Passagen Philosophie

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    Lust und Pflicht

    Hellmut Flashar

    Mit Platon und Aristoteles erreichte die griechische Philosophie ihren vorläufigen Höhepunkt. Erst im Zeitalter des Hellenismus (ca. 300 v.Chr.) gelangen mit Epikur und der Stoa zwei neue Philosophenschulen an die Öffentlichkeit, die ein enormes Innovationspotential entfalten.
    Im Zeitalter des Hellenismus erhält die Philosophie durch die fast gleichzeitig in Athen gegründeten Philosophenschulen der Stoiker und der Epikureer neue Impulse. Beide Schulen entwerfen ein komplettes philosophisches System mit Naturlehre, Erkenntnistheorie und Ethik, verfolgen jedoch ganz unterschiedliche Ziele: während die Stoiker dem Gemeinwesen zugetan sind und die Bedeutung der Pflicht hervorheben, ziehen sich die Epikureer aus der Politik zurück und stellen die Lust ins Zentrum ihrer Lehre. Angereichert durch Kynismus und Skeptizismus wird die hellenistische Philosophie in der Folge nicht nur zum primären Gegenstand der philosophischen Auseinandersetzung bei den Römern und im frühen Christentum, sondern ist bis heute ein viel diskutierter und rezipierter Bereich des abendländischen Denkens.

    Eine kleine Naturgeschichte der Freiheit

    Axel Hecker

    Die philosophische Behandlung des Freiheitsproblems steckt in Aporien fest, während Hirnforscher Freiheit leichthin zur Illusion erklären. Axel Hecker zeigt, inwiefern eine undogmatische Biologie Denkmöglichkeiten bereitstellt, die aus dieser Konfusion hinausführen.
    Die von der Hirnforschung vor Jahren vorgetragene These, Freiheit sei eine Illusion, steht unerledigt im Raum. Die Philosophie, die sich dazu berufen sah, Freiheit und Geist zu verteidigen, hat darauf nur schwach und mit Rückzugsgefechten reagiert. Die hier erzählte «kleine Naturgeschichte der Freiheit» sucht eine alternative Herangehensweise an dieses Problem. Die These lautet: Handlungsfreiheit (die Freiheit zu tun, was man will) kann aus Grundbestimmungen des Lebendigen, wie sie von dem Biologen Humberto Maturana entwickelt wurden, abgeleitet werden. Und Willensfreiheit (die Freiheit zu wollen, was man will) stellt eine besondere Fähigkeit jenes Lebendigen dar, das über Sprache verfügt: die Fähigkeit, anstelle von Dingen auch Wörter und Sätze mit Wünschen zu belegen – insbesondere Sätze darüber, wie man selber sein will.

    Wunsch und Bedeutung

    Axel Hecker

    Prominente philosophische Bedeutungstheorien kümmern sich kaum um die natürlichen Voraussetzungen, die es dem Lebewesen Mensch ermöglichen, eine Welt von Bedeutungen zu erschaffen. Mit «Wunsch und Bedeutung» schließt Axel Hecker diese Lücke der Theoriebildung.
    Bedeutungen entstehen aus der Kraft des Wünschens. Dies lässt sich an Kindern, die mit dem Sprechen gerade erst beginnen, leicht erkennen. Wünsche haben die überlebenstechnisch unentbehrliche Funktion, ein Lebewesen mit einer grundlegenden Orientierung zu versehen. Das Lebewesen Mensch hat es kraft seiner natürlichen Sprechfähigkeit und seiner hohen Sozialbegabung dahin gebracht, das Wünschen ins Sprachliche zu verlängern und auf diese Weise eine Welt zu imaginieren, die aus Bedeutungen besteht. Die hier vorgelegte Konzeption versteht sich als eine zu Ende gedachte Gebrauchstheorie der Bedeutung, wie sie von Wittgenstein vorgetragen wurde: Bedeutungen sind Phantasieprodukte, die nicht buchstäblich existieren müssen – es genügt, dass Menschen ihr Leben gestalten, indem sie damit umgehen.