Название | Mord im Morgengrauen |
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Автор произведения | Фиона Грейс |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781094305608 |
Die Debutautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-KRIMI Buchreihe, die bisher aus den Romanen MORD IM HERRENHAUS (Buch #1), DER TOD UND EIN HUND (Buch #2) und VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3) besteht. Fiona würde sich sehr freuen, von Ihnen zu hören, deshalb besuchen Sie bitte ihre Webseite www.fionagraceauthor.com über die Sie kostenlose Ebooks bekommen, wissenswerte Neuigkeiten rund um die Autorin erfahren und mit ihr in Kontakt treten können.
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EIN LACEY DOYLE COZY-KRIMI
MORD IM HERRENHAUS (Buch #1)
DER TOD UND EIN HUND (Buch #2)
VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch #3)
KAPITEL EINS
Nicht schuldig.
So stand es schwarz auf weiß und in schwungvoller Schrift auf dem Scheidungsurteil.
Nicht schuldig geschieden.
Lacey seufzte und betrachtete das vor ihr liegende Dokument. Der so harmlos aussehende Briefumschlag war gerade von einem pickeligen, großspurig tuenden Boten im Teenageralter bei ihr abgeliefert worden, ganz so als sei es nur um eine Lieferung vom Pizzadienst. Und obwohl Lacey genau wusste, worum es sich bei diesem von einem Kurier zugestellten Brief handelte, hatte sie in diesem Moment rein gar nichts gefühlt. Ihre Gefühle kamen erst zurück als sie auf ihr Sofa gesunken war, neben dem der Cappuccino, den sie wegen dem Klingeln an ihrer Tür unberührt auf dem Couchtisch stehen lassen hatte, immer noch leicht vor sich hin dampfte, den Umschlag aufgerissen und ihm das besagte Dokument entnommen hatte.
Die Scheidungspapiere.
Die Scheidung.
Zuerst hatte sie aufgeschrien und die Papiere auf den Boden geschmissen, so wie es jemand getan hätte, der unter großer Angst vor Spinnen litt und dem man gerade eine lebende Tarantel zugesandt hatte.
Und nun lagen sie also da, kreuz und quer verstreut über den modischen und ziemlich teuren Teppich, den ihr ihre Chefin Sandra, die Besitzerin des Einrichtungsgeschäftes, in dem sie arbeitete, geschenkt hatte. Selbst von da unten aus starrten ihr die Worte David Bishop gegen Lacey Bishop entgegen. Daneben kristallisierten sich aus dem Wust der vor ihr liegenden Worte ein paar einzelne Begriffe heraus: Auflösung der Ehe, unüberwindliche Differenzen, nicht schuldig,,
Zögerlich sammelte sie die Papiere vom Boden auf. Eigentlich war das Ganze gar nicht so überraschend gekommen. Mit den Worten „Du hörst noch von meinem Anwalt!“ hatte David einen Schlussstrich unter ihre vierzehnjährige Ehe gesetzt. Doch das alles hatte Lacey nicht vor dem gefühlsmäßigen Zusammenbruch bewahren können, der nun, wo sie die Papiere tatsächlich in den Händen hielt, über sie hereingebrochen war. Es gab einfach nichts, das sie vor dem Schrecken und der Endgültigkeit des schwarz auf weiß vor ihr liegenden Dokuments, das ihr bescheinigte „nicht schuldig“ zu sein, bewahren konnte. So ging man eben in New York an die Dinge heran – unschuldig geschieden zu sein ist doch weniger schlimm als schuldig geschieden zu sein, oder? Aber die Worte „nicht schuldig“ kamen Lacey in ihrem Fall etwas dick aufgetragen vor. Wenn man allerdings David glaubte, dann war sie – und zwar sie ganz allein – schuld am Ende ihrer Ehe. Denn schließlich war sie 39 Jahre alt und noch immer kinderlos, ja sie hatte noch nicht ein einziges Mal irgendwelche Anzeichen dafür gezeigt, dass sie schwanger sein könnte. Genauso wenig hatte sie beim Anblick fremder Babys, zum Beispiel denen, die es im Laufe der Jahre in ihrem Freundeskreis zuhauf gegeben hatte, irgendwelche Hormonwallungen bekommen.
