My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt. G.M. Berrow

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Название My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt
Автор произведения G.M. Berrow
Жанр Книги для детей: прочее
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Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788726220926



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      G. M. Berrow

      My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt

      Saga

      My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt übersetzt aus dem Englischen von Bettina Seifried nach Princess celestia and the summer of royal waves

      HASBRO und das Logo MY LITTLE PONY sowie alle dazugehörenden Charaktere sind Markenzeichen von Hasbro und werden mit Zustimmung verwendet. © 2019 Hasbro. Alle Rechte vorbehalten.

       ISBN: 9788726220926

      1. E-Book-Ausgabe, 2019

      Format: EPUB 2.0

      Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

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      Für Arabella und Beatrix, die bezauberndsten Fohlen, die mir je begegnet sind

      KAPITEL 1

      Sonnenaufgang auf Canterlot

      Das Sonnenlicht warf unzählige bunte Sprenkel auf die schachbrettartigen Bodenfliesen des Schlosses, was den Stein sofort wärmer, fast lebendig wirken ließ. Die Stunde, wenn der zarte Schleier der Morgenröte noch über allem lag, fand Prinzessin Celestia am schönsten. Und zwar nicht nur deshalb, weil der Sonnenaufgang ihr Werk war. Sie mochte die friedliche Stimmung der Morgendämmerung, weil sie als stille Verheißung von aufregenden Dingen, die der anbrechende Tag den Ponys und ihrem Land bringen würde, kündete. Heute wollte sie einen besonders schönen Sonnenaufgang zaubern. Celestia konzentrierte ihre Magie darauf, den goldenen Himmelskörper so am Horizont zu platzieren, dass er später seine Bahn hoch hinauf in die Lüfte tadellos vollziehen konnte. Das Licht der aufgehenden Sonne warf ein besonderes Muster auf dem Steinboden, das sie immer wieder sorgfältig prüfte, wie eine Künstlerin, die ein bedeutendes Kunstwerk schuf. Es war seit unendlichen Monden stets dasselbe, doch sie arbeitete immer wieder aufs Neue mit höchster Präzision daran. Denn die Sonne aufgehen zu lassen, war nicht nur eine Pflicht, es war ihr vor allem eine große Ehre.

      Die bunten Steinchen der Glasmalerei im mittleren Bogenfenster ergaben mosaikartig das Bild von Equestrias jüngster Prinzessin: Twilight Sparkle, die eine besonders begabte, gelehrige Schülerin von Celestia war. Auch die fünf besten Freundinnen des royalen Nachwuchses samt Babydrachen waren auf dem Fensterbild verewigt, denn alle hatten sich schon einmal verdient gemacht, Equestria vor Gefahren zu bewahren. Nun war es ihre edle Aufgabe, die Elemente der Harmonie und den Geist der Magie der Freundschaft im ganzen Land zu verbreiten. Seitdem Twilight Sparkle mit Rainbow Dash, Rarity, Pinkie Pie, Applejack, Fluttershy und Spike befreundet war, hatten sie gemeinsam schon viele gute Taten vollbracht. Celestia strahlte jedes Mal vor Stolz, wenn sie an ihre jungen Heldinnen dachte – also immer, wenn ihr Blick auf das Glasgemälde im Fenster fiel.

      Ein großes violettes Mosaikteil in der Mitte des Fensterbilds warf ein sternförmiges Muster auf genau die Fliese, die im Zentrum des Saales lag. Wenn das geschah, wusste Celestia, dass der Sonnenaufgang nun fast vollzogen war. Sie schloss die mandelförmigen Augen und dabei hoben sich die langen, dunklen Wimpern anmutig vom alabasterweißen Fell der Wangen ab. Erneut bündelte sie ihre Zauberkräfte und spürte die magische Energie im ganzen Körper pulsieren, von den goldenen Hufen bis in die Haarspitzen ihrer prächtigen Mähne und bis hinauf in ihr langes, perlenbesetztes Horn. Als Celestia die Augen wieder öffnete, stand die Sonne am Himmel und die Welt war hell geworden.

      „Gratias ad solis ortum”, rezitiert die Prinzessin und verneigte das Haupt. „Danke liebe Sonne, dass ich dich leiten darf, danke für einen neuen, hellen Tag.“

      „Sehr schön gemacht, Schwesterchen.“

      „Danke, Luna.“ Celestia musste grinsen, drehte sich aber nicht um. „Ich finde auch, dass mein Sonnenaufgang heute ganz besonders gut gelungen ist.”

      „Auf jeden Fall“, sagte Luna und unterdrückte ein Gähnen, während sie auf ihre Schwester zukam. Das prächtige, samtene, tiefdunkle Blau ihres Fells war ein wundervoller Kontrast zu Celestias vornehmer Blässe und eher perlmuttfarbener Anmutung. Jede Schwester spiegelte die Farbe des Himmels, für dessen Teil sie zuständig war. Hell und Dunkel. Tag und Nacht.

