Irene Pietsch

Список книг автора Irene Pietsch



    KUTUSOWS NACHTWACHE

    Irene Pietsch

    1976 erschien ein zweibändiges Werk mit Rembrandt Grafiken, dessen Volumen so umfangreich ist, dass auch jetzt nur exemplarisch aufgezeigt werden kann, wie stark Kunst einerseits Begehrlichkeiten weckt, zum anderen manipuliert wird und als Kommunikationsmittel für Kreise dient, die sich normalerweise mit anderen Recherchen wie zu militärischen und politischen Strategien beschäftigen. Die Beispiele aus der Bibel dürften sowohl zeitgeschichtliche als auch sozialpolitische Hintergründe haben, die in verschiedenen Codes verschlüsselt wurden. Sie liegen ausserhalb der von Künstlern verwendeten Mitteilungen wie in Stillleben oder Gesellschaftsdarstellungen. Bei dem Spanier Goya, dem Engländer Hogarth oder den beiden Niederländern Breughel waren sie üblich. Alle diese Größen werden in den Begleittexten zu den Rembrandt Werken nicht erwähnt, jedoch Albrecht Dürer, der als makellos Deutscher unter makellos Deutschen verehrt wurde. Er soll das Vorbild für Rembrandt gewesen sein. Dürrer machte sich sowohl durch brutale Kriegsdarstellungen als auch durch Beschaulichkeiten wie Hirschkäfer, Hasen oder Veilchensträußchen einen Namen als treuer Begleiter der Deutschen. Sein Name ist auch immer verbunden mit der Vorstellung von mittelalterliche Burgen, Gelagen und geheimnisvolle Bruderschaften, die im Kult um Kneipen und anderen Wirtschaften weiterlebten und weiterleben. Dürer, so fromm und beschaulich er schien, hatte mehrere florierende Werkstätten, die er insofern kontrollierte, als kein Bild, das von seinen Gehilfen angefertigt wurde, ohne seine Genehmigung verkauft werden durfte. Auf einige setzte er sein berühmtes «AD», auf andere eine leichte Abwandlung davon oder verweigerte die Signatur. Dieser Spur folgend sind die Rembrandt Grafiken einer genauen Betrachtung unterzogen worden und ins Verhältnis zu der Jahreszahl der Veröffentlichung gesetzt worden, als der sogenannte Kalte Krieg eine Kommunikation zwischen Ost und West unmöglich zu machen schien. Dennoch werden Werke genannt, die in Polen, der damaligen Sowjetunion, oder Ungarn zu finden gewesen sein sollen, was die Frage aufwirft, warum diese an sich nicht besonders auffälligen Bilder so viel Beachtung fanden und woher das Wissen um ihre genaue Ortung stammt, wo andere Archive fest verschlossen waren und noch sind. Das gilt nicht nur für die ehemalige Sowjetunion, sondern zum Beispiel auch in erhöhtem Maße für den Vatikan und sogar Deutschland. Wer Unternehmen privatisiert, die «für Deutschland schreddern», dürfte ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen oder schon haben.

    Der Plot H. Heine 3

    Irene Pietsch

    Heinrich Heine hat einen berühmten Zeitgenossen: Hans Christian Andersen, der sein ganzes Leben dagegen kämpfte, nur als "Märchenonkel " geliebt zu werden. Dem wird in «Der Plot H. Heine 3» Rechnung getragen, und zwar so gründlich, dass manchen, die anderen gerne einen Bären aufbinden, die Lust daran vergehen könnte, wenn sie merken, dass sowohl Heine als auch Andersen sich selber sehr gut darauf verstehen. Man würde ihnen beinahe alles abkaufen, was sie so in die Welt setzen, unter Umständen sogar eine getürkte Zarentochter, von der man nicht wissenschaftlich belegt weiß, ob sie nicht doch echt war, obwohl das Hamburger Landgericht und alle folgende Instanzen anders entschieden. Wie so oft, spielt Kommissar Zufall eine Hauptrolle, wenn es darum geht, die Schlüsselfragen zu stellen und nicht wenige Antworten darauf zu finden. Mit von der Partie ist der dänische Innenminister Orla Lehmann, seinerzeit Reformer des dänischen Grundgesetzes, das aus der absoluten Monarchie eine konstitutionelle machte.

    Der Plot H. Heine 2

    Irene Pietsch

    Texte von Heinrich Heine als Büttenreden. Vorgestern, gestern, heute und morgen werden auf's Korn genommen. Karneval kennt keine Schonfrist. Wie bei Wahlen: nach Fasching ist vor Karneval. Der Beichtstuhl als Umkleidekabine. Man geht als Heiliger rein und kommt als Sünder wieder raus. Oder umgekehrt. Gebrauchsanweisungen dafür gibt es in der Literatur aller Völker. Kann man sie nicht selber lesen, lohnt es sich, sie sich erzählen zu lassen.

