Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt «diese» Wirklichkeit. Mein lieber Jaßnitz! Besten Dank für Ihr Schreiben, das ich schon früher beantwortet hätte, wenn mich die Ernte in diesen Wochen nicht so in Anspruch nähme. Sie wissen ja, wie das ist: Wenn sich der Gutsherr nicht um alles selbst kümmert, machen die Leute, was sie wollen. Immer auf Trab! Aber ich wünsche es mir nicht anders. «Pflichterfüllung ist das erste!», pflegte mein seliger Vater immer zu sagen. Nun zu Ihnen. Sie fragen ungeduldig, ob ich schon mit meiner Tochter Edith gesprochen habe. Lieber Jaßnitz, ich sagte Ihnen doch: nicht vor Ditschas dreiundzwanzigstem Geburtstag. Sie werden sich also noch ein paar Wochen gedulden müssen. Ich verstehe nicht, warum Sie es gar so eilig haben. Meine Zustimmung haben Sie, und damit ist die Angelegenheit bereits so gut wie geregelt. Ich habe meine Kinder zu Gehorsam und Pflichterfüllung erzogen. Keines von ihnen würde es wagen, sich ernsthaft gegen meinen Willen aufzulehnen. Ein bisschen Geplänkel gibt es freilich immer, zumal meine gute Melanie als schwache Mutter nicht immer die Festigkeit an den Tag legt, die gerade wünschenswert wäre. Wenn Sie aber fürchten, Ditscha könnte eine andere Wahl treffen als die von mir gutgeheißene, dann sind Sie auf dem Holzweg. Freilich: Ditscha hat einen etwas schwierigen Charakter. Sie werden ein Weilchen brauchen, ehe Sie das ungebärdige Füllen gezähmt haben! Aber da Sie sich's nun einmal in den Kopf gesetzt haben – bitte sehr!