Название | Kind in seinen Armen |
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Автор произведения | Brennan Manning |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | Edition Aufatmen |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783417227222 |
Die Edition
erscheint in Zusammenarbeit
zwischen dem R.Brockhaus Verlag Wuppertal
und dem Bundes-Verlag Witten
Herausgeber Ulrich Eggers
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ISBN 978-3-417-22722-2 (E-Book)
ISBN 978-3-417-20751-4 (lieferbare Buchausgabe)
Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel ABBA’S CHILD bei NavPress, einer Abteilung von The Navigators, USA
© 1994 by Brennan Manning
All rights reserved
Deutsch von Barbara Trebing
7. Taschenbuchauflage 2013
© der deutschen Ausgabe:
2013 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG Bodenborn 43 • 58452 Witten
Internet: www.scmedien.de • E-Mail: [email protected]
INHALT
1. Aus dem Versteck herauskommen
6. Der Auferstandene und Gegenwärtige
7. Die Wiederentdeckung der Leidenschaft
Mein tiefer Dank gilt Lillian Robinson, M. D., und Arthur Epstein, M. D., die mich in einer sehr schwierigen Phase meines Lebens durch die Dunkelheit ans Licht begleitet haben.
Meiner Frau Roslyn danke ich für ihre Geduld und Ausdauer.
Sie ist das größte Geschenk, das ich je bekommen habe.
Straße meines Lebens
Am 8. Dezember 1956 wurde ich in einer kleinen Kapelle in Loretto im Bundesstaat Pennsylvania von Jesus von Nazareth überwältigt.
Die Straße, auf der ich in den mehr als vierzig Jahren, die seitdem vergangen sind, gereist bin, ist gekennzeichnet von katastrophalen Siegen und großartigen Niederlagen, von ungesunden Erfolgen und hilfreichem Versagen. Zeiten von Treue und Verrat, Trost und Elend, Begeisterung und Apathie sind mir nicht unbekannt. Und es gab Zeiten,
– in denen ich die Nähe Gottes deutlicher spürte als den Stuhl, auf dem ich saß;
– in denen das Wort wie ein zurückgeworfener Blitz bis in die hintersten Winkel meiner Seele hineinleuchtete;
– in denen ein heftiges Verlangen mich an Orte trieb, die ich vorher noch nie besucht hatte.
Es gab auch Zeiten,
– in denen ich ein Unschuldslamm war, und dann hat mein weißes Fell Flecken bekommen;
– in denen das Wort so schal war wie zerflossene Eiskrem und reizlos wie eine fade Wurst;
– in denen das Feuer in meiner Brust noch einmal kurz aufflackerte und dann erlosch;
– in denen ich saft- und kraftlose Begeisterung für die Weisheit des Alters hielt;
– in denen ich jugendlichen Idealismus als reine Naivität abtat;
– in denen ich billige Glasstücke der kostbaren Perle vorzog.
Wenn Ihnen das alles nicht ganz fremd vorkommt, dann lohnt es sich für Sie vielleicht, einen Blick in dieses Buch zu werfen, innezuhalten und ganz neu zu entdecken, was es bedeutet, ein Kind des Vaters zu sein.
Brennan Manning
1. Aus dem Versteck herauskommen
Der Gott der Truthähne
Die Hauptperson der Kurzgeschichte Der Truthahn1 von Flannery O’Connor ist ein kleiner Junge namens Ruller – ein ausgesprochener Antiheld. Er hat ein ziemlich schwaches Selbstbewusstsein, denn alles, was er anfasst, geht schief.
Eines Abends, als er schon im Bett liegt, hört er, wie seine Eltern sich über ihn unterhalten. »Ruller ist ein seltsamer Junge«, sagt sein Vater. »Warum spielt er immer allein?«
»Woher soll ich das wissen?«, erwidert seine Mutter.
Eines Tages entdeckt Ruller im Wald einen verwundeten wilden Truthahn. Sofort beginnt er die Verfolgungsjagd. »Oh, wenn ich ihn nur fangen könnte!«, ruft er. Und er würde ihn fangen, und wenn er ihn bis in den nächsten Bundesstaat verfolgen müsste! Er sieht sich schon triumphierend ins Haus marschieren, den Truthahn über der Schulter, und hört die ganze Familie rufen: »Seht nur, Ruller mit einem wilden Truthahn! Ruller, woher hast du denn diesen Vogel?«
»Oh, ich habe ihn im Wald gefangen. Soll ich euch auch einmal einen besorgen?«
Aber dann schießt ihm ein anderer Gedanke durch den Kopf: »Wahrscheinlich lässt Gott mich den ganzen Nachmittag umsonst hinter dem elenden Truthahn herjagen.« Er weiß, er sollte nicht so von Gott denken. Aber was kann er dagegen machen, wenn ihm so zumute ist? Und er fragt sich, ob er wirklich seltsam ist.
Schließlich erwischt er den Truthahn, als dieser seiner Schusswunde erliegt und tot zusammenbricht. Er hievt ihn auf die Schulter und macht sich auf den Triumphzug zurück in die Stadt. Dabei fällt ihm ein, was er alles Schlimmes gedacht hat, bevor er den Vogel hatte. Das tut ihm jetzt sehr Leid, denn er sollte Gott doch dankbar sein. »Danke, Gott.