Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse. Simona Wiles

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Название Verboten in der Öffentlichkeit | Erotische Bekenntnisse
Автор произведения Simona Wiles
Жанр Языкознание
Серия Erotik Geschichten
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783964777188



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noch?

      Sie schimpfte jetzt laut mit sich, während sie den Rückwärtsgang einschlug und bei dem nächsten Blick nach vorne wie erstarrt stehen blieb. Da ging ER. Mit langen, schlaksigen Schritten überquerte er den Parkplatz, zum Glück, ohne sich umzusehen, und verschwand zwischen den Büschen auf der anderen Seite. Offensichtlich ging er zu dem Park mit dem Weiher. Jenny kämpfte schwer mit sich, ob sie ihm folgen sollte; sein Anblick hatte sie völlig hypnotisiert und sie wünschte sich fast ein paar mehr Gurte, die sie an den Autositz fesseln sollten, damit sie sich nicht vollends zum Narren machte. So saß sie mindestens fünf Minuten lang in dem Wagen, Motor im Leerlauf, sodass sie nicht wenige säuerliche Blicke streiften und endlich eine zickige Mutter mit Kind im Einkaufswagen an ihr Fenster klopfte: »Sie, entweder Sie parken jetzt und stellen Ihren Motor aus oder Sie fahren endlich! Das ist ja nicht auszuhalten, so eine Luftverpestung, also so was!«

      Jenny erwachte aus ihrer Starre und würdigte die Zicke keines Blickes, war jedoch dankbar, wieder Herrin ihrer Sinne zu sein, und fuhr los.

      Zuhause warf sie wütend die Tür ins Schloss, schmiss ihre Handtasche auf den Boden und suchte in ihrem übersichtlichen Kühlschrank etwas Essbares. Frust musste mit Futter bekämpft werden, der daraus erwachsende Frust über zu viel Hüftgold mit weiterem Futter … sie war nicht unintelligent, im Gegenteil, aber sie schaffte es nicht diesen Kreislauf zu durchbrechen. Mit ein paar aufgeschnittenen Gurken, Tomaten und einem Sandwich versuchte sie zumindest das Schlimmste zu verhindern und hockte sich damit in ihren Lieblingssessel vor den Fernseher. Doch die derzeit laufende Sexschnulze half ihrer Sehnsucht nach diesem attraktiven Mann auch nicht, sie fachte sie nur noch an. Und als die Protagonisten von ›Shades of Grey‹ sich wild auf dem Bildschirm vögelten, hatte Jenny schon längst ihre Finger zwischen ihren Schenkeln und rieb sich stöhnend ihrem Höhepunkt entgegen. Sie stellte sich diesen schlanken, durchtrainierten Körper vor, wie der harte Schwanz dieses Typen in sie hineingleiten würde und keuchte laut auf, als sie mit zuckenden Gliedern kam. Verschämt ging sie danach zu Bett, schüttelte über ihr widersinniges Verhalten den Kopf, schimpfte sich eine träumerische Närrin, aber wenigstens schlief sie jetzt gut.

      ***

      Peter versuchte vergebens, sich auf die Zahlen vor seiner Nase zu konzentrieren. Was sollten sie ihm auch bedeuten, wenn die einzige Frau, an der er Interesse hatte, seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt war? Irgendwann musste sie ihre Vorräte doch wieder auffüllen?

      Am liebsten hätte Peter sich irgendwo in dem Laden postiert, wo er sie nicht verpassen konnte. Und am liebsten wäre er den ganzen Tag dortgeblieben, aber das ging ja alles nicht, weil er sich auf diese blöden Zahlen konzentrieren sollte. Seufzend legte er das Papier zur Seite und starrte aus dem Fenster. Und fragte sich, wie um alles in der Welt er dieses rothaarige Vollweib wieder treffen konnte. Vor allem, wie diese Bekanntschaft zu vertiefen sei.

      ***

      Jenny durchsuchte frustriert ihren Kühlschrank. Sein Inhalt war beunruhigend überschaubar: Ein paar Essiggurken, ein angebrochener Frischkäse, eine Scheibe Wurst und zwei Tomaten tummelten sich darin. Keine Frage, sie würde wieder einkaufen müssen. Am besten heute noch, bevor sie verhungerte. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es kurz vor Ladenschluss war. Also schnappte sie sich ihre Handtasche, Autoschlüssel und den letzten Apfel, warf sich in ihr Auto und brauste zum Discounter. Kurz überlegte sie, ob sie feige sein sollte und lieber ein paar Kilometer weit zu einem anderen Laden fahren sollte, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Wusste sie denn, ob es dort ihre Lieblingswurst gab? Nö. Außerdem konnte es gut sein, dass der attraktive Mann, der ihr nicht mehr aus dem Kopf ging, schon längst seine Sachen eingekauft hatte und sowieso keinen Gedanken mehr auf sie verschwendete.

