Название | Seele, was nun? |
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Автор произведения | Celine van der Hoofd |
Жанр | Зарубежные стихи |
Серия | Seelenbücher |
Издательство | Зарубежные стихи |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783749789344 |
© 2019 Celine van der Hoofd
© Cover: Jürgen Klatte
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 42, 22359 Hamburg
ISBN | |
Paperback: | 978-3-7497-8932-0 |
Hardcover: | 978-3-7497-8933-7 |
e-Book: | 978-3-7497-8934-4 |
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Die Autorin Celine van der Hoofd wurde am 1.7.1962 als älteste von vier Geschwistern geboren. Nach dem Studium der Agrarwissenschaft in den Niederlanden heiratete Celine van der Hoofd und kehrte zurück nach Deutschland. Dort fing Celine van der Hoofd noch einmal ein theologisches Studium an. In den letzten Jahren hat sie wieder vermehrt zu ihrer alten Liebe, dem Malen, Zeichnen und Fotografieren zurückgefunden. Neu ist das Schreiben in ihrer Vita. Dies ist der zweite Lyrikband, der von ihr veröffentlicht wird. Ermutigt durch den Kontakt mit dem Künstler Jürgen Klatte fing Celine van der Hoofd an, zu den Bildern von Jürgen Klatte auch Kinderbücher zu schreiben. Von den beiden Künstlern und Autoren gemeinsam erschienen ist bereits das Kinderbuch: Miep – sagt leise piep
Der Künstler Jürgen Klatte, der für dieses Büchlein das Cover gestaltete wurde im April 1959 geboren. Jürgen Klatte ist Werbetechniker, Grafiker und Illustrator. Schon immer hat Jürgen Klatte neben seinen beruflichen Tätigkeiten gemalt, Acryl und Aquarellmalerei. In den letzten Jahren hat er sich jedoch vermehrt der Kunst gewidmet, insbesondere der Aquarellmalerei. Seine Bilder hängen unter anderem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien, (u.a. bei Mercedes Benz, Bayer Werk, in verschiedenen Speditionen und Arztpraxen).
Celine van der Hoofd
Seele, was nun?
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen!
Vorwort
Nach meinem ersten Büchlein hat das Leben nicht aufgehört mich heraus zu fordern. Im Gegenteil, die wirklichen Herausforderungen fingen erst an.
Sich einer Krankheit, eines Seelenzustandes bewusst zu werden, ist ein erster Schritt. Daran zu arbeiten, seinen Weg zu suchen, ein zweiter. Doch der wichtigste Schritt folgt dann erst, nämlich diesen Weg zu gestalten und zu gehen. Und es gibt keinen Weg, der nur sanft weiterführt. Es gibt Höhepunkte, es gibt Täler, durch die man durchmuss und es gibt diese Situationen, wo man das Gefühl hat, man ist wieder am Anfang, es hat sich nichts geändert. Dann ist man erneut herausgefordert, neu zu justieren, sich neu zu motivieren und den gewählten Weg zu hinterfragen, ohne ihn ständig bis zur Vernichtung in Frage zu stellen.
Gut wenn man in solchen Momenten Handwerkszeug hat, das einem hilft, sich zu strukturieren, das einem hilft, Ruhe in die Situation zu bringen. Für mich sind es meine Farben und die Möglichkeit, meiner inneren Stimme in Lyrik und Prosa ein Sprachrohr zu geben. Gedanken wollen festgehalten werden, sie auf Papier zu fixieren schafft Ruhe in einem ständig aktiven Kopf. Den Rest erledigen Pinsel und Farbe, auch sie erzählen auf ihre eigene Art was in einem Menschen, was in mir vorgeht.
Und so berichtet dieses Büchlein von Momenten der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit, ebenso wie von Momenten der Sehnsucht nach Verständnis, aber auch von ganz alltäglichen Situationen, die einer gewissen Komik nicht entbehren. Kurz gesagt, dieses Büchlein berichtet vom Alltag und seinen Herausforderungen, wenn ein Mensch es wieder wagt, sich diesem zu stellen.
