Als eine spezifische Form der Intervention im Behandlungsprozess ist die Deutung in das Setting und den Rahmen psychoanalytischer Behandlungen eingebettet. Sie beruht auf der Regressionsförderung, richtet sich auf (dynamisch) Unbewusstes und soll zu einem Durcharbeiten anstoßen, in dessen Verlauf psychische Veränderung möglich wird. Im vorliegenden Band, dem achten in der Reihe «Grundelemente psychodynamischen Denkens», wird u.a. auf die Bedeutungs- und die Veränderungstheorie der Psychoanalyse geblickt, um zu prüfen, wie der besondere «Austausch von Worten» (Freud) im Rahmen der analytischen Beziehung Wirkungen nach sich zieht. Thematisiert werden verschiedene Formen der Deutung in kritischer Betrachtung sowie die Frage nach dem Umgang mit Diversität in der Psychoanalyse und ihrer Deutungspraxis.
Psychotische Störungen lassen sich bestimmen als Störungen des Denkens oder des Ichs. Die berührten Bereiche gehören zu ihren zentralen Feldern, und doch hat die Psychoanalyse einen langen Weg genommen, um sich auf das spezifische Feld psychotischer Störungen zu beziehen. Im vorliegenden Band geht es um eine Prüfung psychoanalytischer Konzepte für die Konzeptualisierung und Behandlung v.a. der Schizophrenie. Dazu werden vor dem Hintergrund psychoanalytischer Entwicklungstheorie, Methodologie und Konzeptbildung die konzeptuellen Linien nachgezeichnet sowie eine zeitgenössische Sicht entwickelt.
In der Psychoanalyse ist die Betrachtung, wie «ich» «mich selbst» erlebe, von besonderer Bedeutung. Dazu ist zu untersuchen, wie unter dem Begriff des Ich psychische Funktionen oder Fähigkeiten gefasst werden und unter dem Begriff des Selbst die Vorstellungen, die sich jemand von sich selbst macht. Damit verbunden sind verschiedene Akzente in unterschiedlichen psychoanalytischen Richtungen, v.a. in der Ich-Psychologie oder der Selbstpsychologie. Zudem sind u.a. Konzepte psychischer Struktur oder struktureller Fähigkeiten relevant. Im vorliegenden Band wird eine kritische Prüfung dieser Konzepte und Richtungen vorgenommen, illustriert an der Untersuchung eines Fallbeispiels in verschiedenen Betrachtungsweisen.
In wesentlichen Teilen beschreibt die Psychoanalyse eine Theorie des Denkens, sei es unter der Perspektive von Primär- und Sekundärprozess, der Selbst- und Objektrepräsentanzen, der Symbolisierung oder der Ich-Funktionen. Theorien des Denkens in der Allgemeinen Psychologie sind meist enger gefasst und beziehen sich auf Prozesse der kognitiven Verarbeitung. In diesem Band werden leitende Konzepte beider Disziplinen nachgezeichnet und geprüft. Das geschieht für den Bereich des Denkens und für Lerntheorien. Hier wird geprüft, wie das Konzept des Lernens zur Konzeptualisierung von Prozessen in der psychischen Entwicklung nützlich sein kann.
Die Bereiche Wahrnehmung und Gedächtnis gehören zu den zentralen Erkenntnisbereichen von Psychoanalyse und Allgemeiner Psychologie. Sowohl für klinische als auch nicht-klinische Anwendungsbereiche der Psychoanalyse liefern sie unverzichtbare Grundlagen. Beschreibt Freud mit dem Konzept der Erinnerungsspuren eine valide gedächtnispsychologische Theorie der Konsolidierung? Lässt sich die Verdrängung unter der Perspektive gestörter Prozesse des Abrufs von Gedächtnisinhalten beschreiben? In diesem Band werden beide Bereiche unter der Perspektive der genannten Disziplinen betrachtet und die Möglichkeiten zum interdisziplinären Austausch und Dialog skizziert.
Dem Grundgedanken des (unbewussten) psychischen Konflikts folgend wird beleuchtet, welche Rolle Abwehrprozesse hierbei spielen. Es wird etwas vom Bewusstsein ferngehalten und zugleich umgearbeitet, sodass es im Erleben auftauchen kann, wenn auch in veränderter Form. Dabei lassen sich unterschiedliche Formen von Abwehrmechanismen unterscheiden sowie Abwehrformationen oder interpersonell strukturiertes Abwehrverhalten. Zu beachten bleibt, wann ein Umgang mit Konflikten als eine Abwehr und wann als eine gelingende Bewältigung zu bewerten ist. Hinzu treten Überlegungen zum Widerstand als Form, in der sich Abwehrvorgänge in Behandlungen zeigen und sich gegen Veränderung richten.