Die Anwältin Hanna Friedberg wird von der 17-jährigen Nathalie um ihre Verteidigung in einem Strafprozess gebeten. Gemeinsam mit drei Freunden hat das Mädchen zwei aus Äthiopien stammende Jungen ins Koma geprügelt. Die Entscheidung über das Mandat stürzt die Anwältin in eine tiefe Krise. Sie selbst war in ihrer Jugend Mitglied in einer rechtsextremen, militanten Jugendorganisation. Einerseits will sie keinesfalls mehr mit der für sie schambehafteten Vergangenheit konfrontiert werden. Andererseits kann sie sich gerade wegen ihrer eigenen Erfahrungen in die Gefühls-und Gedankenwelt des Mädchens hineinversetzen. Sie weiß um die Verführbarkeit junger Menschen, erinnert sich an die eigene Faszination des Dazugehörens, aber auch an die verstörende Kraft des dort vermittelten Menschenbildes. Nicht zuletzt erfährt sie, dass eine Gedankenumkehr, die Befreiung aus den ideologischen Fesseln und der Beginn eines neuen Lebens gelingen kann.