Bereits der Untertitel macht deutlich, was die LeserInnen erwartet: Eine Prise Heiterkeit, wenn beispielsweise ein Räuber aus purem Übermut dem Opfer seinen Allerwertesten präsentiert und dabei eine Kleinigkeit übersieht. Oder aber ein Anflug von Mitleid, wenn ein Nachbar einer Mutter, die aus purer Armut zur Banklady wird, Schützenhilfe leistet. Aber auch eine ausgeklügelte Raffinesse, wenn einer Generalswitwe alle Mittel(chen) recht sind, um ihren Liebeshunger zu stillen. Nicht zu vergessen die ausgeprägte Spürnase eines Mordermittlers, der nach jeder brutalen Gewalttat seiner Mannschaft klar macht, dass jede Tat Spuren des Mörders hinterlässt und er damit (fast) immer Ermittlerglück hat.
In allen Kriminalgeschichten spiegelt sich die wahre Verbrechenswelt wider, mögen sie noch so kurios, noch so lebensfremd oder noch so grausam erscheinen. Nicht verschwiegen werden auch einige Schwächen der Ermittler, die jedoch durch manche Dummheit der Täter wieder wettgemacht werden.
Über 20 Ermittler haben in ganz Schleswig-Holstein in über 20 Städten und Orten in ihrer Recherche das Beste gegeben, um den «Richter von der Wahrheit eines Sachverhaltes zu überzeugen».
Tatort Holsteinische Schweiz
Das Gefängnistor in Lübeck öffnet sich und ein wegen Totschlags verurteilter Geschäftsmann verlässt den Knast als freier Mann. Nur den Hauch eines Moments kann er sein Domizil am Kellersee genießen, dann schlägt der Mörder zu. Eine teuflisch raffinierte Mordmethode lässt den Leichnam auf dem Obduktionstisch landen. Den Chef der Mordkommission quält Bauchgrimmen und das Verlaufen der Spuren im Sande beschleunigen seine Schmerz-Attacken. Doch er und seine Kollegen geben nicht auf. Selbst Müllkippen werden bewegt und modernste Elektronik bemüht. Der Chef-Ermittler allerdings erlebt den krönenden Abschluss im Krankenhaus. Seine Diagnose lautet: Helicobacter pylori. Die Kollegen können damit zwar nichts anfangen, aber dafür präsentieren sie ihrem Boss den Täter. Dieser muss, wie viele andere vor ihm, erkennen: Den perfekten Mord gibt es nicht. Auch diesem unterhaltsamen Krimi liegt ein authentisches Geschehen zu Grunde.
Ein Baby-Mord in einer Unternehmerfamilie. Ein grausamer Säuglingsmord, wie es ihn in Deutschland bisher nur einige Male gab. Der Chef-Ermittler in der Mordkommission spürt, wie ihn seine eigene schicksalhafte Vergangenheit einzuholen droht. Er überdenkt seine Ehe, entdeckt nie gekannte Gefühle zu einer anderen Frau. Und dann noch ein Missgeschick und ein erneuter Mordversuch – alle Spuren platzen wie Seifenblasen. Erst ganz am Schluss gelingt es der Mordkommission, das Rätsel zu lösen. Diesem spannenden Krimi liegt ein authentischer Fall zu Grunde.
Tatort Nordseeinsel Föhr Drei Menschen haben ein Motiv, Geld von der Wyker Inselbank abzuheben: Ein Obdachloser, um eine gefundene Dollarnote einzutauschen, eine Rentnerin, um einen lang ersehnten Pelzmantel zu kaufen und ein Urlauber, um seiner blonden Neu-Entdeckung imponieren zu können. Sie werden gemeinsam mit einer depressiven Kassiererin und einem standhaften Filialleiter Opfer eines Bankräubers, der auch ein Motiv hat, Geld «abzuheben» – ein edles sogar. Die Geiseln erleben viele Stunden der Todes-Angst, aber auch der Solidarität mit dem Geiselnehmer; die Angehörigen laufen Sturm, und bei der Polizei bricht das Chaos aus. Die eingesetzten Spezialeinheiten arbeiten mit- und gegeneinander. Am Ende gibt es zwar keine Laudatio für den Verbrecher, aber viel Mitgefühl – auch vom Chef-Verhandler der Polizei.
Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr
Dr. Felix Steinbrinck, ein Internist mit einer florierenden Arztpraxis in dem mondänen Badeort Travemünde, kommt von einem Ärztekongress in München nach Hause und freut sich auf einen erotischen Abend mit seiner Frau Nicole – doch die ist verschwunden. Die Chef-Ermittlerin der Mordkommission (MK), Rahel Fechner, tippt sehr bald auf eine Entführung, doch davon will der Mediziner nichts wissen. Er ahnt, was mit Nicole passiert sein könnte, doch er behält seine Gedanken für sich. Nur die beste Freundin seiner Frau, Gabi, weiht er in seinen Plan ein, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine privaten Recherchen und die der Chefin der MK laufen ins Leere. Er holt sich dabei einige Blessuren, und die Mordermittlerin erhält in dem mysteriösen Fall unerwartet «Schützenhilfe». Am Ende gibt es manch böse Überraschung, aber auch Visionen für den einen oder die andere.