Welche Probleme wirft die zunehmende Beschleunigung aller Vorgänge in den industriellen Gesellschaften auf? Brauchen wir eine neue Ethik und können die Theologie und die Philosophie zur Formulierung einer solchen ›KinEthik‹ beitragen? Das Buch vermisst das Feld der Zeitökologie neu und beschreibt das Konzept einer Ethik, die unter dem Vorzeichen beschleunigt ablaufender Modernisierungsprozesse entsteht. Zu Beginn werden die beschleunigenden Elemente in der Geschichte der Moderne betrachtet, die auch Moral und Religion unter höheren Bewährungsdruck setzen. Dann werden die ethischen Modelle unter dem Aspekt der Zeitlichkeit betrachtet und schließlich nach der Orientierungsleistung einer ›Ethik der Zeit‹ im Kontext moderner sozialer System gefragt.
Welche Probleme wirft die zunehmende Beschleunigung aller Vorgänge in den industriellen Gesellschaften auf? Brauchen wir eine neue Ethik und können die Theologie und die Philosophie zur Formulierung einer solchen ›KinEthik‹ beitragen? Das Buch vermisst das Feld der Zeitökologie neu und beschreibt das Konzept einer Ethik, die unter dem Vorzeichen beschleunigt ablaufender Modernisierungsprozesse entsteht. Zu Beginn werden die beschleunigenden Elemente in der Geschichte der Moderne betrachtet, die auch Moral und Religion unter höheren Bewährungsdruck setzen. Dann werden die ethischen Modelle unter dem Aspekt der Zeitlichkeit betrachtet und schließlich nach der Orientierungsleistung einer ›Ethik der Zeit‹ im Kontext moderner sozialer System gefragt.
Angesichts der Krisen und Defizite säkularer Gesellschaften wird die Relevanz der Religion für zentrale und elementare Fragen menschlichen Miteinanders zunehmend wieder entdeckt. Zugleich bestreitet ein «Neuer Atheismus», dass die Berufung auf Gott im Denk- und Erfahrungshorizont der Welt noch Geltung beanspruchen kann. Allenfalls eine Gott los gewordene Religiosität will er noch zulassen. Wie man angesichts dieser widerstreitenden Tendenzen und den damit verbundenen intellektuellen und existenziellen Herausforderungen angemessen von Gott sprechen kann, ist die Grundfrage dieses Buches. Darin greift Hans-Joachim Höhn auf die «theologia negativa» zurück – eine Denkform, welche im Bewusstsein des vielfachen Missbrauchs des Wortes «Gott» die «Entleerung» eines dogmatisch und moralisch überfrachteten Glaubens betreibt und ebenso die Fremdheit und Unverfügbarkeit wie die verborgene Gegenwart Gottes zu wahren sucht.
Viele Menschen sind auf der Suche nach einem doppelten Glück: Sie wollen ein eigenständiges Leben führen, dabei aber nicht vereinsamen. Sie suchen nach einem Platz im Leben, den ihnen niemand streitig macht. Den Chancen und Grenzen von Selbstfindung und -beheimatung geht Hans-Joachim Höhn im Stil einer theologischen Zeitdiagnose nach. Im Zentrum steht eine Analyse von gängigen Strategien, Identität und Heimat zum Projekt einer rigorosen Selbstbehauptung gegenüber Anderen und Fremden zu machen. Ihr Motto lautet: Endlich ich! Endlich unter uns! Aber gibt es Identität und Beheimatung nur auf dem Weg der Abgrenzung und Absicherung? Schränken diese Strategien ein endliches Leben nicht noch weiter ein? Höhn entwickelt ein Konzept kritischer Zeitgenossenschaft, das die Logik des Evangeliums ins Spiel bringt: Identität und Beheimatung findet der Mensch dort, wo er nicht nur ganz bei sich ist.
"Woher weißt du das? – Wie kommst du darauf? – Was macht dich dabei so sicher?" – Nachfragen dieser Art richten sich auch an Christen. Es genügt nicht, die Wahrheit des Evangeliums bloß zu bezeugen. Diese Wahrheit muss auch überzeugen. Aber wie gelingt der Nachweis, dass die Inhalte des Glaubens rational vertretbar, existenziell verlässlich und kulturell vermittelbar sind?
Welche Mittel und Wege der Theologie für diesen Nachweis zur Verfügung stehen, ist die Grundfrage des Bandes. Darin entwickelt Hans-Joachim Höhn unter Beachtung aktueller wissenschaftstheoretischer Standards und mit Blick auf die Herausforderungen des «cultural turn» ein neues Format einer theologischen «Erkenntnislehre». Schrift, Tradition, Lehramt und Dogma kommen dabei als Partituren einer Praxis des Evangeliums in den Blick und nicht bloß als formale Vergewisserungs- oder Kontrollinstanzen einer Reflexion des Glaubens.
Die Rede von Gott steht seit geraumer Zeit unter einem Sinnlosigkeitsverdacht. Die Berufung auf eine göttliche Offenbarung gerät immer wieder in Fundamentalismusnähe und der Anspruch des Christentums als Weg zu Erlösung und Heil gilt vielfach als Ausdruck der Intoleranz gegenüber anderen Religionen.
Wie man differenziert auf diese Vorhaltungen eingehen und die Sache des Glaubens mit den Mitteln der Vernunft gegenüber seinen Kritikern verständlich machen kann, ist die Grundfrage des vorliegenden Studienbuches.
Darin entwickelt Hans-Joachim Höhn ein neues Format der klassischen Traktate der Fundamentaltheologie. In der Auseinandersetzung mit aktuellen philosophischen Bestreitungen zentraler Gehalte des christlichen Glaubens wählt er die Diskursform des Plädoyers. Vor der Instanz der kritischen Vernunft tritt er für die Sache des Glaubens ein und gegenüber den Glaubenden vertritt er die Sache der Vernunft. Dies läuft auf wechselseitige Provokationen hinaus. Aber worüber lohnt es sonst zu streiten als über gemeinsame Streitsachen von Glaube und Vernunft?