"Am Strande der See lag vor vielen Jahren ein Fischerdorf, das hieß Robbensiel." Die Einwohner dieses friesischen Dorfes waren zu Reichtum gekommen, hatten zunächst einen Deich und dann eine stattliche Kirche errichtet. Ihre Nachkommen vernachlässigten ihr Erbe und es kam, wie es kommen musste. Eines Nachts brach der Deich; die Kirche und ein Großteil des Dorfes Robbensiel wurden vernichtet. Die Glocken der Kirche wurden ins Meer hinausgetragen, wo sie am Grund der See liegen blieben. Doch die Menschen meinten, von diesem Tag an zu bestimmten Zeiten vom Meeresgrund ein Läuten zu hören. Eines Tages zieht Mynheer Remmer van der Heyde, aus Holland stammend und vermögend, in eines der Häuser ein und das gibt Hoffnung für die dort noch lebenden Dorfbewohner. Bis zu dem Tag, an dem wieder ein entsetzlicher Sturm einsetzt.-
In ein abgelegenes Tal im Gebirge, das den Namen «Herrgottswiege» trägt, kommt der Dichter Robertus Silvanus Waldschmidt, der in der Einsamkeit ganz seinem Werk leben will. Nur die Kinder der Bauern dürfen ihm Gesellschaft leisten. Doch er hat eine Braut in der Stadt, die schöne dunkeläugige Celeste, die zu ihm ins «Nussbaumhaus» kommt. Bald heiraten die beiden und leben zusammen. Für Celeste ist die Herrgottswiege jedoch eine Einöde, die sie nicht länger erträgt. Sie verlässt Silvanus. Hanna, ein junges Mädchen aus dem Dorf, kümmert sich nun um das Nussbaumhaus, und als sie heranwächst, entdeckt der Dichter seine tiefe Zuneigung zu ihr …-
Ein Buch der Jugend ist dieser erste Jockele-Roman Geißlers – und ein Buch der genialischen Lehrjahre, durch die der schwarzlockige Jakobus Sinsheimer, Kunstschüler in Weimar und Student in Jena, zum Mann heranreift. Kluge und weniger kluge, blonde und dunkle, sanfte und ausgelassene Mädchen begleiten Jakobus, das verwöhnte Naturkind. Der Roman versetzt an die rauschende Ilm, in den Weimarer Stadtpark, ins Liszthaus, nach Tiefurt, Belvedere und Ettersburg. Allen Reiz der Erinnerung macht er lebendig, der diese Häuser und Gärten umwebt, und der hinüberspielt in die Gegenwart junger, zukunftsfroher Menschen.-
"So trieben sie's im Grenzdorfe des Waldgebirges? Gingen auf den Schmuggel und schlichen auf der Wildbahn? Stahlen dem Herrgott die Tage und beugten in der Nacht Recht und Gesetz? Waren es solche, die im Dunkeln des nächtlichen Bergwalds, wenn sie sich umstellt sahen, sich nicht scheuten, mit dem eisernen Rohr auch einem Menschen das Lebenslicht auszublasen?' Ganz früh an einem Sommermorgen durchziehen ein Mann mit seiner Frau dieses Gebiet. Der Mann hat eine Flöte unter dem Arm, und die Frau trägt eine Geige in schäbiger Wachstuchhülle am verschossenen grünen Band auf dem Rücken. Es sind zwei Musikanten und im Verlaufe des Tages entscheiden sie urplötzlich, in dieser unwirklichen Welt sesshaft zu werden. Es gesellen sich andere Musiker zu ihnen und die Musikantenstadt entsteht.-
Die schottischen Geschlechter der Douglas und der Malcolm sind seit jeher verfeindet, nur wenn es gilt, gegen einen gemeinsam Feind zu ziehen, sind sie vereint. Als Verwundeter gerät Archibald Douglas auf die Burg der Malcolm, wird ein Freund des jungen John und verliebt sich in dessen Schwester Harriet. Beide werden ein heimlich verheiratetes Paar. Das gemeinsame Kind muss sie bald nach der Geburt verstecken, da es von einem Douglas stammt. Unter dem Namen Norval wächst es bei Hirten auf. Neunzehn Jahre später bricht der Krieg mit den Dänen los, der junge Norval zieht in den Kampf und Harriet erfährt, dass er ihr Sohn ist. Alles scheint sich zum Guten zu wenden, wenn da nicht der tückische Burgwart und Marschalk Glenalvon wäre, der finstere Pläne schmiedet, um die Herrschaft der Malcolms an sich zu reißen.-