Deutschlands Flotte entwickelt sich prächtig und rangiert im Welthandel an zweiter Stelle, direkt hinter England. Argwöhnisch betrachtet England die immer stärker werdende Konkurrenz. Das lässt den Autor Victor Laverrenz bereits im Jahre 1900 zu folgendem Schluss kommen. «Man braucht kein Prophet zu sein, um zu behaupten, dass sich zwischen diesen beiden Rivalen einst noch ein ernster Kampf entfalten wird. Deutschland hat alle Ursache, scharf auf der Wacht zu sein.»
Seiner Majestät Schiff, der Panzer «Kaiser Otto der Große», wiegte sich in den azurblauen Fluten des Mittelmeeres, wo er unweit der marokkanischen Küste der Meerenge von Gibraltar zusteuerte.
Der «Kaiser Otto der Große» ist eines jener gewaltigen, modernen Kriegsschiffe, an denen die deutsche Schiffsbaukunst alle ihre neuen Erfindungen und Hilfsmittel verschwendet hat. Schwere Panzertürme und zwei eiserne Gefechtsmasten mit jenen unheimlichen, reich armierten Marsen zieren das gewaltige Deck, das in zahllosen Aufbauten in- und übereinandergeschachtelt wie ein Konglomerat stählerner Häuser emporsteigt, und ein mächtiger Rammbug springt kühn in das Wasser vor.
Es ist ein trotziger und stolzer Anblick, den solch ein eisernes Ungetüm bietet, und welches Deutschen Herz schlüge nicht höher, wenn er die deutsche Kriegsflagge über dem Heck eines so stattlichen Schiffes sich wiegen sieht. schwarze Rauchmassen wirbeln aus den kolossalen Schornsteinen, und die drei Schrauben wühlen ein brausendes Kielwasser auf.