foltermethoden zur Zeit der Spanischen Inquisition, «Die Maske des Roten Todes» erzählt von der Unaufhaltbarkeit einer Seuche und «Das Fass Amontillado» von einem perfiden Racheakt. Doch Poe konnte nicht nur das Unheimliche und Makabre in Worte fassen, er erschuf auch den ersten analytisch denkenden Privatdetektiv der Literatur: In «Der entwendete Brief» und «Die Morde in der Rue Morgue» stellt der exzentrische Le Chevalier C. Auguste Dupin seine scharfsinnigen Fähigkeiten unter Beweis. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.
Eine rätselhafte Gestalt taucht in den nächtlichen Straßen Londons auf – und ist ebenso schnell wieder verschwunden. Sie erscheint als Verkörperung all der dunklen Leidenschaften, die in den Tiefen der menschlichen Seele schlummern, eine Ausgeburt des Bösen, die auch vor einem Mord nicht zurückschreckt. Alles, was man über sie weiß, ist ihr Name: Mr. Hyde. Robert Louis Stevensons 1886 entstandene Novelle, die zu den berühmtesten Schauergeschichten der Weltliteratur zählt, ist eine faszinierende Kombination aus packendem Thriller und psychologischer Studie über die duale Natur des Menschen. Sie liegt hier in der meisterhaften Neuübersetzung von Mirko Bonné vor. – Mit einem Nachwort von Dieter Hamblock sowie einer kompakten Biographie des Autors.
Huckleberry Finn ist gewieft, gerissen und lügt, dass sich die Balken biegen. Er ist aber auch ein gefühlvoller, sensibler Geschichtenerzähler, der ein detailreiches Porträt der Menschen und Orte entlang des Mississippi zeichnet. «Die Abenteuer des Huckleberry Finn» sind die Fortsetzung von Tom Sawyers Abenteuer: Der abenteuerlustige Huck, auf der Flucht vor seinem gewalttätigen Vater und dem zivilisierten Leben, trifft den entflohenen Sklaven Jim. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Nordstaaten – auf einem Floß den Mississippi hinunter in Richtung Freiheit. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.
Effi Briest ist zu Beginn von Theodor Fontanes berühmtem Gesellschaftsroman erst siebzehn Jahre alt, lebensfroh und unbedarft, als sie in die Ehe mit dem mehr als doppelt so alten Baron von Innstetten gedrängt wird. Um einer Welt voller Zwänge und ohne Liebe und Zärtlichkeit zu entfliehen, stürzt sie sich in eine riskante Liaison mit dem Lebemann Crampas. 1894/95 in zwei Teilen erschienen, gibt «Effi» ein komplexes Sittenbild der preußischen Gesellschaft und zeigt die starren Konventionen, an denen eine leidenschaftliche junge Frau zwangsläufig scheitern muss. – Mit einem Essay von Nora Gomringer sowie einer kompakten Biographie des Autors.
"Theodor Fontane erzählt von einem Gesellschaftsmord, einem Tod durch Gesellschaft, vielleicht auch einem Mord an der Gesellschaft, in dem man eines ihrer Glieder – die Frau – nicht erkennt als Wesen in seiner Potenz." – Nora Gomringer
1929 verbrachte Tucholsky mit seiner Freundin den Sommerurlaub in Schweden. Der Aufenthalt inspirierte ihn zu einer Sommergeschichte: Peter und seine Freundin, die Prinzessin, mieten sich für fünf Wochen im Schloss Gripsholm ein. Sie bekommen Besuch vom Kumpel Karlchen und von Billie, der besten Freundin der Prinzessin. Die Tage verbringen sie mit vergnüglichen Gesprächen, Baden und langen Spaziergängen. Doch dann treffen sie auf ein kleines Mädchen, das vor den bedrückenden Verhältnissen eines Kinderheims geflohen ist. Ein Schatten fällt auf die strahlende Sommeridylle. – Mit einer kompakten Biographie des Autors.