Urban Fantasy: going intersectional. Группа авторов

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Название Urban Fantasy: going intersectional
Автор произведения Группа авторов
Жанр Ужасы и Мистика
Серия
Издательство Ужасы и Мистика
Год выпуска 0
isbn 9783947720644



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von

      Aşkın-Hayat Doğan & Patricia Eckermann

      Urban Fantasy:

      going intersectional

      Ach je Verlag

      Berlin – AT&Tlantis – Tschuri

      https://ach.je

      Erstausgabe 2021

      © 2021 der einzelnen Beiträge Die Autor*innen

      © 2021 Ach je Verlag, Berlin

      Ein Imprint der Ach je’schen Verlagsanstalt oHG

      Lektorat: Aşkın-Hayat Doğan & Patricia Eckermann

      Korrektorat: Giulia Pellegrino

      Umschlagillustration: Mia Steingräber

      Covergestaltung und Satz: Tobias Rafael Junge

      Ebook herstellung: im Verlag

      ISBN 978-3-947720-63-7

      eISBN 978-3-947720-64-4

      Kindle 978-3-947720-65-1

      1  Vorwort

      2  Die Prinzessin

      3  Die letzte Heimkehr

      4  Vegan für fortgeschrittene Tote

      5  Das Innerste der Welt

      6  Die Pirouette

      7  BURKITTY

      8  Zuhause

      9  ZuneigungsFormen

      10  Antimykotikum

      11  Magiebegabt, 35F, in Ausbildung

      12  Majas Queste

      13  Serenade und die Berge

      14  Platanendom

      15  Korallen

      16  Gezeiten

      17  Kein Allheilmittel

      18  Wünsch mir die Apokalypse

      19  Todesduft um Mitternacht

      20  Die Jurte des Todes

      21  Kreise

      22  Me Time

      23  Autor*innen

      Liebe Leser*innen,

      herzlich willkommen in unserer Anthologie, in der das Alltägliche mit dem Fantastischen verschmilzt – in der Urban Fantasy. In der übernatürliche Wesen, aber auch Menschen, oft mit magischen Fähigkeiten, in uns vertrauten urbanen großstädtischen Umgebungen für bessere Lebensbedingungen, für eine bessere Welt, für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. Dem urbanen Handlungsort kommt dabei eine wesentliche Rolle zu: Die anonyme Stadt mit ihrem U- und S-Bahnnetz, den Autostraßen, Bürogebäuden, Neonreklamen, Hochhäusern, Fahrstühlen und Szene-Läden bietet einen Wiedererkennungswert, der uns hilft, uns schnell in der Geschichte zurecht zu finden.

      Gleichzeitig bietet die Stadt aber auch Räume, die unter der uns bekannten Oberfläche liegen, abseits der großen Straßen, in den Kellern, Seitengassen und verlassenen Gebäuden. Oder auch mittendrin im Geschehen, allerdings nur sichtbar für Eingeweihte oder Befähigte.

      Diese Gegensätze, das Sichtbare und das Verborgene, zeichnen auch einen Großteil der handelnden Figuren in den Geschichten der Urban Fantasy aus: Mal wirken sie wie »normale« Menschen, mal offenbaren sie ihre fantastische Seite, ihr »Anderssein«.

      Superheld*innen, mystische Wesenheiten, Gottheiten, Dämon*innen, Naturgeister, Magier*innen. Mal ist es die Magie oder eine Superkraft, die eine Figur von den anderen unterscheidet und sie zum Ziel von Spott und Angriffen macht. Mal ist es die geschlechtliche Identität oder die Art zu lieben, mal ist es eine Krankheit, eine Behinderung, die Hautfarbe, der Herkunftsort oder die Religion. Hier stellt die Urban Fantasy einen deutlichen Bezug zu den gegenwärtigen Problemen her, vor denen die Gesellschaften unserer Zeit stehen. Und sie leistet noch mehr:

      All die Themen, die uns in der Realität umtreiben, finden sich wieder in den Geschichten dieses Genres. Doch während die Medien es oftmals versäumen, die Perspektiven der »Anderen« (Marginalisierten) für nicht-Betroffene nachvollziehbar und empathisch darzustellen, rücken Urban Fantasy-Autor*innen sie in den Mittelpunkt ihrer Geschichten. Sie geben denjenigen eine Stimme, die sonst überhört werden. Sie machen diejenigen sichtbar, die sich mitten unter uns befinden und trotzdem übersehen werden.

