Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie. Frater LYSIR

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Название Magisches Kompendium - Praxis der nordischen Magie
Автор произведения Frater LYSIR
Жанр Сделай Сам
Серия MAGISCHES KOMPENDIUM
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783752908220



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nutzen kann. Durch die energetische Unterstützung von den natürlichen Energien, die zu den jeweiligen Jahreszeiten und zu den jeweiligen Blóts existieren, kann man wahrlich Großes bewirken. Im Frühling erwacht und expandiert alles, sodass man auch, wenn man das entsprechende Blót für sich rituell nutzen will, auch ein Erwachen und eine Expansion forcieren kann. Dies gilt auch für die eigene Aussaat, auch wenn man hier nicht wirklich mit materiellem Saatgut arbeitet, es sei denn man will seinen Garten verschönern. Doch auch die gedankliche Aussaat, das Planen und das Umsetzen von neuen Projekten, Ideen, Konzepten, Plänen, Absichten und Erleuchtungen, ist hier umsetzbar. Die Blóts die im Sommer verfasst werden bzw. gefeiert werden, können auf der einen Seite dazu benutzt werden, dass man sich seines eigenen Reichtums bewusst wird, seiner eigenen Pracht, sie können aber auch dazu benutzt werden, dass man die Gabe der Fülle auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlicher Art und Weise für sich begreifen kann.

      So ähnlich ist es auch mit dem Herbst, denn wenn man hier nicht wirklich eine eigene Ernte im materiellen Sinne aus seinem Garten organisiert, wird man kein großes Ernteritual brauchen, da in der heutigen Zeit Nahrungsmittel mehr als ausreichend vorhanden sind. Doch eine Ernte bedeutet in diesem Kontext auch immer, dass man schauen kann, welche Arbeiten man bereits erledigt hat, welche Früchte die eigenen Projekte, Ideen, Konzepte, Pläne, Absichten und Erleuchtungen hervorgebracht haben, sodass man diese Früchte auch genießen kann. Und die Blóts, die sich auf den Winter beziehen, auf die dunkle Jahreszeit, nun auch hier kann man sehr viele Arbeiten ausführen, wobei dies primär die Arbeiten im Inneren sind, sodass es hier natürlich um die Selbsterkenntnis geht, um die Selbstevolution, aber auch um weitere Vorbereitungen, denn Evolution ist Bewegung.

      Durch die Rituale wird man die Möglichkeit erhalten, zu verstehen, wie die zyklischen Energien in der Natur agieren. Wie ich schon erwähnt habe, dienen die Rituale dazu, dass man, zusammen mit Mutter Natur und Vater Himmel, im „Kielwasser“ oder im „Windschatten“ der jeweiligen Jahreszeitenergien seine Ziele ausloten und erreichen kann. Dennoch muss man natürlich begreifen, dass die Energien zyklisch agieren, sodass man in diesem Fall nicht zu jedem Blót ein Wachstumsritual, eine Expansion forcieren sollte. Letztlich ist alles in der Natur zyklisch, doch dies wird sehr gerne vergessen. Wenn man es genau betrachtet, dann kann man zyklische Aktionen in der Natur ohne Weiteres beobachten, egal, ob man dies nun an Bäumen, Blumen, Bergen, Flüssen, Seen oder Meeren festhalten will, oder an anderen Bestandteilen der Natur. Manche Zyklen kann der Mensch mit bloßem Auge sehen und auch in seiner Lebensspanne mehr als einmal wahrnehmen. Andere Zyklen sind so schnell, dass man sie nur mit entsprechenden Messapparaturen in das menschliche Wissens- bzw. Erkenntnisspektrum holen kann und die nächsten Zyklen sind so langatmig, dass sie viele, viele Menschenleben ihre Kreise ziehen, sodass sie außerhalb der Erfahrungsbreite eines einzelnen Menschen liegen. Wenn man also stärker in die Magie eintauchen will, wenn man energetisch agieren will, dann bieten die Blóts eine entsprechende Arbeitsfläche. Doch im gleichen Atemzug sind die Blóts auch so konzipiert, dass man einfach Spaß am ritualisieren haben kann, sodass man bewusst hinausgeht, um die Flora oder auch die Fauna zu erkennen und zu verstehen, denn auch das Leben der Tiere – und somit auch der Menschen – ist den verschiedensten Zyklen unterworfen. Wenn man so will, kann man Mutter Natur als kosmisch-globalen Organismus erkennen, man kann sie aber auch in jedem Fragment, in der Zelle des materiellen Daseins erkennen. Und wenn man Mutter Natur als einen lebendigen Organismus begreifen kann, kann man zu den jeweiligen Blóts auch unterstützende Energien aussenden, sodass die jeweiligen Umweltzerstörungen erkannt, verstanden und im rein energetischen Sinne auch in Angriff genommen werden. Leider ist die aktuelle Zerstörungswut des Menschen, der Niedergang der Umwelt, vorhanden, wobei dies mehr ein Problem des Überlebens des Menschen ist, als der Erde selbst.

