Название | Genau so geht Biogarten |
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Автор произведения | Karl Ploberger |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | Gartentipps mit Karl Ploberger |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783840466311 |
Liebstöckel (landläufig als Maggikraut oder in Südösterreich als Luschstock bezeichnet) benötigt einen frischen und humusreichen Boden. Das bedeutet: lockere Erde, die nicht austrocknet. Viel Kompost und Hornspäne. Bester Standort ist im Halbschatten. Nicht zu viele Blätter (als Suppenwürze) abschneiden, dann wächst die Pflanze kräftig.
Auf Terrasse und Balkon muss man auf die Statik Rücksicht nehmen. Hier wird sich wahrscheinlich eher ein Tischbeet eignen. Der große Vorteil der Verrottungswärme geht dann freilich verloren. Wichtig ist ein vollsonniger Platz.
Das Jahr
2001
Foto © Christoph Böhler
EIN „ECHTES“
MOOR
In vielen Ländern steht Sonnentau (Drosera sp.) unter Naturschutz.
Foto © Ryzhkov Sergey/Shutterstock.com
STATT EINES LANGWEILIGEN POOLS
Diskussionen über Gartenprojekte gibt es in jeder Familie. Das kenne ich aus vielen Gesprächen. So war es auch bei uns, als es darum ging, ein Schwimmbad zu bauen. Letztlich scheiterte der Plan, weil kein geeigneter Platz gefunden wurde. Heute sind wir glücklich darüber und genießen den nahe gelegenen Attersee viel intensiver. Allerdings entstand im Zuge der Diskussionen der Wunsch, ein neues Wasserelement im Garten zu platzieren. 2001 ward „Moorprojekt“ geboren.
Moore haben mich seit meiner Jugend begeistert. Diese kargen Böden, die dann doch durch geschickte Anpassung der Pflanzen eine ungeheure Vielfalt schaffen: Der Sonnentau mit seinen klebrigen Blättern, der kleine Mücken fängt und sich damit die Nährstoffe für sein Wachstum besorgt, oder die Venusfliegenfalle, die scheinbar wie ein Tier auf Fliegenfang geht und zuschnappt, wenn sich das Insekt in der Falle platziert hat. Das alles wollte ich auch bei mir im Garten haben.
Dazu noch die große Vielfalt an Moorbeetpflanzen wie Orchideen, Preiselbeeren, Stewartien und vielen anderen mehr.
Will man ein richtiges Moor anlegen, dann ist es ein größeres Unterfangen. Im Gegensatz zu einem Moorbeet, wo Flachwurzler wie Rhododendren oder Azaleen wachsen, ist in einem echten Moor der Wasserspeicher das Wichtigste. Und der sollte gut ein bis eineinhalb Meter in die Tiefe reichen.
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„Pflanzen, die sich wohlfühlen, gedeihen ohne Hilfe und vermehren sich prächtig, wie meine Frauenschuhorchideen. Oder das Torfmoos, das manchmal so stark wächst, dass es meine Insektivoren überwuchert.“
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# tippfürdiegelassenheit
Tipp für die Gelassenheit
Wasser als Beruhigungsoase
Ob das Rauschen der Meereswellen, das Glucksen eines Flusses oder nur das Sprudeln eines kleinen Wasserspeiers am Teichrand: Wasser beruhigt. Es übertönt manchmal störende Geräusche oder lässt sie in den Hintergrund rücken. Nicht nur im Garten, auch auf dem Balkon sind kleine mobile Brunnen eine willkommene Geräuschkulisse.
SO ENTSTEHT EIN MOOR
Zuerst muss eine Grube von wenigstens einem Meter oder mehr ausgegraben werden. Übrigens: Je größer ein Moor ist, desto besser funktioniert es später. Dann kommt eine Teichfolie. Sie sorgt dafür, dass das Wasser wie in einem Teich festgehalten wird. Damit man wenig Moorbeetsubstrat benötigt, stellt man nun große Eimer verkehrt herum auf den Boden der Grube. Alle diese Kübel (ich habe die großen Pflanzcontainer von Bäumen verwendet) müssen mit großen Löchern angebohrt sein, damit sich darin Wasser sammeln kann. Dann wird mit ungedüngtem Moorbeetsubstrat aufgefüllt. Entweder verwendet man dafür grobfasrigen Torf, der oft als Abfall bei Erdenproduzenten anfällt und kompostiert wird, oder man bereitet ein eigenes Moorsubstrat aus Eichen- und Nusslaub. Allerdings dauert das drei bis vier Jahre. Diese Erde wird nun nicht nur auf die Kübel, sondern auch zwischen die Kübel eingefüllt und festgetreten. Später wird das Substrat wie bei einem Docht das Wasser aus den unteren Bereichen des Moores nach oben ziehen und die Pflanzen auch bei längerer Trockenheit mit Wasser versorgen
„Besonders attraktiv sieht das Moor aus, wenn man einen offenen Wasserbereich, eine sogenannte Schlenke, einbaut. Damit lässt sich der Wasserstand kontrollieren und die Gestaltung wird abwechslungsreich.“
MOORPFLANZEN
Gepflanzt werden insektenfressende Pflanzen, Gehölze wie Scheinkamelien (Stewartia sp.) und Orchideen, die nur im sauren Substrat leben können. Zunächst braucht man Geduld, denn diese Pflanzen wachsen alle sehr langsam, aber nach einiger Zeit entsteht bei so einer Moorbeetbepflanzung der Gedanke an einen tropischen Regenwald: wenn die Preiselbeeren und die Cranberries die gesamte Fläche erobern oder das Torfmoos, das Sphagnum, zu wachsen beginnt. Wie im Dschungel beginnt nach einigen Jahren ein üppiges Wachstum, vor allem, wenn man den Fehler begangen hat, ausläufertreibende Farne in das Moor zu setzen. Diese an sich herrlichen Blätter können alles überwuchern, würde man sie nicht permanent reduzieren. Genauso müssen alljährlich im Frühjahr Ahorn-, Birken- und Haselnusssämlinge entfernt werden. Aber das gehört zu so einem speziellen Gartenelement dazu. Stehen allerdings die Orchideen, die Kannenpflanzen und die Scheinkamelien in voller Pracht, ist die Freude über das Projekt auch noch nach fast 20 Jahren groß. Faszinierend ist, dass sich, wie in der Natur, ein ökologisches Gleichgewicht einstellt.
# meingartenschatz
Mein Gartenschatz
SCHLAUCHPFLANZEN (Sarracenia sp.)
Es war das Schaufenster im botanischen Garten beim Tropengewächshaus, das mich schon als Kind begeisterte. Schlauchpflanzen in allen Größen waren und sind hier zu bewundern.
Blätter: Meistens aufrecht, röhrenförmig mit einer flügelförmigen Längsseite; aufgerollte Lippe an der Öffnung des Schlauches.
Kultur: