RoboLOVE #1 - Operation: Iron Heart. Martina Andre

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Название RoboLOVE #1 - Operation: Iron Heart
Автор произведения Martina Andre
Жанр Языкознание
Серия RoboLOVE
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788726236262



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      Martina André

      RoboLOVE #1 - Operation: Iron Heart

      Saga

      RoboLOVE #1 - Operation: Iron HeartCopyright © 2019, 2019 Martina André und SAGA EgmontAll rights reservedISBN: 9788726236262

      1. Ebook-Auflage, 2019

      Format: EPUB 2.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

      SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com

      Personen, Namen und Ereignisse in diesem Roman sind frei erfunden und entspringen der Fantasie des Autors und bilden nicht die Wirklichkeit ab. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ereignisse in der Story, zumal in Verbindung mit tatsächlich vorhandenen Orten und Organisationen haben keinen Bezug zu wahren Begebenheiten.

      It matters not who you love, where you love, why you love, when you love or how you love, it matters only that you love

      (John Lennon)

      Prolog

       Killingfields

       Alashan-Gobi-Wüste, April 2056

      Wahre Liebe

      Wie aus dem Nichts donnerte ein Geschwader automatisch gesteuerter Drohnen der Panamerikanischen Allianz über die Alashan-Gobi-Wüste und tauchte das Hochplateau augenblicklich in eine riesige Wolke aus feinem Sand.

      Verdammt, dachte Jack verbittert, wenn diese Idioten nur eine Stunde früher aufgetaucht wären, hätten sie das Blatt noch wenden können. Stattdessen machten sie die Katstrophe perfekt, indem sie den Dreck der Umgebung in die Wunden der Verletzten schleuderten.

      Die vorrückenden Truppen der Panasiatischen Front hatten die Hochebene in nur wenigen Augenblicken in ein Schlachtfeld verwandelt, das diese Bezeichnung mehr als verdiente. Überall lagen Trümmer von zerstörten Panzern und Luftabwehrgeschützen. Dazwischen verteilten sich die sterblichen Überreste gefallener Kämpfer, für die jegliche Rettung zu spät kam. Jack schärfte seine Sinne, um den gelben Nebel zu durchdringen, in dem einige menschliche Hybridkämpfer seiner Einheit umherirrten, als hätte man sie in ein unsichtbares Labyrinth gesperrt. Obwohl man ihre menschlichen Körper mit jeder Menge Robo-Technik manipuliert hatte, waren sie weitaus verletzungsanfälliger als Jack, der als reiner Kampfroboter einige Vorteile besaß, mit denen ein Hybridkämpfer nicht aufwarten konnte. Unter anderem hatte man ihm eine hochempfindliche visuelle Elektronik ins Gehirn implantiert. Sie funktionierte in Extremsituationen zuverlässiger als ein aufgesetztes System und sorgte nun dafür, dass er sich trotz des künstlich erzeugten Sandsturms einen halbwegs guten Überblick über die fünfhundert Meter hohen Dünen verschaffen konnte.

      So wie es aussah, hatte er dieses Debakel als einer der wenigen seiner Einheit heil überlebt. Was er mehr dem Zufall zu verdanken hatte, als seinen militärischen Fähigkeiten, über die er zweifellos verfügte. Bei diesem Angriff jedoch hatte niemand von ihnen eine faire Chance gehabt, ganz gleich ob er ein Kampfroboter oder ein Hybridkämpfer war.

      Jack stellte sich nicht zum ersten Mal die Frage, welche Schwachköpfe im Oberkommando eigentlich das Sagen hatten. Schlimm genug, dass sie jetzt schon Menschen für den Kampf rekrutierten und das auch noch gegen deren Willen. Zu allem Überfluss hatten sie offensichtlich auf menschlichen Instinkt zurückgeschaltet, anstatt sich künstlicher Intelligenz zu bedienen. Um die ganze Angelegenheit für das ahnungslose Publikum da draußen noch spannender zu machen, setzte man zudem vermehrt auf Luftangriffe, anstatt auf die sonst üblichen Bodenkämpfe. Die Drohnenangriffe lieferten in jedem Fall spektakulärere Bilder, aber ergaben überhaupt keinen Sinn, weil sie in der vorgegebenen Strategie eigentlich Mann gegen Mann kämpfen sollten.

      Hastig checkte er seine inneren und äußeren Sensoren, die ihm verlässlich mitteilten, ob es bei seinem zwei Meter großen Körper und der darauf verteilten 120 Kilogramm Muskelmasse irgendwelche Ausfälle gab. Optisch und auch organisch war er kaum von einem Menschen zu unterscheiden, wenn man von seiner nahezu perfekten Physis einmal absah, die kaum ein Mensch vorweisen konnte. Aber als Robot hatte er zudem den Vorteil, dass man beinahe jedes Körperteil durch ein biotechnologisch gewachsenes Ersatzteil ersetzen konnte. Sogar die Schaltzentrale in seinem Kopf war ersetzbar.

