Eine Stadt im Ausnahmezustand: Wölfe strömen unkontrolliert in unsere Wälder – aber der Bioförster sagt, wir schaffen das. Haustiere werden aufgespießt, Horrorclowns und Werwölfe treiben nachts ihr Unwesen – Ehebruch, Mord und Bluttaten stehen an der Tagesordnung. Und das Schlimmste: Dacia, die ich liebe, Maria, die ich begehre, und Sophie, mit der ich zusammen bin, tummeln sich auf ein und derselben Hausparty! Und doch ist die Welt noch nicht verloren: Denn es gibt jemanden, der dem Ganzen … Moment, Cleo ist grad reingekommen. Hm … er meint, ich hätte jetzt genug Belanglosigkeiten von mir gegeben. Sinnvoller wäre es, an dieser Stelle sein neustes Gedicht zu platzieren. Na gut, wenn’s weiter nix ist. Es fragt die holde Ambar, warum das Petting lahm war und ich nicht anschmiegsam war. Ich sag: «Dein rotes Schamhaar war vorher ja nicht ahnbar.» In diesem Sinne: Viel Spaß beim Mitleiden! Euer Hugo
Unerbittlich besteht König Melim-anna von Uruk auf dem Recht der ersten Brautnacht, ohne vom zunehmenden Frust seines Volkes oder den Ratschlägen seiner Vertrauten Notiz zu nehmen. Um dessen Grausamkeiten zu entgehen, beschließt Dumu-ugen, sich umzubringen – doch die Schöpfungsgöttin Namma vereitelt ihren Plan und birgt die angehende Braut in der Mitte des Salzmeeres. Als der König bei der Seefahrt dorthin auf mysteriöse Weise verschwindet, begibt sich zuletzt der Hymnendichter Mesch-ursang auf die Suche nach den Verschollenen. Doch hat er weder mit dem Seeungeheuer, das die Jungfer bewacht, noch der grenzenlosen Eifersucht der Liebesgöttin Inanna gerechnet. Ganz zu schweigen von Dumu-ugen selbst.
Und wenn ein Kobold in deiner Bibliothek erscheint? Und wenn er droht, sämtliche Märchen darin zu entwenden? Wenn seine diebischen Finger auch vor den märchenhaften Zügen deines Lebens – den schönsten Zügen! – nicht Halt machen, um dich als Philister par excellence zurückzulassen? Wenn nicht weniger auf dem Spiel steht als die vollendete Verblödung durch Vernunft?
Doch ruhig – die Retter sind schon unterwegs: Sir Coharz aus Groharz, der die Prinzessin mit dem Kopf eines schottischen Wasserdrachen zu gewinnen sucht, Helgi, der Haddinge-Held, mit seiner geliebten Schwanen-Walküre, der Seefahrer Seçkin, der den Jungfernpalast der widerspenstigen Ayşe zu zerstören sucht, und Prinzessin Fantaghirò werden dir beistehen. Und schon siehst du dich von Faunen und Nixen, Trollen und Labyrinth-Bestien umringt und verschließt die Augen beim Anblick des Neuntöters, der sichelschwingenden Luz und des Leibhaftigen persönlich, um zuletzt in den trüben Blicken des Meisters Lebensfroh neuen Halt zu finden.
Zahlreiche liebevolle Illustrationen lassen dich zwischen alpenländischen Rauhnächten und den Ufern des Rheines taumeln, zwischen morgenländischen Palästen und nördlichen Fjorden, zwischen den Tiefen des Meeres und dem Himmelreich, zwischen Vergangenheit und Zukunft, Prosa und Lyrik.
Es ist ein erster Schritt gegen die Kleptomanie des Goggolori. Wohlgemerkt: ein erster.
Hier sollte eigentlich eine Inhaltszusammenfassung stehen. Also quasi unsere Schatzsuche in kurzen Worten. Dass ich und Cleo ein altes römisches Pergament gefunden haben, zum Beispiel. Und dass wir heimlich nach Italien gefahren sind, um unter entsetzlichen Gefahren und psychischen Höllenqualen den Schatz zu suchen. Aber ich weiß gar nicht, ob ich Lust habe, das Ganze nochmal (!!) herzubeten. Und dann soll ich auch noch drüber nachdenken, was da besonders wichtig war und was man getrost weglassen kann. Da hab ich doch echt keine Ahnung davon. Ich erinnere mich an einen ausgezeichneten Steckerlfisch, den ich unterwegs gegessen habe. Und an ein paar schöne Tage mit einem italienischen Mädchen – aber da zerreißt mir Cleo das Papier, wenn ich schon wieder von ihr anfange. Er meint ohnehin, dass es keinen Sinn macht, immer dasselbe zu erzählen. Er sagt, ich solle die paar Zeilen hier nutzen, um ein Kochrezept niederzuschreiben, das teilweise auf seinem Mist gewachsen ist. Es heißt «Cleos Püreebazis». Er ist mächtig stolz auf seine Püreebazis, dabei handelt es sich eigentlich nur um ein ganz normales Bratwurst-Sauerkraut-Kartoffelbrei-Gericht. Nur dass das Sauerkraut mit Gänseschmalz angebraten und der Kartoffelbrei mit ausgelassenen Speckwürfelchen verfeinert wird. Das kann ich euch nur empfehlen, das schmeckt endlecker. Cleo ist, wie er sagt, gezwungen, immer wieder neue Kochrezepte zu erfinden, weil er als Vegetarier ja nur eine begrenzte Auswahl an Speisen hat. Das kommt uns allen zugute.
