Название | Fear Street 59 - Der Angeber |
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Автор произведения | R.L. Stine |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | Fear Street |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783732014934 |
„Julie, die Geschäfte laufen momentan nicht so besonders“, sagte Al. Er nahm seine dreckige Pfote nicht weg, sondern fuchtelte mir damit weiter vor dem Gesicht herum. „Stell dich nicht so an! Schlappe zwanzig Kröten. Wenn ich sie nicht wirklich dringend bräuchte, würde ich dich ja nicht drum bitten.“
Er widerte mich an. „Al, ich bin völlig blank“, erklärte ich. „Außerdem schuldest du mir sowieso schon zwanzig Dollar.“
„Hau endlich ab, Al“, mischte Hillary sich ein. „Warum suchst du dir nicht irgendeinen Job?“
„Wer würde den denn schon nehmen?“, meinte Taylor gehässig.
Ich war ein bisschen überrascht, dass Taylor sich einmischte. Schließlich war sie erst vor wenigen Monaten, so um Weihnachten herum, nach Shadyside gezogen und gehörte noch nicht lange zu unserer Clique. Sie kannte Al nun wirklich noch nicht gut genug, um so einen bissigen Kommentar abzugeben.
Wahrscheinlich wollte sie mir einfach nur helfen.
Al zog eine Zigarette aus der Tasche seines schwarzen Flanellhemds. Er zündete sie an und warf das Streichholz einfach auf den Boden.
„He, lass das!“, rief ich und schob ihn zur Tür. „Du weißt genau, dass meine Eltern nicht wollen, dass hier geraucht wird!“
Grinsend wich er mir aus. Er zog kräftig an seiner Zigarette und blies mir den Rauch ins Gesicht.
„Lass sie in Ruhe, Al“, sagte Hillary bestimmt. Sie stand auf und schob ihren Stuhl zur Seite. Gemeinsam rückten wir ihm auf die Pelle.
„Hey, nicht, lasst das!“ Er hob beide Hände, um uns abzuwehren.
„Raus mit dir!“, rief ich. „Wenn meine Mutter nach Hause kommt und Zigarettenqualm riecht …“
Er schnippte die Asche auf den Küchentisch. Mit zusammengekniffenen Augen sah er mich spöttisch lachend an. „Julie, deine Eltern haben dir doch das Rauchen verboten. Aber ich kenne da ganz zufällig ein kleines Geheimnis. Du rauchst trotz des Verbotes, nicht wahr?“
„Halt die Klappe!“, fuhr ich ihn an.
Sein Lachen wurde zu einem gemeinen Grinsen. „Ich hab dich nämlich letztes Wochenende in der Einkaufspassage dabei ertappt. Paff-paff-paff.“ Wieder blies er mir den Zigarettenrauch ins Gesicht. „Julie ist wirklich eine ganz Schlimme. Vielleicht sollte ich es deiner Mutter verraten …“
„Nein!“, schrie ich aus voller Kehle.
Meine Mutter hat Hillary und mich nämlich im letzten Schuljahr in meinem Zimmer beim Rauchen erwischt – und sie hat getobt! Wenn es ums Rauchen geht, ist sie immer gleich auf hundertachtzig. Sie hat mir nach dem Examen eine Belohnung von tausend Dollar versprochen, wenn ich es schaffen würde, keine einzige Zigarette mehr anzurühren.
Ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was meine Eltern sich einfallen lassen würden, wenn sie dahinter kämen, dass ich ab und zu eine Zigarette rauche, wenn ich mit meiner Clique unterwegs bin. Meine Mutter würde garantiert restlos ausflippen. Es würde jedenfalls unangenehm werden, verdammt unangenehm sogar.
Und es war klar wie Kloßbrühe, dass Al mir nicht zum Spaß gedroht hatte. Er würde mich verpetzen, es sei denn, ich stellte mich weiter gut mit ihm.
Aus diesem Grund hatte ich auch neulich die zwanzig Dollar für ihn herausgerückt.
„Al, ich bin völlig pleite. Ehrlich“, sagte ich wieder.
„Ja. Schon gut.“ Wieder schnippte er Asche vor Taylor auf den Tisch.
„Wofür brauchst du denn so dringend zwanzig Dollar?“, fragte Hillary.
„Damit ich mit Taylor ausgehen kann“, antwortete er.
„Haha. Dass ich nicht lache!“, murmelte Taylor und streckte Al die Zunge heraus.
