Die mentale Revolution. Steffen Kirchner

Mach Fehler – du wirst es nicht bereuen.

      Der Zweck der mentalen Revolution ist die Befreiung von unseren Ängsten. Denn durch diese neu gewonnene Freiheit werden wir beweglich und unabhängig. Kennst du das Gefühl, wenn du eine Entscheidung triffst und du musst weder jemanden um Rat fragen noch eine andere Meinung akzeptieren – das ist ein tolles Gefühl, oder? So fühlt sich echte Freiheit an, und die erreichen wir durch das sogenannte Inner Programming.

       Der Prozess des Inner Programming

      ›Ich wünsche mir eine Weltgesellschaft, die von Macht und Konkurrenz auf Kooperation, Solidarität und Zusammenhalt umschaltet. Vor Corona dachte ich, es bräuchte Außerirdische dafür. Aber vielleicht sind es winzig kleine Viren, die uns zeigen, dass wir alle im selben Boot sitzen.‹

      PROF. ALADIN EL-MAFAALANI, SOZIOLOGE UND BESTSELLERAUTOR

      Dieser Satz stammt aus dem mediapioneer Podcast »Der achte Tag«⁸. Und er hat mich überzeugt. Warum? Weil klar ist, die Welt, wie wir sie kennen, ist am Ende und wir müssen die mentale Revolution einläuten. Durch die Covid-19-Pandemie mag alles jetzt sogar ein bisschen schneller gehen, als ich das noch vor Kurzem erwartet hätte. Die dringend notwendige Veränderung wäre aber auch ohne das Virus gekommen.

      Von jetzt an werden wir auf eine völlig neue Art zusammenleben. Das ausgeprägte Konkurrenzdenken der letzten Jahrzehnte wird durch Kooperationen ersetzt. Wir werden also viel weniger die Ellenbogen ausfahren und als Einzelne kämpfen, sondern gemeinsam stärker und erfolgreicher sein. Das spart in jeglicher Hinsicht Ressourcen. Wie schaffen wir es aber, der Entwicklung nicht hinterherzurennen, sondern unser Mindset so zu verändern, dass alles das nicht nur theoretisch gelingt?

      An dieser Stelle möchte ich dir gern meinen Lebensstern vorstellen, der all meine intensive Arbeit und das Wissen aus zahlreichen Coachings, Trainings, Aus- und Weiterbildungen, Selbsterfahrungsprozessen, Büchern, Filmen, Gesprächen und eigenen Kompetenzentwicklungen bündelt. Dieses Modell habe ich entwickelt, um dich durch den Prozess des Inner Programming zu begleiten. Denn deine mentalen Muster, deine Denkmuster, müssen entlarvt und neu programmiert werden, damit du besser mit dir selbst und dem Rest der Welt klarkommen kannst. Doch was heißt Inner Programming eigentlich?

       In Zukunft gilt: Kooperation statt Konkurrenz.

      Inner Programming bezeichnet den Veränderungsprozess unserer ungünstigen inneren Programme und Muster – also jeglicher Muster, die ein Mensch im Laufe seines bisherigen Lebens erlernt hat. Dazu gehören mentale Muster, emotionale Muster, aber auch Verhaltensmuster. Diese innere – ich nenne sie mal »fehlerhafte« – Software wird mit den richtigen Bausteinen korrigiert. Man nimmt also die bisherige Software, die für die genannten Muster sorgt, und überschreibt sie. Diesen Prozess der Reorganisation nenne ich Inner Programming.

      Damit das klappt, habe ich dafür eine Art Bauplan entwickelt – man könnte es auch Bedienungsanleitung nennen: mein Lebensstern-Prinzip. Hinter diesem Prinzip steckt, dass jeder Mensch ständig nach dem Gefühl von Stärke sucht. Denn deine Stärke ist die Basis für alles – sogar für die Fähigkeit, Liebe im Leben geben und annehmen zu können. Nur wer sich stark fühlt, ist überhaupt in der Lage, Gefühle wie Liebe zuzulassen und damit das Risiko einzugehen, angegriffen und verletzt zu werden. Das bedeutet, dass wir ohne Stärke keine Liebe erleben werden. Deine Stärke beeinflusst aber auch alle anderen Bereiche deines Lebens. Du brauchst sie, um Wachstum, Veränderung, Erfolg, Risiko, Glück und Selbstvertrauen zu erleben. Ohne sie wirst du keine Rückschläge, Niederlagen oder Enttäuschungen überwinden. Deshalb lautet die Kernfrage: Wie kannst du diese Stärke entwickeln? Meine Antwort: durch Inner Programming. Das liefert das Rezept, mein Lebensstern die Zutaten, um es umzusetzen.

       Deine Stärke ist die Basis für alles.