Hochachtungsvoll Hugo
Gefleckte Hyäne, ein junger Eiszeitjäger, trifft nach Jahren der Trennung seine Jugendliebe Wilder Schwan wieder, die abgeschieden von ihrem Stamm als Jägerin und Höhlenmalerin lebt. Seine Versuche, sie zu erobern, scheitern, denn Wilder Schwan hat sich einzig und allein dem Gott der Künste, Elian mit dem Löwenkopf, verschrieben. In der Verkleidung eines Löwen gelingt es dem Verliebten aber doch, ihr näherzukommen, und das Glück ist zum Greifen nahe. Wäre da nicht der gewaltbereite Nebenbuhler – ganz zu schweigen von dem Seelenklauber Gilmors, dem Gott der Unterwelt, der Gefleckte Hyäne ebenfalls mit dem Löwengott verwechselt …
Stadtkinder sind so blöd – darin sind sich Silvia und ihre sprechende Puppe Polly einig. Doch es gibt einen Ausweg aus der Tristesse, die der Umzug und die ungewohnte Umgebung mit sich bringen: Der neue Fashion-Deluxe-Styling-Hairsalon! Blöd nur, dass sich Silvias Eltern weigern, ihren sehnlichsten Wunsch ans Christkindl weiterzuleiten. Also bleibt Silvia und ihrer eitlen Puppe nur eine Möglichkeit: Am Tag des Heiligabends in den Wald zu wandern und das Christkindl noch rechtzeitig abzufangen. Mit der kräftezehrenden Kälte, der rasch einsetzenden Dunkelheit und den wilden Perchten haben die beiden allerdings nicht gerechnet.
Als Außenseiter und Opfer der Bosheiten seiner Mitschüler hätte der Sechstklässler Ade sein Schicksal schon fast in die Hände des Feuerteufels gelegt. Doch wendet sich sein Leben schlagartig zum Besseren, als er sich mit einem neuen Mitschüler, dem dicken Paul, anfreundet. Gemeinsam machen die beiden eines Nachts eine schaurige Entdeckung: Auf einem verwahrlosten Friedhof mitten auf dem Schulgelände beobachten sie, wie der grässlich entstellte Geist eines verschollenen Mädchens in sein Grab fährt. In Ades Kopf summt es: Was hat es mit dem Mädchen auf sich? Und wieso kennt niemand diesen Friedhof? Oder will ihn niemand kennen? Und was um alles in der Welt ist in seinen stillen Klassenkameraden Ludwig gefahren, der die kleine Stadt plötzlich mit allerhand bösen Streichen auf den Kopf stellt? Seinem sonst so gewitzten und lebensfrohen Freund Paul macht die Entdeckung allerdings zu schaffen. Als er schließlich erkrankt, sieht sich Ade erneut aller wohlbekannten Tristesse ausgesetzt – und der Feuerteufel erwacht zum Leben.
Ein Haus. Ein Keller. Dort unten sitzt ein kleines Mädchen. Maja. Sie hat sich selbst dorthin zurückgezogen, um ihrer Tante Trudl und ihrer aufgezwungenen Spielkameradin, der Qual, zu entgehen. Nach dem absurden Tod ihrer Eltern findet sich Maja im Haus ihrer verhassten Tante wieder, weit weg von ihrer Heimat Tupfing und ihren Freundinnen. Das Gymnasium und die aufdringlichen Mitschüler geben dem introvertierten Mädchen den Rest. Was ihr bleibt: Ihre Gedanken, ihr Hass. Und die Sehnsucht nach Befreiung. Doch die Freiheit ist nur über zwei Umwege zu bekommen: Freitod … oder Mord! Was wie eine tragische Mädchengeschichte daherkommt, entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als bitterböse Abrechnung mit der als ungerecht empfundenen Welt. Die Tante Trudl wird zum Symbol aller Unterdrückung, die Klassenkameraden zur Gesellschaft, die für alles und jeden Verständnis zeigt, nur nicht für diejenigen, die sich abschotten. Eine subjektive Satire, die in ihrer atmosphärischen Dichte und ihren grotesken Nebenhandlungen stark an Autoren wie E.T.A. Hoffmann, Gustav Meyrink und Franz Kafka erinnert. Hier wird Tacheles geredet und der ausgestreckte Moral-Zeigefinger gebrochen, ohne jedoch die fantastische Ästhetik à la Marc Chagall zu beschädigen.
Auf der Jagd nach seinem jäh zum Leben erwachten Selfie-Stick gerät der notorische Selbstverwirklicher Lukas, nach einem Weihnachtsabend im Familienkreis, in das Geäst des Christbaums. Auf der anderen Seite findet er sich in einer märchenhaften Winterlandschaft voll bizarrer Erscheinungen und Gesetzmäßigkeiten … und in Kindergestalt wieder. Sich seinen beiden Neffen Lorenz und Vitus anschließend, die auf der Flucht vor einem grauenerregenden Hexenweib durch die nächtliche Landschaft irren, eröffnet sich ihm ein Weihnachtsabenteuer, so wahnwitzig und wunderbar, wie es allein dem kindlichen Spiel zu entspringen vermag.