      Der hochkomplexe Quantenprozessor, der genauso aufgebaut war wie ein funktionsfähiges, menschliches Gehirn meldete ihm eine leichte Verbrennung oberhalb seiner rechten Wade. Dort hatte ihn der überhitzte Splitter einer Flächengranate getroffen und das hitzebeständige Material seines Kampanzuges war entgegen seiner Bestimmung an dieser Stelle geschmolzen.

      Nichts, dem er eine besondere Beachtung schenkenmusste, dachte Jack und machte sich auf, nach Verletzten zu suchen, die es schlimmer getroffen hatte, als ihn und denen er vielleicht noch helfen konnte, bevor es zu spät war. Während er durch die Trümmerberge marschierte, hörte er überall das Stöhnen seiner menschlichen Kameraden. Ein Phänomen, das bei Robotern nicht vorgesehen war. Sie litten still, wie er aus eigener Erfahrung wusste. Manche von den Menschen weinten sogar, obwohl man sie schon vor dem Einsatz mit schmerzstillenden Drogen vollgepumpt hatte, die eigentlich jede menschliche Regung unterdrückten.

      Jack suchte zwischen all den am Boden liegenden menschlichen Körpern nach einem ganz bestimmten Mann, dem er schon einmal das Leben gerettet hatte, und der ihn seitdem als seinen Freund bezeichnete. Er war es gewesen, der ihm einen menschlichen Namen gegeben hatte. Denn eigentlich hatte Jack keinen richtigen Namen. Obwohl man bei der Konstruktion von Kriegsrobotern Wert auf ein individuelles menschliches Aussehen legte, damit die Zuschauer sich mit ihnen identifizierten, trugen sie nur eine Serienbezeichnung, die man mit einem speziellen Laser sichtbar machen konnte. Auch die Hybridkämpfer trugen an gleicher Stelle eine solche Nummer, unter der man ihre physischen Daten registriert hatte. Weil Jack nicht wusste, wo er anfangen sollte zu suchen, aktivierte er seinen integrierten Scanner, mit dem er den QR-Code eines jeden Kämpfers auch unter der Uniform einlesen konnte. Er hatte eine ungefähre Vorstellung, wo sich der Mann, den er suchte, vor dem Angriff befunden hatte. Schließlich gehörte er zu seiner Einheit und beim Morgenappell hatte er ihn noch gesehen und ihm eine gesunde Rückkehr gewünscht. Später war er ihm unterhalb der großen Düne begegnet, wo sich die meisten seiner Leute, wenn auch vergeblich, in Sicherheit gebracht hatten.

      Als er ihn endlich am Boden liegend fand, verspürte er im ersten Moment so etwas wie Erleichterung. Doch der zweite Blick brachte sogleich die Ernüchterung.

      Der Kampfanzug seines menschlichen Kameraden war bis auf die Schulterpartien zerfetzt. Zu allem Übel fehlte ihm nicht nur der linke Arm - ein Makel, den man durchaus noch hätte beheben können. Aber von der Hüfte abwärts hatte ihm der Laser einer feindlichen Drohne beide Beine gekappt. Einziger Vorteil: Das Fleisch war sauber verschmort und blutete nicht. Aber abgesehen davon würde niemand auf die Idee kommen, einem Hybridkämpfer die Beine zu ersetzen. Das Oberkommando würde den Mann als Totalschaden abschreiben und ihn entsorgen, ganz gleich, ob er noch eine Überlebenschance hatte oder nicht.

      Jack, den dieser Umstand mehr als bedrückte, nahm ihm den Helm ab und scannte seine Vitalfunktionen. Er lebte noch, war aber ohnmächtig, was Jack als gnädige Fügung empfand. Mit Bedacht nahm er eine Injektion aus seiner Sanitätstasche, die für weitaus weniger drastische Fälle gedacht war und jagte den Inhalt in die schwach pulsierende Halsschlagader des Mannes. Das Medikament wirkte sofort gegen die Schmerzen und stabilisierte den Kreislauf. So hoffte er jedenfalls. Gleichzeitig verlangsamte es den Herzschlag. »Halt durch, Soldat«, murmelte Jack mehr zu sich selbst.

      Im gleichen Moment vernahm er hinter sich ein zischendes Geräusch. In etwa fünfzig Meter Entfernung war ein Sanitätsgleiter gelandet. Die beiden an Bord befindlichen Robots trugen keine Kleidung und hatten auch keine Gesichter, sondern lediglich Sensoren, mit denen sie die Umgebung scannten. Von Jack und seinen Kameraden wurden sie als Aasgeier bezeichnet,