„So gefällst du mir am allerbesten!“, sagte er zu ihr.
Sie seufzte und schüttelte den Kopf. „Werd doch endlich mal erwachsen!“
Al drehte sich wieder zu mir um. Der Ausdruck auf seinem Gesicht gefiel mir nicht. So hart und eiskalt hatte ich ihn früher nie erlebt.
„Wie wär’s denn, wenn ich ein kleines Loch ins Tischtuch brenne, Julie? Meinst du, du könntest die zwanzig Kröten dann auftreiben?“
„Al, bitte …“, bettelte ich.
Aber er drehte die Zigarette zwischen seinen Fingern und hielt sie immer näher an den Küchentisch.
„Al! Hör auf!“, rief ich und war mit einem Satz bei ihm. Aber er wirbelte herum und stellte sich mir mit seinem breiten Rücken in den Weg.
Er hielt das glühende Ende der Zigarette ganz dicht an die Plastiktischdecke. „Komm schon, Julie. Irgendwo wirst du doch bestimmt noch zwanzig Dollar ausgraben. Du willst doch nicht, dass deine Mutter ein großes Brandloch in der Tischdecke entdeckt, oder?“
„Hör auf damit! Lass das!“
Gemeinsam zogen Hillary und ich ihn vom Tisch weg. Die Zigarette fiel auf den Fußboden. Al schien sich bestens zu amüsieren – sein widerliches lautes Lachen hallte durch die Küche.
Mit vereinten Kräften schoben wir ihn zur Küchentür. „Mach’s gut, Al“, sagte ich.
Aber er wand sich los und drehte sich zu Hillary hin.
„Dein Vater ist doch ein stadtbekannter Arzt. Ich wette, dass du zwanzig Dollar für mich lockermachen kannst.“
Hillary ließ ihn los und sah ihn genervt an. „Warum sollte ich dir auch nur einen einzigen Penny geben?“
Al kam mit seinem Gesicht ganz nah an Hillarys Ohr. Er rückte ihr so dicht auf die Pelle, dass er ihren Ohrring aus orangefarbenem Glas hätte anknabbern können. „Wegen Chemie“, flüsterte Al, allerdings laut genug, dass Taylor und ich es hören konnten.
Hillary blieb die Spucke weg.
„Du möchtest doch bestimmt nicht, dass Mr Marcuso erfährt, dass du in der Examensarbeit in Chemie gemogelt hast“, sagte Al zu Hillary.
„Du willst mich doch wohl nicht erpressen!“, zischte Hillary mit zusammengebissenen Zähnen.
Al lachte. „Sicher will ich das! Was denn sonst?“
„Aber du hast mir die Examensarbeit vom letzten Jahr doch freiwillig gegeben!“, protestierte Hillary. „Ich hab dich nicht darum gebeten, Al. Du hast sie mir einfach auf den Tisch gelegt!“
„Aber du hast daraus abgeschrieben, stimmt’s?“, sagte Al hämisch. „Wenn jemand Mr Marcuso steckt, dass du gemogelt hast, Hillary, dann lässt er dich achtkantig durch die Prüfung rasseln. Und dann ist es aus mit dem fantastischen College, für das du eine Zusage hast. Buhu!“
„Al, du warst früher mal richtig nett“, sagte ich kopfschüttelnd. „Warum bist du bloß so unausstehlich geworden?“
Er zog mich an den Haaren. „Das hab ich mir bei dir abgeguckt!“, feuerte er zurück und lachte über seinen schlauen Einfall.
„Du kannst doch nicht einfach hier reinmarschiert kommen und versuchen, uns zu erpressen“, mischte Taylor sich wieder ein. Sie hatte sich nicht vom Tisch weggerührt. Mir kam es so vor, als diente er ihr als Schutzschild gegen Al.
„Ja. Mach endlich die Flatter!“, sagte ich mit Nachdruck und schubste ihn wieder an. „Ehrlich. Mach ’nen Spaziergang!“
Aber Hillary kramte schon in ihrer Tasche herum. Sie zog einen Zwanzigdollarschein heraus und drückte ihn Al in die ausgestreckte Hand.
„Wann zahlst du es mir zurück?“, fragte sie ihn. Sie sah ihn dabei nicht an, sondern hielt den Kopf gesenkt.
„Gute Frage“, erwiderte Al mit einem fiesen Grinsen. „Das weiß ich selbst noch nicht.“ Er stopfte