      Sie parkte zwischen zwei anderen Wagen mit Schwung ein. Der Parkplatz vor dem Discounter war voll, die meisten Menschen machten nach der Arbeit noch einen Abstecher hierher, um sich für den Abend zu versorgen. Jenny griff sich ihren Geldbeutel und schloss ihr Auto ab, betrat den Laden und stellte fest, dass sie gerade so den letzten Einkaufswagen erwischte. Es war eindeutig voll hier drin. Bei dem Slalom durch sämtliche Reihen und zwischen den vielen Menschen hindurch konzentrierte sie sich auf die Dinge, die sie regelmäßig kaufte. Verstohlen blickte sie immer wieder um sich, nur um dann erleichtert festzustellen, dass der Typ glücklicherweise nicht hinter ihr stand. Dennoch beeilte sie sich, warf die Sachen in ihr Wägelchen, stürmte zur nächsten Reihe. Manche Dinge fand sie gar nicht, was sie jedes Mal irritierte und ihre Stirn zum Runzeln brachte. Hatten die etwa schon wieder alles umgeräumt? Kritisch verglich sie die Preise, rechnete nach und entschied sich dann für ein Produkt. Sie war mit der Zeit so konzentriert, dass sie heftig zusammenzuckte, als eine samtene Stimme neben ihr sagte: »Guten Abend.«

      Verdammt.

      Verblüfft drehte sie sich um. Der attraktive Kerl stand mit einem Lächeln neben ihr, als hätte er im Lotto gewonnen. Verlegen lächelte sie zurück.

      »Sie waren letztes Mal so schnell verschwunden …«

      »Ich … es tut mir leid, mir ist etwas Wichtiges eingefallen …«, stotterte Jenny mit rosa werdenden Wangen, besann sich dann auf ihre Manieren und bedankte sich bei ihm, dass er sich um den verschütteten Zucker gekümmert hatte.

      »Keine Ursache«, der Mann strahlte sie immer noch an, »aber was ich eigentlich sagen wollte …«

      »Nein, nein, das macht schließlich nicht jeder, nicht wahr?«, unterbrach Jenny ihn abermals.

      »Das mag sein, ich weiß es nicht, jedenfalls …«

      »Vielen Dank!«

      »Das habe ich gerne gemacht, glauben Sie mir. Ich wollte …«

      »Bitte entschuldigen Sie, aber ich habe es furchtbar eilig«, Jenny wollte nur noch weg hier, bevor ihr Gesicht endgültig die Farbe einer Tomate angenommen hatte. »Auf Wiedersehen!«, lächelte sie ihn nochmals an, drehte sich dann um und schob ihren Einkaufswagen weiter.

      »Stop!«

      Wie bitte? Was wollte der Typ jetzt noch? Sie hatte sich ordentlich bedankt! Jenny tat so, als würde sie ihn nicht hören, und schob ein bisschen schneller.

      »Bitte. Bleiben Sie stehen. Nur einen Augenblick.«

      Hm. Wenn sie richtig hörte, dann klang da ein leichtes Flehen aus seiner Stimme. Und obwohl Jenny ihren Beinen befahl weiter zu gehen, hielten sie einfach an. Und ihr Kopf drehte sich um.

      Der Mann mit dem umwerfenden Lächeln sah sie dankbar an, dann ging er die wenigen Schritte auf sie zu. Wie um sie aufzuhalten, legte er eine Hand an den Griff ihres Einkaufswagens und stellte sich vor: »Mein Name ist Peter Gralen. Ich habe die ganzen letzten Tage über gehofft, Sie hier wiederzufinden. Sie sind mir aufgefallen.«

      Aufgefallen? Wie aufgefallen? Wahrscheinlich nur negativ, wegen dem verschütteten Zucker? Jenny lachte freudlos auf: »Wegen dem verschütteten Zucker wahrscheinlich? Ja, so was fällt auf. Ich kann nur versichern, dass ich nicht ständig so ungeschickt bin.«

      Jetzt sah er sie etwas irritiert an. »Der Zucker? Was für ein … ach so, der Zucker. Ja. Nein, deswegen nicht.«

      Jenny glaubte ihm nicht recht. »Wieso dann?« Sie vermutete, weil sie eben kaum zu übersehen war mit ihrer Figur.

      »Na ja, wie soll ich das jetzt sagen, ohne dass Sie das missverstehen? Sie sind einfach nicht zu übersehen …« nachdenklich blickte er sie an. Blaue, tiefblaue Augen registrierte sie. Dann das, was er gerade gesagt hatte. Wusste sie es doch! Ihr traten die Tränen in die Augen, weshalb sie sich unwirsch abwandte und ihm einen schönen Tag wünschte, mit dem Zusatz »Arschloch.«

      ***

      Peter blieb wie vom Blitz gefällt stehen und sah seiner Traumfrau hinterher. Das Kompliment, das er ihr machen wollte, blieb in seiner Kehle stecken. Hatte er sich tatsächlich dermaßen blöd angestellt? Offensichtlich, sonst würde sie nicht so wütend davonrauschen. Aber wo war der Fehler? Natürlich war es riskant, als Fremder eine schöne Frau anzusprechen. Allerdings hatte er gedacht, es wäre so was wie ein Funke zwischen ihnen gewesen, als er sie getroffen hatte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Grübelnd blieb er mitten im Gang stehen, starrte noch immer in die Richtung, in die sie