Alles richtig gemacht! Oder doch nicht?
Das 5000-Einwohner-Städtchen Freren ist umgeben von vier einwohnerschwächeren Gemeinden. Alle grenzen direkt an die ländliche Peripherie dieser kleinen Stadt an. Und die Ortskerne liegen relativ nahe zum Stadtzentrum. Insgesamt eine ideale Geographie, um aus diesen fünf Kommunen eine Einheitsgemeinde zu bilden.
Denn eine solche war das Ziel der großen Gebiets- und Gemeindereform, die das Land Niedersachsen Ende der 1960er bis Mitte der 1970er Jahre durchzog. Gegen dieses Ansinnen konnten sich die hier betroffenen Gemeinden erfolgreich wehren, indem sie eine Alternative durchsetzten, die sog. Samtgemeinde. Damit behielten sie ihre Selbständigkeit und mussten sich nicht in die Stadt Freren integrieren lassen.
Ein großer Erfolg! So wird das ausnahmslos von den bisherigen und den aktuell tätigen Politikern dieser Gemeinden eingestuft.
War es wirklich so? Oder war es doch eher ein politisches Versagen, hervorgerufen durch kurzsichtig ausgerichtetes Eigennutzdenken und populistisches Karrierestreben einzelner Akteure der hiesigen Kommunalpolitik?
Mit dem Werdegang dieser Gemeindekonstellation befasst sich die hier vorliegende Abhandlung. _____________________________________________
Es geht um die engagierte Pflege von Traditionen und Gewohnheiten, aber auch um die vergessenen und verdrängten Teile der Geschichte.
Es geht um die im Offenen oder im Verborgenen erzeugten Stimmungen, durch die die politischen Entscheidungen wesentlich beeinflusst und getragen werden. Es geht um das Bedürfnis nach Harmonie und die sich daraus ergebenden Tabus, die Streit vermeiden sollen.
Es geht um das allgemeine Streben nach Gemeinwohl, Wohlstand, Kultur und Zukunftsfähigkeit. Und es geht um die Konsequenzen daraus, die nicht immer konsequent gezogen werden.
Schließlich geht es auch um die lokale Presse, die diese Politik mit Berichten, Kommentaren und Fotos begleitet, und das in der ihr eigentümlichen Weise.