      Doch im Grunde waren die Schwester nicht so verschieden voneinander. Die eine ließ zwar die Sonne, die anderen den Mond aufgehen, aber sie regierten Equestria gemeinsam und beschützten alle, die dort lebten, mit vereinten Kräften vor Leid und Schaden.

      „Du wirkst ziemlich erschöpft, Luna.“ Celestia zog besorgt eine Braue hoch. Luna gähnte erneut. „Lief es nicht ruhig heute Nacht?”

      “Ich geb’s zu”, sagte Luna und holte tief Atem, „mir steckt noch in den Knochen, dass sich während der Nacht so einiges zusammengebraut hat.“ Sie wies mit dem Huf auf das gen Osten zeigende Fenster des Thronsaals. „Gefahr im Verzug von der Küste her.“

      „Von der Küste? Erzähl schon, Schwesterherz“, sagte Celestia. „Was ist los? Auf was muss ich mich am heutigen Tag gefasst machen?“ Sie bemühte sich, ruhig zu wirken, während sie das sagte. Vielleicht deshalb, weil sie schon viele hundert Monde regierte und Erfahrung mit Krisensituationen hatte, vielleicht aber auch, weil sie wusste, dass Panik verbreiten nie zu einer Lösung führte. Durchatmen und mit ruhiger Stimme sprechen, das war das Wichtigste. Haltung wahren und Ruhe ausstrahlen, dann behielten auch alle anderen einen kühlen Kopf.

      Prinzessin Luna schüttelte ihre dunkle, wallende Mähne. „Mantikor-Alarm an der Hufeisenbucht“, sagte Luna und zeigte erneut mit dem Huf nach Osten. „Ich hab mich sofort eingeschaltet, und sie ließen mit sich reden. Doch dann tauchte plötzlich dieser Carcinus auf … wie aus dem Nichts!“ Luna hob genervt eine Braue. Sie war normalerweise hart im Nehmen, deshalb deutete diese kleine mimische Geste an, dass der Vorfall wohl doch ernster gewesen sein musste, als sie zugab.

      Celestia zuckte zusammen. „Schon wieder dieser Carcinus?“ Ihre Miene verfinsterte sich, als sie an das Ungeheuer dachte. Diese Riesenkrabben wurden so groß wie ein Haus und konnten extrem launisch sein. Aber oft reagierten sie friedlich und einsichtig, wenn man sie ordentlich behandelte. Es kam immer darauf an, wie ein Pony auf sie zuging, wie es mit ihnen sprach und ob es höflich blieb.

      „Also ich finde, diese Vorfälle häufen sich in letzter Zeit. Ich glaube, ich verschiebe meine geplante Reise nach Monacolt und statte lieber der Hufeisenbucht einen Besuch ab …“

      „Auf gar keinen Fall, Schwesterchen!“, rief Luna und stellte sich Celestia in den Weg. Sie schaute ernst drein. „Du hast Herzogin Diamond Waves versprochen zu kommen. Und du bist vermutlich das einzige Pony, das ihr wirklich helfen kann, oder?“

      „Sie meint, die Ponys ihrer Abschlussklasse an der Akademie der Magie bräuchten Nachhilfe.“ Celestia kaute auf ihrer Unterlippe und dachte nach. Es fiel ihr nicht leicht zu entscheiden, ob sie die Verantwortung für Equestria abgeben und die Hauptstadt verlassen sollte, um einer alten Freundin in Not zu helfen. „Aber du hast recht. Ich muss zu ihr. Wenn alles gut geht, sind die jungen Einhörner in Monacolt nach wenigen Sonnenaufgängen wieder auf Kurs.“ Celestia schlüpfte auf den Balkon hinaus und Luna folgte ihr. Die Prinzessinnen blickten in stiller Ehrfurcht auf ihre Stadt, die gerade zum Leben erwachte.

      Immer mehr Ponys füllten die gepflasterten Straßen und Wege von Canterlot. Ein paar königliche Wachen in goldenem Harnisch und wehenden blauen Federn an den Helmen trabten im Gleichschritt aufs Schloss zu.

      Ein Milchpony machte die morgendliche Runde und stellte Flaschen mit frischer Milch und Sahne vor die Türen der Cafés und Häuser. Ein paar übermütige junge Hengste und Stuten liefen kichernd und sich neckend über den Marktplatz. Celestia lächelte, während sie ihnen zusah. Ihre jungen Einhörner waren so aufgeweckt und schlau, und sie sprühten nur so vor Talent. Warum sollten die Ponys von Diamond Waves Akademie anders