Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment. Andreas Suchanek

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Название Heliosphere 2265 - Band 1: Das dunkle Fragment
Автор произведения Andreas Suchanek
Жанр Языкознание
Серия Heliosphere 2265
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783981564976



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      Table of Contents

       Heliosphere 2265

       Raumstation SOL-22, Im Orbit um Neptun, 01. November 2265

       Interlink-Kreuzer HYPERION, Orbitalwerft Mars I, 01. November 2265

       IL HYPERION, 160 Lichtjahre von der Erde entfernt, 10. November 2265

       IL HYPERION, Bereitschaftsraum des Captains, 10. November 2265

       IL HYPERION, Beim Einflug ins Elnath-System (Beta Tauri), 12. November 2265

       Vier Stunden später

       IL HYPERION, Elnath-System, Orbit um Elnath III, 26. November 2265

       Parlidenkreuzer PAL ANTAROK, Elnath-System, 24. November 2265

       IL HYPERION, Elnath-System, Auf Angriffsvektor zur PAL ANTAROK, 24. November 2265

       PAL ANTAROK, Kommandozentrum

       IL HYPERION, Im Interlink-Flug auf dem Weg zur Erde, 29. November 2265

       12. Dezember 2265, Raumstation SOL-22, Büro von Admiral Sjöberg

       12. Dezember 2265, Raumstation SOL-22, Büro von Admiral Michalew

       13. Dezember 2265, Leichter Kreuzer PROTECTOR, Frachtraum I

       Vorschau

       Seriennews

       Impressum

      Heliosphere 2265

      Band 1

      »Das dunkle Fragment«

      von Andreas Suchanek

      »Nehmen Sie Platz, Captain Cross.« Admiral Sjöberg deutete auf den Konturensessel vor seinem Schreibtisch.

      Jayden versuchte, seiner Aufregung Herr zu werden. »Danke, Sir.« Er wollte souverän wirken, was eindeutig misslang. Seine Hände waren schweißnass. Und zitterte da nicht seine linke Hand?

      Die Ereignisse hatten ihn komplett überrollt.

      »Ihre ärztlichen Befunde sehen ausgezeichnet aus, auch wenn wir Sie leider zu früh von Kassiopeia I zurückholen mussten.« Sjöberg bedachte Jaydens rechten Handrücken mit einem durchdringenden Blick. »Die Dermalregeneration konnte nicht beendet werden, wie ich sehe.«

      Jayden strich über die Brandnarben. Das einzige Überbleibsel jenes Kampfes, der 260 Leben gekostet hatte. Erneut glaubte er, den Rauch von verschmorten Uniformen, verbrannter Haut und ionisiertes Gas in der Luft zu riechen. In seinem Geist sah er Lieutenant Patricia Falsi, die, von einem scharfkantigen Trümmerstück getroffen, zu Boden ging. Während die junge Frau in einer Lache ihres eigenen Blutes ertrank, zerfetzte die Explosion einer Konsole Captain Hekuns Gesicht. Kurz vor seinem Ruhestand kostete ihn eine Handvoll Piratenschiffe des Eriin-Bundes das Leben.

      Jayden hatte das Kommando über die DEFENDER an sich gerissen und die Schiffe des Eriin-Bundes in einem blutigen Gemetzel besiegt. Doch zu welchem Preis? Es gab nur vierzig Überlebende! Von den Senioroffizieren schaffte es neben ihm nur Lieutenant Guevara – schwer traumatisiert.

      Doch anstatt Jayden für den Verlust eines Schiffes und so vieler Leben vor ein Militärgericht zu stellen, hefteten sie ihm einen Orden an die Brust, klopften ihm auf die Schulter und beförderten ihn zum Captain. Noch während er in einem Heiltank auf Kassiopeia regenerierte, erhielt er das Kommando über die HYPERION.

      Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die Erinnerung. »Mir geht es gut, Sir. Aber Ihre Nachricht hat mich überrascht. Bis zum ersten Auslaufen der HYPERION sollten noch Wochen vergehen.«

      »Wir mussten unseren Zeitplan anpassen. Ich fürchte, die abschließende Regeneration Ihrer Haut muss von Ihrem Schiffsarzt durchgeführt werden.« Admiral Sjöberg atmete schwer aus. »Wir vermissen die PROTECTOR.«

      »Captain Bowmans Schiff?«

      Sein Gegenüber nickte.

      Jayden kannte Angelica Bowman. Sie war ein hervorragender Captain: nicht zu waghalsig, aber auch keine sture Paragrafenreiterin.

      »Sie befand sich auf einer Erkundungsmission am Rande des Parliden-Sektors«, erklärte der Admiral.

      Jayden sog scharf die Luft ein. »Sie vermuten eine Attacke von deren Seite? Das könnte einen zweiten Krieg verursachen.«

      Der Krieg gegen das Volk der Parliden lag fast ein Jahrhundert zurück. Von 2173 bis 2177, ganze vier Jahre lang, hatten die Aliens versucht, die Solare Union ihrem Imperium einzuverleiben. Doch während dieser gesamten Zeit war es nicht gelungen, auch nur einen Parliden lebend oder tot gefangen zu nehmen.

      Schiffe, die kampfunfähig geschossen wurden, zerstörten sich selbst. Tote Parliden zerfielen zu Nanostaub. Bis heute wusste die Menschheit fast nichts über sie. Erst im Verlauf der Friedensgespräche nach dem Krieg war es zu ersten persönlichen Kontakten zwischen Botschaftern beider Seiten gekommen.

      Sjöberg nickte. »Und aus genau diesem Grund muss diese Sache schnell aufgeklärt werden. Die HYPERION ist bisher das einzige Schiff mit Interlink-Antrieb. Damit kann sie das fragliche Gebiet innerhalb kürzester Zeit erreichen. Ein Phasenraumflug würde zu lange dauern. Erschwerend kommt hinzu, dass alle zur Verfügung stehenden Schiffe nur Phase-2-fähig sind.«

      Die Sache gefiel Jayden nicht im Geringsten. Er kannte die HYPERION bisher nur aus Berichten und Datenblättern von technischen Spezifikationen. Er sollte diesen wichtigen Auftrag mit einer Crew durchführen, die er bisher noch nicht kannte, die sich noch nicht aufeinander eingespielt hatte. Leider hatte er einmal mehr keine Wahl. Wenn ein anderes Schiff Hilfe benötigte, stand das weitere Vorgehen außer Frage. »Was wissen wir über das Verschwinden der PROTECTOR?«

      Sjöberg verzog das Gesicht. »Nicht viel. Bowman befehligt das Schiff seit mittlerweile zwei Jahren. Es ist ein Leichter Kreuzer der ersten Generation. Die Aufrüstung stand kurz bevor. Der letzte bekannte Aufenthaltsort und ein Auszug des Logbuchs wurden in Ihren persönlichen Speicher überspielt.«

      »Dann sollte ich wohl aufbrechen.«

      »Da ist noch etwas, Captain.«

      Die Art, wie Sjöberg das Wort Captain betonte, verhieß schlechte Neuigkeiten. Der Admiral verzog sein Gesicht, strich kurz über seinen Vollbart und streckte den Rücken kerzengerade durch.

      »Sir?«

      »Sie können sich zweifellos vorstellen, welch ein Gerangel es bei der Verteilung