Juni 2020
Celine van der Hoofd
Der gegenwärtige Augenblick ist dasFenster, durch das Gott in das Hausmeines Lebens schaut.
Meister Eckhart
Seele, was nun?
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen!
Abbildung 1 Abendstimmung Nordschweden, Aquarell, 40*30 cm
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen,
so haben es die alten Propheten empfunden.
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen,
es gibt Tage da möchte man fluchen.
Zum Leben verdammt, zum Leben berufen,
man hört nie auf, das Glück zu suchen.
Abbildung 2 Skyline with Corona, Aquarell gespachtelt, 50*40 cm
Gedanken
Jemand, der sich sehr für Menschen mit Depressionen einsetzt, sagte einmal Depressionen sind heilbar. In diesem Punkt stimme ich nicht mit ihm überein. Nicht jede Depression ist heilbar. Und viele Depressive, denen es nicht gelingt diese Krankheit los zu werden, werden durch solche Aussagen noch einmal extra in Not gebracht, weil sie nun noch mehr an sich zweifeln, da sie ja ihre Depression nicht loswerden.
Zudem, viele Menschen mit Depressionen tragen die Zeichen ihres Leiden sichtbar mit sich herum. Für jeden ist das wieder etwas anderes und jeder versucht es auf seine Weise zu verbergen. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich behauptet habe ich hätte mich an einem Schrank oder an einer Schubladenecke gestossen, wenn die Löcher, die ich mir in die Haut gekratzt habe, zu sichtbar waren. Lange Jahre sind diese Wunden ohne große Narben abgeheilt. Doch irgendwann ist das auch vorbei, dann bleiben auch die Narben, die großen dunklen Flecken sichtbar. Und wieder versuche ich, sie zu verbergen. Ich mag nicht mehr erklären müssen woher sie kommen, ich möchte den Neuanfang und nicht immer wieder an die Vergangeheit erinnert werden.
Aber auch das ist ein Punkt, der nicht gelingt. Mein Körper trägt die Vergangenheit sichtbar mit sich.
Abbildung 3 Wellenreiten, Aquarell Mischtechnik, 30*40 cm
Jeden Morgen wenn ich in den Spiegel schaue, jedesmal wenn ich Kleidung kaufe wird mir das unbarmherzig deutlich gemacht. Wenn man die Depression in Relation zu meinem Körpergewicht setzten würde, dann muss meine Not sehr groß gewesen sein. Und gerade in dieser Zeit, in der mit dem Finger auf Menschen, die nicht dem gängigen BMI entsprechen, gezeigt wird, als seien sie das Schlimmste was einem Menschen über den Weg laufen kann, bringt jeder Tag seine Verletzungen mit sich. Und schon spielt die Scham eine große Rolle. Öffentlichkeit, öffentliches Auftreten wird vermieden. Und dieses Verhalten wiederum führt zur Isolation, kann Freundschaften zerstören … sie merken schon, wenn man den einen Teufelskreis verlassen hat, dann tut sich schon wieder ein neuer auf.
Wenn ich ehrlich bin, haben mich meine Depressionen schon seit früher Kindheit begleitet. Sie waren Teil meines Lebens. Als Kind sicherlich noch nicht so bewusst, dann als Jugendliche und Erwachsene jahrelang verdrängt. Doch gerade dadurch haben mir meine Depressionen sehr viel meiner Lebensqualität (auch so ein schönes modernes Wort) geraubt. Man möchte normal sein, möchte Spaß haben, sich freuen und lachen, doch das gelingt nicht. Und je länger dieser Zustand andauert, desto mehr wächst die Überzeugung eben nicht normal zu sein.
Es ist ein Teufelskreis, der mit einem sehr geringen Selbstwertgefühl und einem großen Schamgefühl endet. Manchmal sehe ich Menschen, die mich an eine Situation, an einen Lebenswunsch erinnern, den ich nicht verwirklicht habe, weil die zunehmende Lebensangst das