Christa Dautel

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    Gewitter

    Christa Dautel

    In ihrem zweiten Kurzgeschichtenband vertieft Christa Dautel den so einfühlsamen wie unaufgeregten Blick in die inneren und äußeren Umbrüche ihrer Protagonisten, der bereits im ersten Band prägend war. Trotz aller Schicksalsschläge und nicht gelebter Träume, die ein Leben lang nachwirken, zeichnen sich viele ihre Figuren durch Mut zur Selbstreflexion und einen inneren Willen zum Aufbruch und Neuanfang aus. Dass diese Aufbrüche häufig im letzten Lebensdrittel erst möglich werden und dennoch gelingen, macht die besondere Stärke der Geschichten aus. Da ist der ein Leben lang verdrängte Tod des Vaters, den eine Protagonistin in ihrer Jugend erleben musste und dem sie sich im Alter endlich stellen kann, da ist aber auch eine junge Frau, die in der Ferne meint ihre Freiheit zu leben und schließlich erkennt, dass sie sich doch nur in neue Abhängigkeiten begeben hat. Und da ist der vor seinen Entscheidungen und seiner Familie in die Zurückgezogenheit fliehende Rentner, der sich nach vielen stillen Stunden die Fragen stellt, die ihm seine eigene Verantwortung für sein Leben bewusst werden lassen. Es gelingt Christa Dautel in ihren Geschichten eine große Nähe zu ihren Figuren aufzubauen. Ihre Schicksale berühren tief und bilden zugleich eindrücklich Zeit- und Gesellschaftsgeschichte eines bürgerlichen Milieus im 20. Jahrhundert ab.

    MORGEN

    Christa Dautel

    Diese Kurzgeschichten erzählen unaufgeregt und zugleich eindrücklich von Erfahrungen und Schicksalen, wie sie sich in jedem Leben ereignen können. Ihr Sog besteht in der Schlüssigkeit der Charaktere, mit denen man hofft und fühlt. Sie sind spannend geschrieben und berühren gerade durch ihre Alltäglichkeit. Protagonisten wie die zurückgezogen lebende ältere Frau, die all ihre Sehnsucht nach Kommunikation und Schönheit mit regelmäßigen Antikmarktbesuchen zu stillen versucht, oder der Ehemann, der erst nach dem Tod seiner Frau zu begreifen beginnt, wie wenig er sie gekannt hat. Oder der erblindende Architekt, der durch einen alten Freund wieder Hoffnung schöpft: Es ist häufig das letzte Lebensdrittel, in dem nochmal Bewegung in die Lebenswege kommt. Dabei gelingt es nicht allen, ihr Leben zu ordnen, sich zu befreien und einen Neubeginn zu wagen. Manches wird erst im Rückblick klar, verpasste Chancen werden zu spät erkannt. Die behutsamen Schilderungen der Autorin lassen den Leser noch lange nachdenklich zurück.