Название | Geschichten aus Friedstatt Band 2: Flammendurst |
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Автор произведения | Christian Voss |
Жанр | Языкознание |
Серия | Geschichten aus Friedstatt |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742781253 |
Christian Voss
Geschichten aus Friedstatt Band 2: Flammendurst
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Stadtbesichtigung mit Hindernissen
Prolog
Der weiße Ritter
Weiß war sein schütteres Haar genau wie sein Gewand, ein Zeugnis stolzer Armut.
Eine Fahne trug er. Weißer Grund mit rotem Kreuz.
Ein Hoheitszeichen aus längst vergangenen Tagen.
Diese Farben lebten fort, doch nur in seiner Fantasie.
Er hielt sie fest in seiner Hand. Stellte sich gegen den Wind – sie stützte ihn und ankerte in seiner glorreichen Vergangenheit. Sie war sein Zentrum, um das sich sein Leben fortan drehte.
Er wanderte schon so lang, immer einer Ahnung folgend die ihm einen Weg bahnte. Hogarian war sich sicher: die Wüste musste irgendwann vergehen.
Die Hoffnung trieb ihn an, endlich das rettende Ufer zu erreichen. Er ergab sich nicht sondern trotzte dem Leben mutig seine Zeit ab.
Er wollte seine verdrängten Sehnsüchte hinter dem flirrenden Horizont Leben einhauchen – erst dann wäre sein Schicksal erfüllt.
Hogarian liebte das Leben, war hilfsbereit und großzügig, doch eines hasste er: die Wüste die zwischen ihm und seinen Plänen stand und ihm so unbarmherzig auf die Probe stellte.
Ein schweres Los, denn mit jedem unüberlegten Schritt wurde er schwächer und schwächer.
Die Talwar zeigte sich gnadenlos und vernichtete ihn mit jedem weiteren Atemzug und trieb ihm, zu guter Letzt, sein Leben aus.
Auszüge aus dem Leben des
Hogarian Struss
Dies und Das
Wie war das alles nur möglich? Die einfältigen Bürger Friedstatts hatten schnell eine Lösung parat: Sie gaben ohne Umschweife den Drachen die Schuld an den unzähligen, mordenden Bränden und übersahen ganz dabei, dass überhaupt erst durch die Invasion der Untoten, dieses Inferno in der Stadt entstehen konnten.
Die Magier waren da etwas objektiver – für sie galten die Drachen, die durch ihr kühnes Handeln das Schlimmste verhinderten, schlichtweg als Helden. Die Magie der alten Hexenmeister musste bei ihrer Suche nach Schuldigen herhalten. Die Hexerkriege waren schuld und die allgemeine Verseuchung durch magische Partikel, die so genannten "Perpendikel", denn mit ihrer Verbreitung lief die Zeit der Menschen merklich aus, mit jedem weiteren Atemzug. Diese Viren trieben mit dem Wind. Der Regen trug sie mit sich und verteilte sie fleißig im ganzen Reich. Regen wurde fortan zu einer Geisel. Üppige Sandstürme, wie sie oft in der Talwar Wüste vorkamen, wurden zu einer tödlichen Bedrohung.
Die Oase von Groangrund steuerte kaum noch eine lebende Seele an. Längst galt sie als verseucht und die Karawanserei, mit ihren niedrigen Gebäuden mit den berühmten eintausend Bogengängen, wurde inzwischen von der Mehrzahl der Beduinen und Sklavenjägern gemieden. Ein verwaister, toter Ort blieb in dem Meer aus Sand zurück. Ihre Bewohner galten gemeinhin als verseucht. Ihre Augen leuchteten blau und sie schienen über eine lange Zeit ohne Wasser auszukommen – über Monate, ein Umstand, der unweigerlich Angst erzeugte.
Die Orks, unter ihrem wilden Häuptling Truchwassa, blieben verhalten – das verdankte Friedstatt aber nur dem Umstand, dass die Wehranlagen voll intakt waren und auch blieben.
Die Stadtwache hielt beherzt stand und ließ ein Entfliehen der Seuche nach außen nicht zu. Truchwassa war zwar alarmiert und schickte auch in regelmäßigen Abständen Stoßtrupps an die Mauer, aber wirklich etwas ausrichten konnten sie nicht. Es gab keine Achillesferse zwischen den massiven Wehrmauern und ihren tiefen Gräben – nur Tod und Verzweiflung wartete dort unten auf jeden unbedachten Angreifer.