Das theoretische Grundlagenwerk zur kompromisslosen Klimarevolution
In diesem glühend polemischen, analytisch versierten und mit Fakten gesättigten Buch entwickelt Andreas Malm ein bestechendes Argument: In einer sich erwärmenden Welt ist es wichtiger denn je, zwischen dem Natürlichen und dem Sozialen zu unterscheiden. Nur durch die spezifisch menschliche Handlungsfähigkeit wird Widerstand möglich und Veränderung denkbar. Aus vielerlei Perspektiven werden die Veränderungen des Klimas und die Erwärmung der Erde analysiert. Angesichts der Dürren und Ernteausfälle, der Überschwemmungskatastrophen und Stürme ungeahnten Ausmaßes, all der realen Auswirkungen, die die Erderwärmung heute schon zeitigt, erscheinen diese Konzepte jedoch nichtig. Für Andreas Malm ist die Klimabewegung der Maßstab, an dem sich Theorie künftig wird messen lassen müssen. Er ruft auf zum klaren Benennen der Gegner und ihrer politischen Verstrickungen, denn der Handlungsträger der Erderwärmung ist allein der Mensch.
Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise. In seinem hellsichtigen Essay, geschrieben in Berlin in den Wochen des Lockdown, der nicht nur Deutschland im Frühjahr 2020 zu einem abrupten Stillstand zwang, wirft der Klimaaktivist und Humanökologe Andreas Malm die entscheidenden Fragen auf: Wie war es möglich, dass die Staaten des globalen Nordens angesichts der COVID-19-Pandemie so effektiv und entschlossen handelten – und im Hinblick auf die Erderwärmung immer noch nichts tun? Woher kommt die Sehnsucht nach einer Rückkehr zum Normalzustand, der längst schon keiner mehr ist? Und welche Schlüsse lassen sich aus der Kriegsrhetorik, in der über die Pandemie gesprochen wurde, für den Kampf gegen den eigentlichen Krankheitserreger ziehen? Jenem Krankheitserreger, der in Corona nur eine seiner Formen fand, die zeigt: Es gilt, der Zeit der Untätigkeit in Anbetracht des globalen Feindes namens Klimakrise ein entschlossenes Ende zu bereiten.
Die wissenschaftlichen Fakten bezüglich der Klimakrise, die Daten, die das Massenaussterben und die Erderwärmung beziffern, liegen auf dem Tisch, an dem führende Politikerinnen und Politiker regelmäßig zusammenkommen, um Klimaziele zu vereinbaren. Auf den Straßen vor den Tagungshotels und Regierungspalästen protestieren nicht erst seit gestern immer mehr Menschen. Sie starten Petitionskampagnen und sammeln Unterschriften. Trotzdem haben wir es mit einer nach wie vor boomenden Industrie für fossile Brennstoffe zu tun, die Gewinne steigen kontinuierlich. Ist es also an der Zeit, das kaputt zu machen, was uns kaputt machen wird? In diesem mitreißenden Manifest fordert Andreas Malm nichts weniger als die Eskalation: Wir müssen die Förderung fossiler Brennstoffe zum Stillstand bringen – mit unserem Handeln, unseren Körpern, mit allem, was uns zur Verfügung steht. In seiner historisch fundierten Lesart der Geschichte erfolgreicher sozialer Bewegungen – für das Frauenwahlrecht, gegen die Apartheid – zeigt Andreas Malm, dass jeder dieser Kämpfe Grenzen überschritten hat: Eigentum wurde zerstört, Infrastruktur angegriffen. Nur so konnte der notwendige Druck aufgebaut werden, um Veränderung voranzutreiben. Mit der Leidenschaft eines Aktivisten und dem Wissen eines Forschers diskutiert Andreas Malm das Spannungsfeld zwischen Gewaltfreiheit und direkter Aktion, Strategie und Taktik, Demokratie und sozialer Veränderung. Und zeigt uns, wie wir in einer Welt kämpfen können, die längst in Flammen steht.
How capitalism first promoted fossil fuels with the rise of steam power The more we know about the catastrophic implications of climate change, the more fossil fuels we burn. How did we end up in this mess? In this masterful new history, Andreas Malm claims it all began in Britain with the rise of steam power. But why did manufacturers turn from traditional sources of power, notably water mills, to an engine fired by coal? Contrary to established views, steam offered neither cheaper nor more abundant energy—but rather superior control of subordinate labour. Animated by fossil fuels, capital could concentrate production at the most profitable sites and during the most convenient hours, as it continues to do today. Sweeping from nineteenth-century Manchester to the emissions explosion in China, from the original triumph of coal to the stalled shift to renewables, this study hones in on the burning heart of capital and demonstrates, in unprecedented depth, that turning down the heat will mean a radical overthrow of the current economic order.
An attack on the idea that nature and society are impossible to distinguish from each other In a world careening towards climate chaos, nature is dead. It can no longer be separated from society. Everything is a blur of hybrids, where humans possess no exceptional agency to set them apart from dead matter. But is it really so? In this blistering polemic and theoretical manifesto, Andreas Malm develops a counterargument: in a warming world, nature comes roaring back, and it is more important than ever to distinguish between the natural and the social. Only with a unique agency attributed to humans can resistance become conceivable.