Ich heiße Carl Bloem. Als ich zwanzig Jahre alt wurde, setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Marokko. Es gab keine besonderen Grund für diese Reise. Es gab aber auch keinen Grund in Deutschland zu bleiben, denn zuhause wartete nur ein Leben auf mich, dessen Start ich gerne noch um einige Zeit herauszögern wollte. Und mal sehen, was unterwegs geschieht… vielleicht stellt sich die Frage hinterher ja gar nicht mehr.
Es ist 1994. Carl besucht von Vancouver aus, wo einige seiner Verwandten leben, mit einem günstig erworbenen Motorrad, aber ohne Führerschein und einem riskant knappen Budget, die Vereinigten Staaten von Amerika. Während sich Carl mit Mühe durch den Nordwesten quält, fast von einer Klippe stürzt, ständig kurz vor der Pleite steht, auf ärztlichen Rat hin eine Augenklappe trägt und manchmal einfach nicht mehr weiter weiß, wird es langsam Sommer. Je weiter er nach Süden reist, um so mehr ist er sich im Zweifel darüber, ob seine Fahrt unter einem guten Stern steht. In San Francisco wird er zum Sex genötigt. Im Death Valley treibt in der Hunger ins Delirium. Aber während er sich weiter vorwärts schleppt, passiert im entscheidenden Moment immer das Richtige und der Sinn seiner Fahrt offenbart sich ihm in diesen wichtigen kleinen Augenblicken.