    Der Plot H. Heine 1

    Irene Pietsch

    Lob und Kritik wechseln bei Heine wie norddeutsches Wetter ohne Klimawechsel, dem Volk wird genauso auf's Maul geschaut wie der Nomenklatura. Beim großen Brand von Hamburg beklagt er den Verlust seines Lieblings-Austernlokals, dann erst den Verlust der Skulpturen am Rathaus. Heine ist selbstkritischer Jude und Christ, sowie durch und durch selbstkritischer Hamburger, wenn er in Hamburg ist oder mit Hamburg zu tun hat, was sich nicht umgehen lässt und er auch aus kühlen Gründen nicht umgehen will. Er ist Patriot und Pazifist, was zu seinem Verständnis von Indien passt. Er weiß auch, dass Krieg krank macht. Was er darüber schreibt, ist schockierend. Seine Quellen: Korrespondenzen mit und über Gott und die Welt . Eine Vorschau auf das, was kam und kommt. Es sind Verlinkungen von Beobachtungen wie im «Floca» in Athen und einem Portugiesischen Bistro-Café in der Hamburger Poolstraße im Schatten der Ruine einer abgerissenen Synagoge mit Legenden- und Mythenpatina. Hier soll der falsche Messias Sabbatai Zvi versucht haben, Gläubige auf seinen Leim zu locken. Ein denkenswertes Sinnbild, das bei Heine immer wiederkehrt.

    KLUNT YES 2

    Irene Pietsch

    Das Corona Virus feiert fröhliche Urständ. Es hat das erst halbe Jahr bald geschafft – und uns mit dazu. Wir sind virtuell, gestreamt oder sonst irgendwie online. Die Feste sollen nach wie vor gefeiert werden, wie sie fallen, selbst, wenn nur Symbole dafür herhalten können. Ein Blick rund um den Globus zeigt, wie es andere besser, gar nicht oder schlechter machen. Die Museen, das Murmeltier in Punxsutewey – Sie wissen doch, das, das täglich grüßt -, die Bürgerparktombola, die um den Losverkauf kämpft, damit das Schwein Bernadette und Letizia die Eselin mit ihren Freunden und Freundinnen gut ins nächste Winterfell kommen, das Klimahaus in Bremerhaven, das schließen musste, obwohl Land auf, Land ab dafür demonstriert wurde, dass gerade jetzt das Klima wichtig ist, um dem Virus anständig zu begegnen, was Bremerhaven mit einer einzigartigen Klimakonferenz der Tiere tut. Der Überraschungsgast: Lakshmi Mittal, der reichste Mann der Welt laut «Forbes». Seine Geschichte ist eng mit den Metropolen der Welt verbunden. Neuerdings auch mit Hamburg, wo er Innovationen finanziell unterstützt, um den Klimawandel zu verhindern, ein großes Thema in seiner Heimat Indien. Industrialisierung ist ein Muss, Investoren wie der Hamburger Mäzen Michael Otto ebenso. Erfolg kann erst durch Aufklärung der Bevölkerung erzielt werden, der sich indische und nepalesische Medien – u.a. die Kathmandu Post – without fear and favour annehmen. Das Thema Wanderarbeiter beschäftigt inzwischen beide Hemisphären. Am Beispiel Indien wird das Problem transparenter. Eine bedeutende Rolle spielen die sogenannten Touristen, die vom deutschen AA in einer beispiellosen Aktion in die Heimat zurückgeholt wurden.

    CUMMET!

    Irene Pietsch

    CUMMET! heißt soviel wie «Mach mit!» und bestärkt den Trend zum eigenen Buch als «Gedächtnisstütze», als Erinnerung für andere, als Tagebuch einer schweren Zeit und mehr.
    Persönliche, nationale wie auch internationale Krisen haben bei aller Beschwernis stets auch große Kreativität zur Folge gehabt. Der Expressionismus ist so entstanden, die Avantgarde, auch der Jazz. Die satirischen Vorgaben in Bild und Wort zeigen, wohin die fantastische Reise gehen könnte. Das Virus – schlicht «Corona» genannt – ist nicht von heute auf morgen entstanden, sondern ist das Resultat der Hypergeschwindigkeit unseres Lebensstils. Die mit CUMMET! gebotene Möglichkeit ein Buch zu schreiben, ist gleichzeitig die Aufforderung innezuhalten und darüber nachzudenken.