In der Novelle wird – quasi im Zeitraffer – das Leben eines in die Jahre gekommenen Malers aufgerollt. Der Autor spürt den sozialen Einflüssen nach, durch die der Künstler geprägt wurde und die darin gipfelten, dass sich bei ihm eine Redestörung entwickelte. Dieses Manko begleitete seinen Lebensweg von Kindheit an und ließ ihn einerseits schmerzlich an Grenzen stoßen und mit seinem Selbstbild hadern, andererseits aber zu Ausdrucksformen gelangen, die ihm öffentliche Anerkennung brachten. Die Beziehungen des Malers und seine verpassten Chancen werden beleuchtet, wobei der Erzählstrang nicht im Privaten haften bleibt, sondern in Exkursen Einblicke in sein künstlerisches Schaffen bietet. Im Alter muss er sich noch einmal mit dem Phänomen mangelnder sprachlicher Präsenz befassen, weil eine ihm verbundene Person vergleichbare Probleme hat. Er fühlt sich verantwortlich, dem jungen Menschen zu helfen, wobei ihm aufgrund seiner Lebenserfahrung Strategien einfallen, die ausprobiert werden. Örtlich wird ein Bogen zwischen Hamburg und Paris, zeitlich zwischen den spießigen 1950er-Jahren und dem leichtfertigen Jetzt geschlagen.
Personen und Handlung sind frei erfunden. Übereinstimmungen mit der Wirklichkeit wären zufällig.
In den Texten stehen Menschen im Mittelpunkt, die in verschiedener Weise mit Problemen zu kämpfen haben – sei es, dass sie durch Ängste in ihren Handlungen blockiert sind, an Beziehungen kranken, Vertrauensbrüche erleben, Gemeinheiten ausgesetzt sind, mit dem Älterwerden hadern oder mit dem Tod konfrontiert werden. Detailliert, oft mit verhalten ironischem Unterton, nehmen die Charaktere (überwiegend psychisch angeschlagen) mit ihren Antrieben und Fesselungen – zum Beispiel Vergeltung, Kontrolle, Eifersucht, Eitelkeit, Ängste – Gestalt an. Dabei werden bestimmte Verhaltensweisen und Ereignisse, in die sie verwickelt sind, karikierend hervorgehoben oder auch satirisch überspitzt. Aus kritischer, dabei wohlwollender Perspektive zeigt der Autor zudem auf, wie Ressourcen genutzt und individuelle Möglichkeiten zweckvoll eingesetzt werden – das kann Therapie, Selbstbehauptung, Realitätssinn oder anderes sein -, um den Ausstieg aus der bisherigen Lebensbahn, die Befreiung von Zwängen und einen Neuanfang zu schaffen.
Personen und Handlungen sind frei erfunden. Übereinstimmungen mit der Wirklichkeit wären zufällig.