Bis zum schicksalhaften Valentinstag 2013 war der Südafrikaner Oscar Pistorius ein weltweit geachteter Ausnahmesportler und Vorzeigeathlet. Dann, in den frühen Morgenstunden des 14. Februar, erschoss er seine Freundin Reeva Steenkamp. Gleichsam über Nacht war er nicht mehr der umjubelte und von allen geliebte »Blade Runner«, wie er wegen seiner markanten Prothesen genannt wurde, sondern die Medien überschlugen sich mit Geschichten über seine vermeintliche Unberechenbarkeit und seine dunkle, gewalttätige Seite. Der sieben Monate dauernde Prozess gegen Pistorius, live im Fernsehen übertragen, wurde zum weltweiten Medienereignis. Seine vielen überraschenden Wendungen zogen Millionen in ihren Bann. Autor John Carlin verfolgte die Verhandlung als Prozessbeobachter aus nächster Nähe. Er berichtet von Pistorius' tränenreichen Gefühlsausbrüchen, seiner schonungslosen Befragung durch den Staatsanwalt und dem äußerst kontrovers diskutierten Schuldspruch. Sein Buch ist das Psychogramm einer hochkomplexen Persönlichkeit, deren Leben sich zwischen den Extremem bewegte: Mut und Unsicherheit, Ehrgeiz und Verwundbarkeit, Großmut und Hitzköpfigkeit. Und es beantwortet die Frage, was das Verfahren für den noch jungen Rechtsstaat Südafrika bedeutet. Seit dem Fall O.J. Simpson wurde die Welt von einem Strafprozess nicht mehr so in Atem gehalten. Oscar Pistorius – Auf der Suche nach der Wahrheit ist die Geschichte vom heldenhaften Aufstieg und jähen Absturz einer Sportikone mit allen Elementen einer großen Tragödie.