      Der Lebensstern besteht aus den fünf Elementen, aus denen sich unsere Persönlichkeit zusammensetzt. Die musst du kennen, um Antworten auf viele wichtige Fragen im Leben zu bekommen und Lösungen zu finden. Denn aus diesen Elementen beziehen wir unsere Stärke. Einziger Haken:

       Du bist immer nur so stark wie das schwächste dieser Elemente.

      Vielleicht kennst du das aus dem Sport. Auch ein Sportler ist in seiner Sportart immer nur so gut wie sein schwächstes Element. Er kann noch so gut in Taktik, Technik und Athletik sein und trotzdem keine starken Leistungen bringen, wenn zum Beispiel die Elemente Psyche, Ernährung oder Ausrüstung schwach sind. Ich bemühe hier noch mal das Beispiel des Tennisspielers: Wenn ein Spieler einerseits seinen Aufschlag, die Vorhand und das Angriffsspiel im Allgemeinen gut beherrscht, aber andererseits bei seinem Verteidigungsspiel oder bei der Rückhand massive Defizite aufweist, ist seine Leistungsstärke schnell limitiert. Ab einem bestimmten Punkt kann er sich nicht mehr weiterentwickeln und kommt damit auf diesem Level zum Stillstand.

      Viele Menschen stecken fest, weil sie angst- und sicherheitsgetrieben sind, sehen das aber gar nicht. Deshalb müssen wir lernen, uns selbst besser zu verstehen, um zu erkennen, wo wir den Hebel ansetzen können. Dafür ist es aber essenziell, dass wir uns mehr mit uns selbst beschäftigen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass einige sich lieber um ihr Auto kümmern. Doch erst wenn wir verstehen, wie unsere inneren Programme ablaufen, können wir auch die Welt revolutionieren. Erst dann schaffen wir den Weg von der Bewahrung in die Entwicklung.

      Übertrag das doch mal auf dein Leben: Wenn du mental gut drauf bist, über eine positive Einstellung und klare Ziele verfügst und dich emotional wohlfühlst, ist erst mal alles ganz wunderbar. Das allein reicht aber nicht aus, um erfolgreich zu sein. Wenn du beispielsweise nicht gleichzeig auch über entsprechende Potenziale, Stärken und notwendiges Wissen verfügst, bringt dich deine positive Einstellung und Gefühlslage bald nicht mehr weiter. Im Gegenteil! Sie wird sich verschlechtern, weil du mittelfristig aufgrund mangelnder Fähigkeiten und Kompetenzen nicht weiterkommst. Die Folge: negative Gedanken und Gefühle. Du siehst also: Ein Element beeinflusst das andere und kein Element deiner Persönlichkeit ist wichtiger oder entscheidender als das andere. Schauen wir uns die Elemente doch einmal genauer an:

       Alle Elemente beeinflussen einander.

      Mein Lebensstern-Modell besteht aus fünf gleichwertigen Elementen.

       1. Das Spirit-Element

      Das Spirit-Element sorgt für den grundsätzlichen Antrieb im Leben, also für deine Inspiration. Damit ist es nicht wichtiger als die anderen Elemente, aber grundlegender. Es ist deine Quelle. Denn ohne grundlegende Orientierung im Leben kannst du keine Stärken, Fähigkeiten oder Rituale entwickeln und damit keine emotionale und mentale Stabilität erreichen.

      Wir müssen die geistigen Gesetzmäßigkeiten begreifen und beachten. Denn Erfolg ist nur dann Erfolg, wenn er auch eine spirituelle Grundlage hat. In der Vergangenheit haben wir versucht, stets das Maximale aus allem rauszuholen. Das war erschöpfend und eher kurzfristig gedacht. Denn dann leben wir auf Pump, auf Kosten unserer Zukunft. Kennst du das Gesetz der Analogie? Es bedeutet: wie im Innen so im Außen, wie im Kleinen so im Großen. Bisher waren wir stets zu viel im Außen mit unserer Wahrnehmung und haben zum Beispiel über das Erschaffen von Wohlstand im Außen versucht, den Mangel und die Armut, die wir in unserem Inneren fühlen, teilweise zu korrigieren. Das funktioniert aber nicht. Denn wenn du im Inneren arm bist, kannst du auf Dauer im Äußeren keinen Wohlstand verwirklichen. Das Gesetz der Analogie sagt ja: »Wie im Innen, so im Außen«, und nicht umgekehrt. Das bedeutet, durch die ständige Vermehrung des äußeren Wohlstands wirst du nicht automatisch innerlich glücklicher.

       Innen und Außen müssen in Balance sein.

      Es lohnt sich außerdem auch, einen Blick auf das Gesetz des Ausgleichs zu werfen. Hierbei geht es um Balance – Materielles und Inneres muss ausgeglichen sein. Ein Mensch, der innerlich