Pieśń Lodu i Ognia.. George R.r. Martin

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Название Pieśń Lodu i Ognia.
Автор произведения George R.r. Martin
Жанр Попаданцы
Серия
Издательство Попаданцы
Год выпуска 0
isbn 9788377850596



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      SHUMONA SINHA

       STAATENLOS

      ROMAN

      AUS DEM FRANZÖSISCHEN

      ÜBERSETZT

      VON LENA MÜLLER

      Die Originalausgabe des vorliegenden Buches erschien unter dem Titel Apatride bei Editions de l’Olivier, Paris 2017

      Die Übersetzung aus dem Französischen wurde mit Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt durch Litprom e.V. – Literaturen der Welt

Dieses Buch erscheint im Rahmen des Förderprogramms des Institut Français

      Zitate fremdsprachiger Autoren wurden folgenden deutschsprachigen Ausgaben entnommen:

      Nâzim Hikmet, »Wie Kerem« (1934), in: Hava kursun gibi agir / Die Luft ist schwer wie Blei. Gedichte. Aus dem Türkischen von Helga Dağyeli-Bohne und Yıldırım Dağyeli, Dağyeli Verlag 1988.

      Guillaume Apollinaire, »Rheinische Nacht« (1913), in: Alkohol. Gedichte französisch-deutsch. Aus dem Französischen von Johannes Hübner und Lothar Klünner, Luchterhand 1976.

Edition Nautilus GmbH · Schützenstraße 49 aD - 22761 Hamburg · www.edition-nautilus.de Alle Rechte vorbehalten · © Edition Nautilus GmbH 2017 Umschlaggestaltung: Maja Bechert, Hamburg Deutsche Erstausgabe September 2017 ePub ISBN 978-3-96054-048-9

      Inhalt

       Lehmschauer

       Der Kreis der Auserwählten

       Das Hauptquartier

       Am Fuß des Hügels

       Ihr Lehmkörper

       Wodka-Litschi

       Die Lichtbarke

       Die Goldenen Zwanziger

       Das Feld der Leuchtkäfer

       Die Zone

       Eine Nadel im Heuhaufen

       Ein Ufo in der Nacht

       Schmutzige, stumpfe Erde

       Frohe Weihnachten

       Schwarz und langsam wie eine Raupe

       Standarten und Fahnen

       Sterne in allen Farben

       Die milchige Morgendämmerung

       Das Luftschloss

       Das Sandbett

       Vom Winde verweht

       Blau wie eine Orange

       Die Spitze des Eisbergs

       Schlangen und Leitern

       Aus dem Bauch des Blauwals

       Der Grabstein

       Bienen im Kopf

       Mutter in Bedrängnis

       Fight Club

       Größenwahn

       Wenn wir nicht brennen Wie kann die Finsternis erleuchtet werden?

      Nâzim Hikmet

      Lehmschauer

      Sie kam an einem Morgen zu Frühlingsbeginn hier an. Die Bäume waren noch kahl. Bis auf die Trauerweiden. Das Wasser, das gemächlich unter dem Gitter der Rinnsteine plätscherte, erinnerte sie an japanische Gärten. Sie folgte der menschenleeren, schnurgeraden Straße, die dann nach links abbog und die vom Morgentau feuchten Getreidefelder in zwei Teile schnitt. Verschlafene Häuschen tauchten auf. In weiter Ferne sah sie das weiße Schild, auf dem der Name der Stadt stehen musste. Sie beschloss, bis dorthin zu gehen. Und so lief sie trotz der Müdigkeit noch lange weiter, obwohl das Laufen doch schwerfällt, ohne Beine, ohne Füße, ohne irgendetwas unterhalb der Brust.

      Einige Stunden zuvor war sie erwacht. Die Dunkelheit war wie Staub in ihre Augen gedrungen. Im Liegen hatte sie die Arme nach oben gestreckt und war gegen eine Decke gestoßen. Sie hatte die Fingernägel hineingebohrt, und Erde war auf sie heruntergerieselt. Da hatte sie sich an eine Schaufel erinnert, an mehrere Schaufeln, an eine im Gras liegen gebliebene Taschenlampe, an die weiße Zunge ihres Lichtscheins, an das dumpfe, regelmäßige Geräusch der Lehmschauer auf ihrem Körper, ein Brennen in der Lunge, die sich verzweifelt weitete, um ein wenig Sauerstoff einzuatmen. Sie hatte aufstehen wollen, ihre Beine ausstrecken, den Lehmhaufen vor ihr mit den Zehen berühren. Aber das vor ihr war eine formlose, körperlose Nacht, eine leere, trockene, freie Nacht. Sie hatte die Hände über ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brust wandern lassen. Sie hatte ihren Bauch gesucht, aber sie hatte keinen mehr, auch keine Beine, kein Geschlecht mehr, unterhalb der Brust ein Haufen Asche, trocken, schwarz, der sich bald in alle Winde zerstreuen würde. In Panik hatte sie sich ruckartig aufgesetzt und war heftig gegen die Erddecke gestoßen.

      Da hatte sie die Stöcke wieder vor sich gesehen, um deren Enden nach Kerosin,