Feinde des Lebens. Johannes Anders

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Название Feinde des Lebens
Автор произведения Johannes Anders
Жанр Языкознание
Серия Sternenlicht
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754181300



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      Johannes Anders

      Sternenlicht 7

      Feinde des Lebens

      Saphir im Stahl

      Bereits erschienen:

      Horst Hoffmann - Insel im Nichts

      Johannes Anders - Rücksturz nach Tyros

      Johannes Anders - Storm

      Peter R. Krüger - Der Fehler im System

      Joachim Stahl - Parsifal

      Erik Schreiber - Wanderer

      Johannes Anders - Feinde des Lebens

      In Vorbereitung

      Johannes Anders - Verräter an Bord

      Peter R. Krüger - Die Soliamit-Krise

      Sternenlicht 7

      e-book 097

      Feinde des Lebens

      Überarbeitete Auflage 01.03.2022

      © Saphir im Stahl

      Verlag Erik Schreiber

      An der Laut 14

      64404 Bickenbach

       www.saphir-im-stahl.de

      Titelbild: Thomas Budach

      Lektorat: Joachim Stahl / Rita Blotz

      Vertrieb: Neobooks

      Inhaltsverzeichnis

      1 Brückentag

      2 Schneise der Verwüstung

      3 Offene Rechnungen

      4 Der Vergifter

      5 Rattenrisotto mit Erdnusssauce

      6 Die Wurzel des Übels

      7 Siegerehrung

      8 Das Gesetz der Maschinen

      9 Die andere MCLANE

      10 Der Kampf um die MCLANE

      11 Der Aufrührer

      12 Unter Beschuss

      13 Widerstand

      14 Der Parasit

      15 Der Angriff auf die LIBERTY

      16 Die letzte Bitte

      17 Die Suche nach Erkenntnis

      Biographie

      1

       Brückentag

      Leutnant Gael Klein beobachtete, wie Bordingenieur Chivan Swo mit einer Tüte Fritten in der Hand den Lift verließ. Der glückliche Gesichtsausdruck, mit dem er über die Brücke schwebte, war für Gael Klein nur schwer zu ertragen.

      „Hast du herausgefunden, warum er so strahlt?“, flüstertesie Kommunikationsoffizier Neno Chung ins Ohr, der an der Konsole neben ihr stand.

      „Nein, keine Ahnung.“

      „Die fettigen Fritten allein können es nicht sein“, mutmaßte Gael. „Man könnte glauben, er hätte den geheimen Scotchvorrat der Kommandantin gefunden.“

      „Zaya hat keine geheimen Alkoholvorräte“, widersprach Neno. „Du weißt, wie korrekt sie ist.“

      „Dann nimmt er andere Drogen!“

      Swo schien von dem Geraune seiner Kollegen nichts mitzubekommen. Er legte die Frittentüte auf einer Konsole ab und begann Checks durchzuführen. Mit Schaudern beobachtete Gael, wie eine der fettigen Fritten zu Boden fiel. Sie spürte den inneren Zwang hinzugehen und sie aufzuheben.

      „Essen ist auf der Brücke nicht erlaubt!“, ermahnte sie Swo mit bebender Stimme und hielt ihm die Fritte unter die Nase.

      Swo griff mit breitem Grinsen zu und schobsich den verlorenen Sohn seiner Pommes genüsslich in den Mund. „Tschulligung!“, murmelte er kauend und blies Gael dabei ranzigen Atem ins Gesicht.

      Gael fuhrzurück und hob schützend die Arme. Sie erwog ein Donnerwetter abzulassen, sie tat es nicht. Es war ja zwecklos. Stattdessen rannte sie von der Brücke und verschanzte sich in ihrer Kabine.

