Название | Fear Street 47 - Ahnungslos |
---|---|
Автор произведения | R.L. Stine |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | Fear Street |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783732015009 |
Gerade, als Chelsea die Stufen zum Eingang hochstieg, ging die Tür auf. Nina kam heraus, gefolgt von ihrem Freund, Doug Fredericks. Er war ein schlaksiger, gut aussehender Junge mit langem blondem Haar und einem gewinnenden Lächeln.
Nina riss ihre Augen vor Erstaunen weit auf. „Chelsea! Wo kommst du denn her?“
„Von zu Hause“, antwortete Chelsea und zeigte ungefähr in die Richtung, wo sie wohnte.
„Hallo“, sagte Doug. Er schob Nina zur Seite, sodass er die Tür schließen konnte.
„Ich wusste ja nicht –“, begann Nina.
„Ich hätte anrufen sollen“, bemerkte Chelsea schnell.
„Wir gehen nur eben rüber zu Dougs Cousin“, erklärte Nina. „Willst du nicht mitkommen?“
„Ja, komm doch mit!“ Doug winkte Chelsea aufmunternd zu und ging zu seinem roten Toyota. „Wir wollen nur ein bisschen quatschen und so.“
„Ach nein, ich weiß nicht so recht“, sagte Chelsea. „Aber trotzdem danke. Ich rufe dich später mal an, Nina.“
„Okay.“ Nina zuckte die Schultern. „Du weißt, dass du gerne mitkommen kannst.“
„Nun geh schon mit ihnen“, drängte eine leise Stimme in Chelseas Kopf.
Aber dann sagte eine andere Stimme: „Du wirst das fünfte Rad am Wagen sein, völlig überflüssig und störend.“
„Nein, nein, geht ihr nur“, sagte Chelsea.
Doug war schon im Auto. Er hupte ungeduldig. Nina rannte zu ihm hinunter. Einige Sekunden später sah Chelsea die beiden davonfahren.
Auf dem Weg nach Hause bemitleidete sie sich wieder selber. „Doug hupt, und Nina kommt angerannt“, dachte sie. „Aber ich würde auch angerannt kommen, wenn ich nur einen Freund hätte.“
Einen Freund? Eine Verabredung wäre schon toll. Ja, ein richtiges erstes Date. Es wurde aber auch Zeit. Sie war jetzt schon fünfzehn, und noch nie hatte sich ein Junge mit ihr verabreden wollen. Wenn doch nur einer sie fragen würde!
In dem Augenblick hörte Chelsea, wie ein Auto hinter ihr anhielt. Erschrocken blieb sie stehen, als ein Junge rief, „Hey, schöne Lady, wie wär’s mit einem Date?“
3
Chelsea wirbelte herum und sah vier grinsende Jungen in einem winzigen Honda Civic. Der auf dem Beifahrersitz hatte fettiges braunes Haar, das im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, und einen Ohrring. Er streckte seine Hand auffordernd aus dem Auto. „Und? Wie wär’s?“
Chelsea zog ein angewidertes Gesicht und ging schnell weiter.
Das Auto fuhr langsam hinter ihr.
„Wie wär’s mit uns?“, wiederholte der Junge. „Wie wär’s mit einer Verabredung?“
„Hier ist genug Platz“, sagte eine andere Stimme.
Lautes Lachen dröhnte aus dem Auto.
Chelsea ging weiter, immer schneller. Das Auto beschleunigte etwas und blieb dann direkt neben ihr.
Sie hörte mehr Gelächter. Einer der Jungen machte laute schmatzende Knutschgeräusche.
„Nun komm schon. Wir sind ganz nett“, grinste der Junge mit dem Pferdeschwanz. Sein Arm hing immer noch aus dem Fenster.
„Wir sind toll. Wir sind wirklich toll“, rief jemand vom Rücksitz.
„Ich wette, du bist auch toll“, witzelte eine andere Stimme.
Wieder Gelächter.
Chelsea wirbelte ärgerlich herum. „Lasst mich in Frieden“, fauchte sie. Ihre Augen funkelten vor Zorn.
„Das ist aber nicht sehr nett“, sagte einer der Jungs tadelnd.
„Nun sei doch nicht so zimperlich!“, rief ein anderer.
