Auf dem Schafberg bei Signau im Emmental wohnt der Bauer Res Schlatter, ein frömmlerischer wie geiziger Betbruder. Seit er Vater und Schwestern vertrieben hat, haust er allein. Im Februar 1860 erkundigt sich ein entfernter Verwandter bei ihm, ob ein Logis zu vergeben wäre, der Wyssler Jakob, ein arbeitsloser Schuhmacher und Taglöhner mit Frau und drei Kindern. Schlatter fasst Vertrauen und geht darauf ein. Aber bald beginnen Schwierigkeiten. Der Mietzins ist überrissen. Wyssler hat die versprochenen Geissen nicht mitgebracht. Schlatter überlässt ihnen nur schlechtes Ackerland. Dauernd argwöhnt er, bestohlen zu werden, da können die hungernden Wysslers ja gleich das eine oder andere nehmen, er hält sie sowieso für Diebe. Geredet wird kaum, und so steigen die Spannungen im Haus bis ins Unerträgliche. Es endet ein Jahr später in Totschlag und öffentlicher Hinrichtung vor Tausenden von Zuschauern. «Keinen Seufzer wert» ist ein eindringlicher Roman über weltverachtenden Glauben, über Engherzigkeit und Selbstgerechtigkeit und nicht zuletzt über die Katastrophe der Sprachlosigkeit.
Der russische Student Juri Salnikow ist verschwunden, in seine Wohnung in Bern-Bümpliz wurde eingebrochen, obwohl dort offensichtlich nichts zu holen ist. Dann erhält seine arbeitslose Nachbarin Ilka Kovacs eine Postkarte aus Leukerbad: Juri Salnikow bittet um Hilfe. Als Ilka Kovacs in Leukerbad ankommt, liegt Juri bereits tot in der Dampfgrotte eines Kurbads. Niemand weiss, wie er nachts da hineinkam. Sie mochte Juri und hat Zeit, also beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Sie findet innert kürzester Zeit herrenloses Bargeld, einen windigen Leuker Notar und Treuhänder, einen kunstliebenden reichen Russen mit vielfältigem Umfeld, seltsame Immobiliengeschäfte, die sie zu auskunftsscheuen Erbschaftsbeamten führen, und einen rätselhaften Datenstick. Bevor sie auch nur das Geringste versteht, gerät sie selber in Gefahr …