      Die Erde wird immer überleben, einzelne Rassen, Pflanzen und Lebewesen im Allgemeinen möglicherweise jedoch nicht. Gut, in kosmischen Zyklen ist dies alles kein großes Problem. Wenn nicht gerade dieser Planet gesprengt wird, wird er sich von allem erholen können! Dass sich hierbei natürlich das Leben vollkommen verändern kann, ist klar, doch wäre ein Arten- bzw. ein Rassensterben nicht wirklich etwas Neues. Wenn man davon ausgeht, dass unser Planet ca. 4.600.000.000 Jahre alt ist, dann ist die Existenz des Menschen gerade mal ein Wimpernschlag. Und auch wenn der Mensch verdammt viel kaputt machen kann, wird er letztlich sein eigenes Leben beenden. Die Erde wird weiter existieren. Vielleicht mit neuem Leben, vielleicht wird aber auch eine Erholungsphase von 100.000 oder auch 1.000.000 Jahre erforderlich sein. Tja, was bei 4,6 Milliarden Jahre immer noch eine läppische Zeitspanne ist. Doch dies ist wieder eine ganz andere Thematik.

      So kommen jetzt die ACHT Blóts im Zyklus eines Jahres, die für die rituellen Feierlichkeiten konzipiert sind und dem Tagesbewusstsein, wie auch dem Unterbewusstsein des Menschen, die Möglichkeiten der Erkenntnis, der Expansion, der Freude und des geistigen Reichtums geben. So wird es ein universelles Öffnungs- und Schließungsritual geben, und acht individuelle Mittelstücke, die die jeweiligen Thematiken der Blóts aufgreifen. Wichtig ist jedoch, dass man diese Rituale unabhängig von einem eigenen Titel machen kann. Es ist egal, ob man sich selbst als Vǫlur / Völva, Gyðjas (weiblich) bzw. Goði (männlich), Seiðkona/Seiðkonur (weiblich) bzw. Seiðmaðr/Seiðmenn (männlich), Galdrakona (weiblich), Galdramaðr (männlich) oder Vísendakona bezeichnen will, oder ob man Titel wie Hexe, Schamane, Magier, Druide, Hermetiker, Alchemist, Mystiker oder Avatar forciert, denn alle Titel sind von Menschen gemacht, und nur die Taten entscheiden.

      Für jedes Ritual wird es auch eine kleine Liste an möglichen Bestandteilen geben, und der jeweilige Hinweis, dass im Kern des Rituals auch stets divinatorisch gearbeitet werden kann, wobei hier die Runen bevorzugt werden, man im Endeffekt aber auch jede andere divinatorische Arbeit ausführen kann. Da es auch immer um energetische Aspekte geht, werden auch Zeiträume eingebaut, die für eine Trancereise geeignet sind, wobei man in diesem Kontext wieder selbst schauen muss, wie man am besten sich selbst in Trance bringt. Möglichkeiten gibt es hier viele, welche man davon umsetzen will, muss man aber selbst entscheiden. Wichtig ist hierbei auf jeden Fall, dass man für sich einen energetischen Fokus wählen und auch halten kann, um die entsprechenden Energien zu verwenden. Die Materiallisten sind natürlich in Zusammenhang der Rituale definitiv nicht zwingend, denn wenn man nichts mit Blut zu tun haben will, braucht man auch kein gefriergetrocknetes Blut. Wenn man nichts zu weihen hat, dann braucht man auch keinen Gegenstand, den man unbedingt weihen kann.

      Wenn man einfach nur eine Feierlichkeit ausführen will, da man Freude und Spaß an rituellen Handlungen hat, dann kann man dies ohne Weiteres tun. Man kann im Ritual aber auch spezielle Nahrungen und Getränke weihen, diese dann im gezogenen Kreis als Festmahl verzehren, um sich so die entsprechende Energie der aktuellen Jahreszeit einzuverleiben. Möglich ist alles, wobei alles einer hohen Flexibilität und auch einer selbst reflektierten Handlung bedarf. Daher sind die möglichen materiellen Dinge, die man möglicherweise im Ritual verwenden will, hier aufgeführt, sodass man selbst entscheiden kann, was man möchte und was nicht. Dies gilt im Übrigen auch für die Räucherungen, für die Kerzen, und für andere Hilfsmittel. Wenn ich nicht mit einem magischen Schwert arbeiten will, da dies mir viel zu sehr in die Hermetik geht, dann lasse ich es fort. Wenn ich mit einem Hammer arbeiten will, da das nordische Pantheon auf entsprechende Rituale zurückgreifen kann, dann arbeite ich mit einem Hammer. Ob man hier einen normalen Hammer, einen Fäustel oder einen großen Vorschlaghammer nehmen will, bleibt aber wieder dem Protagonisten überlassen. Dies gilt auch für Spiegelflächen, denn Spiegel sind hervorragende energetische Portale, sodass man Trancereisen durch die Spiegelmagie forcieren kann. Also wird man eine relativ große Materialliste vorfinden, die aber nicht zwingend abgearbeitet werden muss. Vor dem Ritual gibt es dann natürlich auch noch ein paar Grund Informationen zu dem jeweiligen Blót, sodass man nicht blindlings in ein Ritual stolpert.

      Welche Blóts werden eigentlich jetzt rituell gefeiert? Viele! Wie, viele? Es sind doch acht Rituale und somit acht Blóts, oder? Nun, das stimmt, doch sind die Bezeichnungen für die Blóts sehr unterschiedlich. Dies liegt daran, dass die Bereiche, die man „zum Norden“ zählen kann, die mit dem nordischen Pantheon – in welcher Art auch immer – agieren, recht weit verbreitet sind. Im Grunde gilt dies auch für die „Sabbate im Hexentum“; wobei hier die Vereinigung der ganzen Feste erst Anfang der 1970ger Jahre stattfand und hier die jeweiligen Bezeichnungen