Alle lachten.
„Ich warne euch ...“, begann Chelsea.
„Oh, sie wird wütend“, sagte der Fahrer.
„Das ist wirklich nicht sehr nett“, stichelte es vom Beifahrersitz.
Chelseas Herz begann schneller zu schlagen. Ihr Ärger wurde langsam zu Angst. Wollten die Jungen sie nur provozieren? Würden sie einfach weiterfahren? Oder hatten sie etwa Schlimmeres vor?
Sie starrte in das Auto und sah sich alle feixenden Gesichter genau an. Sie war sich ziemlich sicher, dass keiner von ihnen auf die Shadyside High School ging.
„Nun komm schon, sei doch nicht so.“ Der Beifahrer griff nach ihrem Arm. Das Auto kam noch näher an sie heran, sodass der Junge sie erreichen konnte.
„Nein!“ Chelsea sprang schnell zur Seite.
Die vier Jungen lachten höhnisch.
„Lasst mich in Frieden! Ich sag’s euch!“, schrie sie verzweifelt.
Einer von ihnen warf eine brennende Zigarette nach ihr. Sie landete auf ihrem Turnschuh. Chelsea schüttelte sie ab und fing an zu laufen.
Das Gelächter der Jungen war laut und grausam.
„Bestien“, schoss es ihr durch den Kopf. „Das sind gemeine Bestien.“
Sie rannte jetzt auf dem Gras, nah an dem Gebüsch, das die Straße säumte. Keuchend und schluchzend lauschte Chelsea, ob das Auto ihr folgte, hörte das Lachen, hörte Stimmen, wartete auf das Geräusch der sich öffnenden Autotür, auf Schritte, die sie verfolgten.
Erst als das kleine Auto endlich laut hupend an ihr vorbeiraste, blieb sie stehen, um wieder Luft zu bekommen. Die Angst blieb, ihre Beine zitterten, ihr Herz raste.
„Sie sind weg“, dachte sie, als sie das Auto mit quietschenden Reifen um die Ecke biegen sah. Sie war erleichtert, fühlte sich aber schrecklich.
„Wenn mir doch nur einmal etwas Gutes passieren würde.“ Chelsea ließ den Kopf hängen. „Wenn ich doch nur einen Jungen treffen würde, der mich wirklich mag.“
Am nächsten Morgen in der Schule ließ sich Chelsea auf ihren Platz ganz hinten im Versammlungsraum fallen. Wie jeden Tag vor Unterrichtsbeginn traf sich ihre Klasse hier, um den Ankündigungen mehr oder weniger aufmerksam zu lauschen, die der Kursleiter Mr Carter verlas.
Doch diesmal blieb sie nicht alleine in der hintersten Reihe: Mr Carter hatte einen neuen Schüler angekündigt, dem der Platz neben ihr zugewiesen wurde.
Chelsea musterte den Neuen, als er den langen Gang auf sie zukam. Er ging schnell, hielt seinen Rucksack wie ein Schild vor sich und mied jeden Blickkontakt. Er hatte immer noch seine Lederjacke an.
„Wahrscheinlich hat er noch keinen Spind bekommen“, sagte sich Chelsea.
Der Junge war mittelgroß, nicht zu schwer und hatte dunkle Augen und schwarzes lockiges Haar. Er lächelte Chelsea schüchtern an und setzte sich dann hin. Seine muskulösen Arme schienen nicht zum Rest seines Körpers passen zu wollen.
Da erwischte er sie, wie sie ihn anstarrte, und sie drehte verlegen ihren Kopf nach vorne.
Will Blakely.
Mr Carter hatte gesagt, dass er so hieß.
Will Blakely.
„Er sieht nett aus“, dachte Chelsea und riskierte einen weiteren langen Blick. Seine dunklen Augen blickten auf den Boden, und er war ganz rot im Gesicht.
„Anscheinend ist er schüchtern.“ Chelsea wollte hallo sagen oder willkommen oder irgendetwas, aber sie konnte es nicht. „Ich bin auch einfach zu schüchtern“, stellte sie fest. „Ich hasse es, schüchtern zu sein!“
Mr Carter raste durch die morgendlichen Ansagen, las mal wieder schneller, als