      „ALLISTER!“, schnauzte sie den Bordcomputer an. „Was ist mit Bordingenieur Swo los? Seit Tagen grinst er wie ein Honigkuchenpferd und nichts kann ihn aus der Ruhe bringen. Nimmt er Drogen?“

      „Du weißt, dass ich keine persönlichen Daten weitergeben darf, Gael“, antwortete der Computer.

      „Drogenkonsum an Bord eines Kreuzers ist keine Privatsache, das geht uns alle an!“

      „Bordingenieur Swo nimmt keine Drogen.“

      „Warum grinst er dann so dämlich?“

      „Dazu kann ich nichts sagen.“

      „Kannst du nicht oder willst du nicht?“

      „Das kann ich nicht sagen.“

      „Dann verschwinde aus meiner Kabine!“

      Natürlich konnte der Bordcomputer nicht verschwinden, aber das Lämpchen, das den offenen Kommunikationskanal anzeigte, erlosch. Gael dachte nach. Das unerträgliche Glück hatte Swo seit drei Tagen heimgesucht. Vor drei Tagen musste folglich etwas Entscheidendes vorgefallen sein, das ihr entgangen war.

      Sie aktivierte den Bordcomputer ein zweites Mal. „ALLISTER! Lies mir das Log von vor drei Tagen vor!“

      „Morgendliche Bordkontrolle ohne Befund. Sprung über die Einstein-Rosen-Brücke planmäßig beendet. Nachrichtensonde aufgenommen. Nächster Sprung planmäßig begonnen …“

      „Danke, das genügt.“

      Es musste mit dem Nachrichtenupdate zusammenhängen. Die MCLANE war tief in die unerforschten Weiten des Alls vorgedrungen und befand sich fernab aller Relaisketten und Funkverbindungen. Das Mutterschiff, die FERDINAND MAGELLAN, schickte deshalb alle paar Wochen eine Sonde mit Nachrichten und neuen Anweisungen über die Einstein-Rosen-Brücke zu einem vereinbarten Treffpunkt. Alle freuten sich auf den Brückentag, wie er genannt wurde, weil auch persönliche Post mit ausgeliefert wurde.

      „Enthielt das Update eine persönliche Nachricht für Bordingenieur Swo?“

      „Dazu kann ich nichts sagen.“

      Gael hätte gerne etwas zerdeppert. Der Gedanke an die dadurch entstehende Unordnung ließ sie davor zurückschrecken.

      Ob ein anderes Besatzungsmitglied mehr herausgefunden hatte? Zaya wohl nicht. Die stand über solchem Klatsch und Tratsch, als Kommandantin würde sie nie die Privatsphäre der Besatzungsmitglieder verletzen. Aber vielleicht konnte Neno helfen. Der kümmerte sich zwar kaum um jemand anderen als um sich selbst, stand aber im Ruf ziemlicher Trinkfestigkeit.

      „Kannst du Swo nicht zu einem Space-Sherry-Gelage überreden?“, fragte sie ihn. „Vielleicht verplaudert er sich, wenn er besoffen ist, und gibt das Geheimnis seines Glücks preis?“

      „Das glaube ich kaum“, wandte Neno ein. „Er mag zwar Sherry, aber er ist auch unglaublich stur. Wer etwas für sich behalten will, tut er das. Frag lieber Storm, vielleicht weiß die noch was!“

      Gael seufzte.

      „Ich weiß“, sagte Neno, „Storm ist schwierig, man redet nicht gerne mit ihr. Aber sie ist nicht mehr so schlimm wie früher.“

      „Man sieht ihr ja nicht einmal an, ob gerade Eden Sturm oder der Coach durch ihre Lippen spricht.“

      „Das stimmt zwar, aber einen Versuch ist es wert. Der Coach weiß alles über die Besatzung, schließlich hat er uns lange Zeit psychologisch betreut.“

      „Nur ist er sehr streng mit dem Datenschutz. Er beteuert ja, dass er nicht mal Eden vertrauliche Informationen über uns gibt, obwohl sie quasi seine andere Hirnhälfte