„Deine biologische Uhr tickt“, hatte ihr David eines nachts bei einem Glas Merlot erklärt, womit er aber wohl eher meinte: „Unsere Ehe ist eine tickende Zeitbombe.“
Lacey entfuhr ein tiefer Seufzer. Ach, wenn sie damals, mit 25 Jahren, als sie ihn in einem einzigen Rausch aus weißem Konfetti und überschäumendem Champagner geheiratet hatte, nur schon gewusst hätte, dass ihr die Tatsache, dass es ihr wichtiger sein würde Erfolg im Beruf zu haben als Mutter zu werden einmal zum Verhängnis werden würde.
Nicht schuldig. Ha!
Mit Gliedern, die plötzlich so schwer wie Blei zu sein schienen, machte sie sich auf die Suche nach einen Stift und fand schließlich einen in dem Behälter, in dem sie ihre Schlüssel aufbewahrte. Wenigstens hatte jetzt – wo kein David mehr hier herummarschierte und nach verschusselten Schuhen, verlegten Schlüsseln, verlorenen Brieftaschen und nicht mehr aufzufindenen Sonnenbrillen suchte – alles wieder seine Ordnung hatte. Zwar war jetzt wieder alles dort, wo sie es hingetan hatte, doch wenn sie ehrlich war, war ihr das auch kein besonderer Trost.
Mit dem Stift in der Hand ging sie zurück zum Sofa, wo sie diesen auf der gepunkteten Linie ansetzte, auf der sie unterschreiben sollte. Doch bevor der Stift das Papier tatsächlich berührte hielt Lacey inne und ließ diesen weniger als einen Millimeter über der gepunkteten Linie schweben, als gäbe es da eine unsichtbare Grenze zwischen dem Kugelschreiber und dem Papier. Denn inzwischen hatte das Wort „Ehegattenunterhalt“ ihre Aufmerksamkeit erregt.
Stirnrunzelnd blätterte Lacey die entsprechende Seite auf und überflog die entsprechende Klausel. Diese besagte, dass Lacey als der besser verdienende Teil von ihnen und die alleinige Eigentümerin der Wohnung in der Upper Eastside, in der sie gerade saß, David über einen „Zeitraum von bis zu zwei Jahren“ hinweg eine „bestimmte Summe“ zu zahlen hätte, damit er sich „unter ähnlichen Bedingungen wie den ihm bisher gewohnten“ ein neues Leben aufbauen könne.
Lacey gab ein klägliches Lachen von sich. Was für eine Ironie es doch war, dass David jetzt ausgerechnet von ihrer Karriere profitieren sollte, die doch der Faktor gewesen war, der letztendlich zum Ende ihrer Ehe geführt hatte! David, der schon immer ein etwas kleinkarierter Gerechtigkeitsfanatiker gewesen war, würde dies bestimmt als eine Art „Entschädigung“ sehen. Doch Lacey wusste genau, was diese Zahlungen wirklich sein sollten, nämlich: Vergeltung. Rache. Heimzahlung.
Das ist wie ein Tritt in den Hintern, dachte sie.
Plötzlich verschwamm Lacey alles vor den Augen, so dass sie ihren Nachnamen nicht mehr erkennen konnte und ihr die Tinte verlaufen und das Papier unter ihrem Stift zerknittert vorkam. Dies lag wohl an der außer Kontrolle geratenen Träne, die aus ihrem Auge und auf das Papier getropft war. Wütend wischte sie mit dem Handrücken über das verräterische Auge.
Jetzt muss ich wohl wieder meinen Mädchennamen annehmen, dachte sie.
Denn Lacey Fay Bishop war Geschichte. Sie existierte nicht mehr. Das war der Name von Davids Frau gewesen und die war sie, sobald sie auf der gepunkteten Linie unterschrieben hatte, nun einmal nicht mehr. Sie würde wieder zu dem ihr seit ihren zwanziger Jahren nicht mehr vertrauten und inzwischen fast gänzlich in Vergessenheit geratenen Mädchen Lacey Fay Doyle werden.
Doch der Name Doyle bedeutete Lacey fast noch weniger als der Name, den sie sich in den letzten vierzehn Jahren von David „geborgt“ hatte.
Ihr Vater hatte die Familie