      Für uns als Herausgeber*innen lag es deshalb nahe, eine Anthologie zum Thema Intersektionalität mit dem Genre der Urban Fantasy zu verquicken.

      Intersektionalität beschreibt den Umstand, dass eine Person nicht nur von einer, sondern gleichzeitig von mehreren Diskriminierungsformen betroffen ist. Der Begriff wurde Ende der 70er Jahre von Kimberlé Crenshaw geprägt. Die Juristin befasste sich damals mit der besonderen Diskriminierungserfahrung von Schwarzen Frauen. Die bekamen oft keine Jobs, obwohl Firmen dazu verpflichtet waren, auch Minderheiten einzustellen. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass eine Firma, die sowohl weiße Frauen, als auch Schwarze Männer einstellte, juristisch korrekt handelte. Obwohl sie dabei diejenigen diskriminierte, die die Schnittmenge bildeten, weil sie gleichzeitig zu beiden Minderheitsgruppen gehörten: Schwarze Frauen. Mit dem Begriff »Intersektion«, zu deutsch: »Straßenkreuzung«, machte Crenshaw auf dieses Phänomen aufmerksam.

      Insbesondere bei Antirassismus- und Empowerment-Seminaren wird deutlich, wie sehr Intersektionen das eigene Selbstverständnis, die Identitätssuche und den Lebensweg bestimmen, sei es bei queeren Muslim*innen, PoC mit körperlichen Behinderungen, traumatisierten Geflüchteten und, und, und ...

      Heute wissen wir längst, dass viele Menschen Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt sind. Dabei sorgt schon eine einzelne Unterdrückungsform dafür, dass eine Person nicht als gleichwertig angesehen wird. Marginalisierte Menschen werden in den Medien deutlich unterrepräsentiert, ihre Bedürfnisse werden übergangen. Die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft ist deutlich eingeschränkt. Intersektionen verstärken das: Je mehr Unterdrückungsformen auf einer Person lasten, desto unsichtbarer und handlungsunfähiger wird sie.

      Für nicht-Betroffene ist es schwierig nachzuvollziehen, wie sich Rassismus, Sexismus und andere Arten der Menschenfeindlichkeit auf das Leben einer Person auswirken. Auch der Einfluss auf die Gesundheit, Gefühlswelt und das Selbstbewusstsein wird noch immer unterschätzt.

      Die Zusammenarbeit an dieser Anthologie war sehr bereichernd. Wir Herausgeber*innen teilen die Erfahrung der Intersektionalität – Aşkın als homosex-ueller Moslem mit türkischer Migrationsgeschichte und Patricia als Schwarze und als Frau. Trotz dieser Gemeinsamkeiten haben wir einen teilweise sehr unterschiedlichen Blick auf die einzelnen eingereichten Kurzgeschichten. Darauf, was sie in uns triggern und wo sie uns empowern. Das ein oder andere Mal haben wir stark diskutiert, über Erzähl-Perspektiven, den Weltenbau und unsere persönlichen Interpretationen.

      Dabei herausgekommen ist eine im besten Sinn diverse und bereichernde Sammlung von Kurzgeschichten, die meist auch einen Bezug haben zu den Themen, die uns als Gesellschaft aktuell umtreiben, wie Covid19, Rassismus, LGBTQI-Feindlichkeit oder Antisemitismus.

      Mit dieser Anthologie präsentieren wir ein Universum fantastischer Geschichten, die mehrfach diskriminierte Figuren in