Julia, Anfang 20, ist fremd in der Stadt. Als sie in die neue WG zieht, kennt sie niemanden, doch das ist für sie auch nicht wichtig. Julia ist hier, um zu vergessen. Der Frage, warum sie die Uni gewechselt hat, weicht sie geschickt aus. Julia gibt nicht viel über sich preis, versucht sich lediglich auf ihr Studium und das Geldverdienen zu konzentrieren und legt keinen Wert auf Freunde oder Partys. Allerdings dulden ihre Mitbewohner kein Mauerblümchen in ihrer Umgebung und schaffen es, Julia aus der Reserve zu locken, gemeinsam zu feiern, Spaß zu haben und sich gegenseitig Streiche zu spielen. Julia hat für jeden ein offenes Ohr und versucht zu helfen, wo sie kann, lediglich sich selbst läßt sie nicht helfen. Nur wenn Julia es schafft, ihr dunkles Geheimnis zu vergessen, kommt sie aus sich heraus und ist lebenslustig. Ansonsten hat sie sich selbst jegliche Form von Spaß oder auch die Liebe verboten, denn zu groß ist die Last, die auf ihren Schultern ruht. Doch ihr Herz spricht eine andere Sprache. Wird Julia es schaffen, ihr Schicksal zu verändern?
Die Straße war menschenleer, sonst wäre die junge Frau in ihrem weißen Kleid oder vielmehr dem, was von dem einstmals vermutlich schönen, weißen Kleid übrig war, sicherlich sofort hervorgestochen. Aber die paar Wagen, die hier vorbeifuhren hielten sich nicht an irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen und so fiel sie wohl auch niemandem auf. Es war schon ein eigenartiges Bild wie diese Frau in ihrem zerrissenen, dreckigen Kleid zielstrebig entlang schritt. War das etwa getrocknetes Blut auf ihrem Kleid? Bei genauerem Hinsehen fiel auch die Platzwunde an ihrer Stirn auf. Das Blut lief ihr quer übers Gesicht, doch entweder ignorierte sie es oder aber sie bemerkte es gar nicht. Ihr Blick war starr, keine Gefühlsregung zu erkennen, doch ein genauer Blick in ihre Augen genügte und man erkannte blanke Angst und Entsetzen.
Amandas ehrenamtliche Arbeit im Frauenhaus macht sie zur Zielscheibe eines eifersüchtigen Ex-Mannes. Ohne auch nur zu ahnen, was wirklich vor sich geht, lernt die junge Frau einen charmanten Mann kennen. Gleichzeitig gibt es in ihrem Alltag immer mehr Probleme – zu allem Überfluß wird sie von ihrem Chef auch noch sexuell belästigt. Doch ihr wird nicht geglaubt. Im Frauenhaus erzählt sie den Frauen, die dort unterkommen und Schutz erhalten, sie dürften nicht aufgeben, müßten um ihr Leben und ihr Recht kämpfen. Doch ist Amanda auch in der Lage das für sich selbst umzusetzen?
Cassy ist neu in der Stadt. Sie hat keine Papiere und versucht sich als Putzfrau über Wasser zu halten. Bloß nicht auffallen ist ihre Bemühung, denn sie ist auf der Flucht. Die Frau ist eine verurteilte Doppelmörderin doch sie flüchtet nicht vor der bevorstehenden Haftstrafe sondern vor dem wahren Mörder. Auch wenn sie keinen Mord begangen hat, ist sie dennoch nicht unschuldig. Der Mann hat ihr alles genommen: Mann, Kind, Haus, Freiheit, einfach alles, doch ihr Leben will sie ihm nicht geben. Während ihrer Flucht lernt sie David, einen unsympathischen Schlipsträger kennen. Auch wenn sie ihn nicht mag, kann sie nicht anders, als ihm zu helfen, denn der Mann ist nach dem Tod seiner Frau mit der Erziehung der Kinder völlig überfordert. Doch Cassys Peiniger ist ihr auf den Fersen. Bringt sie am Schluss David und seine Familie in Gefahr?