Heinz Plomperg

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    Sommergeister

    Heinz Plomperg

    Jekaterinburg, Sommer 1918, ein Graf, ein Pope und ein Offizier sind der Familie des letzten Zaren hinter den Ural gefolgt, begleitet von ihren Damen, Kindern und dem immer noch üblichen Personal.
    Man erkennt die Gefahr noch nicht, sondern nimmt im Gegenteil so manche alte Fehde aus Petrograd mit. Man beendet gewesene Beziehungen und beginnt neue, trifft Gleichgesinnte in der Stadt, dilettiert über einen Befreiungsversuch der Zarenfamilie als plane man eine Jagdpartie.
    In der bewussten Nacht des Todes in jenem Keller im Hause Ipatiew, gibt es eine große Razzia, in weiterer Folge kommt es zu Todesfällen in der weiteren Umgebung der angereisten Petrograder, so mancher Begleiter bleibt verschwunden.
    Der von den Bolschewiki offiziell gemachte Tod des Zaren, das vorläufige Verschwinden der restlichen Familie und der verbliebenen Suite, ändert nichts am Verhalten der Überlebenden. Erst als es mitten in der Gruppe einen gewaltsamen Todesfall gibt, beginnt man scheinbar, sich zu verändern.
    Man regelt formvollendet die Angelegenheiten und gibt schließlich auf, nach und nach reist man ab.
    Ein großes Unverständnis der Ereignisse zeichnet die Protagonisten bis zum Ende aus, die Figuren bewahren formvollendet ihre Indolenz.

    Alter Postplatz

    Heinz Plomperg

    Wien, 1869 – 2005, ein Episodenroman, 13 Geschichten in 15 Jahrzehnten, rund um einen Platz mitten in der «Stadt», wie die Wiener stets ihre Innenstadt nennen, – ein Adelspalais, ein Nobelhotel, ein griechischer Juwelier, ein jüdischer Papier- und Buchhändler, eine Kirche samt Pfarrhaus, diverse andere Geschäfte, Lokale und Haushalte der Umgebung.
    Liebesgeschichten zunächst innerhalb der hier maßgeblichen Familien, bald immer mehr unter sonstigen Anrainern und Angestellten, Besuchern und Gästen. Nebenfiguren der einen Geschichte werden zu Hauptpersonen der nächsten und umgekehrt.
    Die eigentlichen Liebschaften und Ehen sind bei allen Standes- und/oder Religionsunterschieden immer noch einigermaßen lieblich, die wahren bürgerlichen Abgründe, wie verborgene Homosexualität und Abtreibung, Kindesmissbrauch und Vergewaltigung, Drogen und Rotlichtmilieu spielen sich eher im Hintergrund ab.
    Nonchalant findet man sich, trennt sich, geht seiner Geschäfte nach und alles beginnt wieder von Neuem. Eventuell unterschlägt man unredlich Erworbenes oder ein uneheliches Kind, ganz sicher die schwarzen Flecken im Familienstammbuch, die Erinnerung wird immer wieder neu formuliert.
    Es scheint sich nie etwas zu verändern, hier am «Platz», – Regimewechsel und Weltkriege hin und her, Eiserner Vorhang hin und wieder weg-, man passt sich an, wie immer.