Название | Die Seidenstraße – gestern - heute - morgen |
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Автор произведения | Cornelia Reiwald |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754165799 |
Cornelia Reiwald
DIE
SEIDENSTRAẞE
GESTERN – HEUTE – MORGEN
EINE INSPIRATION FÜR IDEEN UND DIE ZUKUNFT
Copyright: © 2021 Cornelia Reiwald
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Für Dunja, Antonin, Anda und Noemie meine Familie und Menschen aller Couleur
Alles was man schreibt und liest, ist eine Interpretation. Wir wissen so wenig. Dieses Buch ist ein ernsthafter und humorvoller Wegbegleiter auf der Seidenstraße. Öffne es zufällig oder suche nach Kapiteln. Lass dich inspirieren, die Seidenstraße ist ein langer Weg von Afrika über China und Südostasien in die Zukunft.
Peter Frankopan und Yuval Noah Harari sowie die Seidenstraße-Reise führten zu diesem Buch.
Ich bin Reporterin, Schweizerin, und lebe in Südostasien.
What will you give up to succeed
Jack Ma
VORWORT
Die rapide Entwicklung der Seidenstraße und Chinas verändert den Westen und die Welt. Plötzlich heißen sie nicht mehr Peter oder Elisabeth aber Wang, Youmei, Yuma, Kenai, Nevis, Lootah, Zuni, Alani, Alaula, Kahula, Haku, Hakon, Jörmingandr, Amon, Nika, Akuma, Yara, Ebru, Mayla. Ihre Hautfarbe ist bunt. Sie wohnen über die ganze Seidenstraße verteilt, studieren, lernen, reisen und wollen wissen. Es sind flexible Chinesen, Araber, Russen, Inder, Afrikaner oder Zentraleuropäer aller Religionen an der Spitze von Unternehmen, Banken, Start-ups, Wissenschaft und Politik sowie Service-Anbieter. Ihre Namen haben einen Bezug zur Natur. Dekadenz, Diskriminierung oder Rassismus kennen sie nicht. Sie arbeiten und leben miteinander, ihre Vitalität setzt sich aus allen Kulturen zusammen. Die Seidenstraße ist ihre Heimat. Ihre Inspiration ist die Zukunft.
Ehe wir uns auf Mond und Mars installieren, müssen wir die Menschen auf der Erde ernähren. Die Welt altert, selbst in Afrika und dem Mittleren Osten sinken die Fertilitätsraten, während in China seit Neuestem drei Kinder erlaubt sind. Maßstäbe der Zukunft sind unberechenbar.
Die Entwicklung der Seidenstraße von Afrika bis zur Beringstraße, Russland nach Alaska, hat unglaubliches Potenzial und bietet Konnektivität aller Spezies der Welt. Seit Jahrzehnten wurde daran gebastelt, bis der chinesische Präsident Xi Jinping im Jahr 2000 die Idee des Ost-West-Austausches oder die Neue Seidenstraße ausrief, die Jahrtausende alte Geschichte der Seidenstraße in die Zukunft versetzte, wiederbelebte und alle Länder einlud mitzumachen. Anfänglichem Tumult folgte Interesse, immer mehr Länder machten mit, die Straße weckte den Bedarf von Wirtschaft und Wissenschaft. Investitionen überholten Neinsager. Kritik folgte Interesse und Präsenz. Die Seidenstraße vermeidet es, zum Medienspektakel zu werden, auch wenn bald so gut wie jedes Produkt bei uns dort produziert wird und über die Straße reist. Chinas Macht beeindruckt und fordert heraus. Einen Weg zurück gibt es nicht.
Verfolgt man die westlichen Medien, glaubt man sich in zwei Welten: der alte, starke, reiche, laute, bequeme, arrogante weiße Westen gegen den sich rapide und kolossal schnell entwickelnden, prickelnden, unbequemen, unbekannten, kreativen, immer selbstsicheren Osten. Es wird nicht lange dauern, bis Belgrads Jugend den Campus der Fudan, einer der weltbesten chinesischen Universitäten, als Bereicherung verstehen oder mit der Highspeed-Bahn nach Belgrad surfen wird.
Von den Uiguren zu den Olympischen Spielen, Hongkong, das Südostasiatische Meer, TikTok, Wirtschaft und Handel … der Westen greift China an. Was hat er zu bieten? Demokratie ernährt die Welt nicht.
