Die Sammlung beginnt mit vier schwarzen Erzählungen. Die nächsten fünf Geschichten werden zunehmend heller und humorvoller.
Thomas ist Künstler und hält nicht viel von der Arbeit seiner Frau. Sie macht Dokumentarfilme im Rotlichtmilieu. Vanessa verlässt das Haus im Streit für eine Woche, um einen Dokumentarfilm zu drehen. Am nächsten Tag posiert ein neues Aktmodell für Thomas. Aus diesem Arbeitsverhältnis entwickelt sich für Thomas nach und nach ein Albtraum aus Misstrauen, Verdächtigungen, Angst und Paranoia.
Die Titel der neun Erzählungen mit ihren Themen in Klammern:
Nacktes Entsetzen (Rache, Tod, Liebe, Abhängigkeit, Fernsehen, Sex) – Rache von P bis T (Sex, Rache) – Brüder im Glück (Dummheit, Grausamkeit, schwarzer Humor, Fremdenhass) – Vollendetes Glück (Liebe, Hoffnung, Tod) Jakobs Prophezeiung (grotesker Humor, Wahn) – Libellenrad: (Sex, Egozentrizität) – Die Lesung (grotesker Humor) – Zigarettengeld (Humor) – Elfmeter (schöne Angst)
Ein Mörder geht um in Paderborn. Mordet er um des Mordens willen? Willkürlich, weil er einen Rekord aufstellen will? Was treibt den Mörder an? Es scheint, als ob die Opfer wahllos abgeschlachtet würden. Auf den ersten Blick gibt es nichts, was sie miteinander verbinden könnte. Also gibt es auch keine plausiblen Motive für die Morde.
Max Berger muss einen ersten Mord lösen, zu dem es viele Zeugen, aber keine Spuren oder Motive gibt. Professor Liedvogel ist während einer Vorlesung erschossen worden.
Ein zweiter Mord liefert fast poetische, jedenfalls hochsymbolische Spuren, aber der Ermordete passt nicht zum ersten Fall. Das dritte Opfer ist eine Politikerin, also wieder eine prominente Person.
Obwohl Liedvogel vor versammelter Studentenschar erschossen wird, kann der Täter gelassenen Schritts davonspazieren. Die Befragung der Studenten bringt nichts, denn die zweihundert Augen und Ohren haben Unterschiedliches gesehen und gehört. Die Beobachtungen sind auf absurde Weise widersprüchlich. Dass es am Tatort keine Spuren gibt, die dem Täter zugeordnet werden könnten, erleichtert die Aufklärung nicht gerade.
Weder das Aufspüren von Gegnern oder Feinden des Professors bringt handfeste Ergebnisse noch die Suche nach Motiven. Wohl gibt es Neider etc., aber nichts spricht dafür, ihnen Hass bis zum Mord zu unterstellen.
In einem zweiten Strang werden tagebuchartige Aufzeichnungen des Mörders eingestreut, in denen seine Motive angedeutet, aber nicht deutlich werden. Der erste Mord ist nur der Anfang für eine Art von Feldzug.
Wenn es Kommissar Berger zu dicke kommt, besucht er einen Buchladen, hinter dessen Türschwelle sich eine absurde Welt verbirgt mit einem Buchhändler, der Kunden hasst und ihnen Bücher entgegenschleudert, damit sie seine Bücherhöhle verlassen. Dass er den Mörder kenne, ist eine schrullige Äußerung, die Max nicht ernst nimmt, weil es keinen Grund gibt, irgendetwas an Bernhard Schwarz (Buchhändler) ernst zu nehmen.
Der Mörder wartet nicht, bis ein Lehrer aufzeigt. Im Nu sind einige Lehrer in die ewigen Ferien verabschiedet worden. Warum gerade Lehrer? Stimmt, Bankmanager hätten es auch getan, aber es sind halt Lehrer geworden. Und wer hätte nicht einen Pauker im Keller seiner grausamsten Fantasien? Ist es da also verwunderlich, dass es auch einmal Lehrer trifft? Dass sie vom Leben befreit werden, sollte allerdings nicht allzu ernst genommen werden, denn ohne Humor wäre das Leben ein Irrtum.
Wie schon im Krimi «Curry, Senf und Ketchup» versucht Kommissar Max Berger die Morde aufzuklären. Auch in diesem Kriminalroman gibt es groteske Szenen, obwohl Lehrer ermordet werden. Oder müsste es heißen, gerade deswegen gibt es viel Anlass zur Heiterkeit. Neben Berger spielt Horst Krock, Kriminalreporter des Paderborner-Rundfunks, eine entscheidende Rolle bei der Suche nach dem Mörder.
Theo Kremer unterrichtet Englisch an einer Schule, an der erwachsene Schüler ihr Abitur nachholen. Theo gehört zum üblichen Zoo von Lehrern und ist gesegnet mit einem robusten Ego. Doch dann widerfahren ihm Dinge, die er nicht erklären kann.
Sind es Schüler, die ihm ans Leder wollen oder gar die Kollegen, fragt er sich. Dass Sex und das Internet dabei eine Rolle spielen, lässt sich nicht vermeiden.
"Taten ohne Täter" ist eine zunehmend bizarrer werdende Geschichte über einen selbstbewussten Mann, dessen Wahrnehmung immer paranoider wird und der zum Opfer wird von «Taten ohne Täter».
Wer mit einem soliden Sinn für absurden Humor ausgestattet ist, der wird sicherlich häufig schmunzeln, wird wohl auch breit grinsen und auszuschließen ist auch nicht, dass er laut auflacht.
Im Roman sind einige Stellen verlinkt, denn jüngere Leser wissen möglicherweise nicht, was Präsident Clinton mit Monica Lewinsky zu schaffen hatte.