Die Vergangenheit der Seidenstraße ist so faszinierend wie ihre Zukunft. Das Buch mischt auf – Forschung, Wissen, gestern, heute, morgen, suchen, staunen und lernen, von Archäologie zu Highspeed, von berühmten Feldherren zu moderner Kriegsführung, vom Rad zum Internet der Dinge, von der Ruine zur Smart-City. Die Karte der Seidenstraße und ihrer Grenzen wurde immer wieder neu gezeichnet und noch heute rütteln Vergangenheit, Religion und Politik daran. Die Seidenstraße bewegt sich ständig, verzweigt sich und wird zum immer größeren Netz. Der Input aller Länder ist anregend; nicht nur die Jugend einer ganzen Straße horcht auf und interessiert sich für saubere Luft, Erhaltung der Natur, Ausbildung, Business, Flexibilität. Sport und Tourismus. Vieles ist neu und spannend, schon da oder unterwegs, der Reisende staunt über Infrastruktur, IT, AI, Nano, Forschung, Universitäten und immer neue und schnellere Ideen. Neben alt explodiert modern. Museen stehen neben Silicon Valleys, gigantische Transportnetze über Land, Gleis, Meer, Pipelines und Luft werden ausgebaut. Das Netzwerk Seidenstraße überzeugt jeden, der an die Zukunft glaubt.
Von Timbuktu/Afrika über Europa, den Mittleren Osten, Zentralasien, Indien, China, Südostasien bis Russland, über oder unter der Beringmeer Enge nach Kanada bis nach Amerika wird die Seidenstraße zur Interkontinentalen Straße des Friedens rund um die Welt. Seit 1905 bzw. 2007 gibt es Tunnelpläne vom russischen Tschukotka/Jakutsk nach Alaska, wo Eskimos ihr Land beschützen. 6000 km Autobahnen auf beiden Landseiten sowie ein breitspuriger Highspeed-Zug, Stromleitungen, Pipelines und Datenkabel sollen unter den Diomedes-Inseln von Ost nach West führen. 2011 gab Dmitri Medwedew grünes Licht für den Tunnelbau.
In zwei Tagen würde der von chinesischen Ingenieuren konzipierte Hochgeschwindigkeitszug über 13.000 km von Nordostchina über Ostsibirien, Alaska und Kanada die USA erreichen und 70 Millionen Tonnen Fracht pro Jahr über die Seidenstraße transportieren. Das fantastische 100-Milliarden-Dollar-Projekt wartet auf Zusammenarbeit der betroffenen Länder, die hinter verschlossenen Türen planen. Der Tunnel wird kommen, auch im Rahmen eines globalen neuen Bahnkonzeptes, dem Talpino Öko Trans. Aus dem Beringstraßentunnel werden die Seidenstraße, Russland, China, und die ganze Welt enormes Potenzial schöpfen.
Aber der Westen, bisher Alleinherrscher, kann sich eine neue Welt nicht vorstellen und hält am Alten fest, während die Jugend neugierig nach Osten drängt und die ganze Welt umarmen will. China und alle Länder der Seidenstraße fordern den Westen heraus, ihre Welt ist die von morgen. Berlin, Paris, New York sind perfekte Klassiker, aber Schanghai, Dubai, Tel Aviv, Seoul, Tokyo, Damaskus, Beirut sind tausendmal anziehender und interessanter. Jung und Alt will sie sehen, erleben und erobern. Statt zu kooperieren sucht der Westen Konkurrenzprojekte und vergisst, dass die Seidenstraße asiatisch ist und die Beringstraße uns alle zu Verwandten macht.
Einst waren wir alle schwarz und lebten in Afrika, bis uns Schimpansen die Wanderlust ergriff und wir uns vor mehr als 150.000 Jahren auf die Reise begaben. Der Weg nach Osten nahm kein Ende, wo führte er hin? Man war jahrelang unterwegs. Schimpansen wurden zu Homo sapiens. Im kalten Norden warf dieser sich Felle über seine Haut, die dadurch immer heller wurde, während die südlich Wandernden ihre braungetönte Haut unter der Sonne behielten. Schnee im Norden ließ die Augen ohne Sonnenbrille schmaler werden, die Südländer behielten runde Augen. Multikulturelle, verschiedene und bunte Menschen entstanden. Sie wanderten, ritten, schwammen, wateten durch damals noch niedrige Meere, bauten Holzboote, Flöße oder Schiffe. Die Homo sapiens erreichten den Mittleren Osten, die Mongolei, Russland, China, Formosa/Taiwan und begannen die Besiedelung der 7500 Inseln im ozeanischen Meer. Sie entdeckten die Beringstraße und dessen niedriges Wasser, überquerten es und waren in Alaska/Amerika, das sie besiedelten und wo man sie später Eskimos nannte, während andere nach Südamerika wanderten, wo man sie Indianer nannte, weil man glaubte, sie stammten aus Indien.
Inzwischen hatten sich den afrikanischen Auswanderern unterwegs Europäer, Zentralasiaten, Russen, Asiaten aus China, Araber und Mongolen angeschlossen. Schamanismus und Natur waren ihr Glaube. Sie fühlten sich verwandt und wussten bald nicht mehr, wo sie herkamen. Die Seidenstraße bis Amerika wurde zu ihrer Heimat. Sie gründeten Stämme und Völker, eine Mischung aller Rassen, die sich erst ums Überleben,