Tödliche Wollust. Samantha Prentiss

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Название Tödliche Wollust
Автор произведения Samantha Prentiss
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783746787732



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Devisenmärkten durch eine Schwemme an Falschgeld ins Bodenlose stürzen lassen. Was dann folgt, können Sie sich wahrscheinlich noch nicht einmal in Ihren düstersten Albträumen ausmalen. Das totale Chaos würde über uns hereinbrechen und die ganze Welt in seinem Strudel mit sich reißen. Und Sie …« Er blickte Clairé, Ragnar und Garrett nun offen an. »Sie haben die ehrenvolle Aufgabe, das Königreich vor dieser Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes zu bewahren!«

      »Warum ausgerechnet wir?«, hakte Garrett nach einer kurzen Pause vorwurfsvoll nach. »Wir sind doch nur blutige Amateure. Meiner Meinung nach wäre es besser, einen so ungeheuer wichtigen Auftrag an ein Heer von Profis zu übertragen! Da würde ich mich als Mensch und Steuerzahler bedeutend wohler fühlen.«

      Horace Garside blickte ihn verkniffen an. »Mir wäre bei dem Gedanken auch wesentlich wohler. Denn im Vertrauen gesagt: Ich finde Amateure zum Kotzen! Das Dumme ist nur, dass Ihre aparte Kollegin in diesem Fall bereits bis zum Hals drinsteckt. Deshalb habe ich mich auch breitschlagen lassen, Ihnen den Fall zu übertragen, wobei Sie und Ihr Kollege sich quasi als kostenlose Dreingabe verstehen sollten. Ich denke mir, wenn einer immer ein bisschen auf den anderen aufpasst, dürfte so leicht nichts schiefgehen.«

      »Wieso stecke ich schon mittendrin?«, erkundigte Clairé sich würdevoll, wobei ihr deutlich anzumerken war, dass ihr Garsides Bemerkung, er fände Amateure zum Kotzen, nicht einen Deut gefiel. Für sie stand fest, dass sie zu gegebener Zeit darauf zurückkommen würde.

      »Sie hatten doch eine Freundin namens Savannah Campbell, nicht wahr?«

      Clairé nickte. »Sie wurde ermordet.«

      »Richtig«, bestätigte Garside völlig überflüssiger Weise, »und ich kann Ihnen auch sagen, weshalb! Miss Campbell hatte durch einen Liebhaber zufällig von dem großen Coup erfahren, den die Fälscher vorbereiten. Und sie hatte sofort erkannt, was dieses Wissen wert war. Sie wurde allerdings umgebracht, ehe sie ihr Wissen in klingende Münze umsetzen konnte. Aber sie hat für den Fall ihres plötzlichen Todes vorgesorgt und ihrem Tagebuch die Geheimnisse anvertraut, die vielen lichtscheuen Typen in diesem Land Millionenbeträge wert wären.«

      »Schon wieder ein Tagebuch«, seufzte Clairé, im Hinblick auf ihren letzten Fall, was ihr Garsides fragenden Blick einbrachte.

      »Und wo ist dieses geheimnisvolle Buch jetzt?«, wollte Ragnar wissen und nahm ihr die Antwort ab.

      Horace Garside zuckte wieder einmal die Achseln. »Keine Ahnung. Aber die Gangster gehen davon aus, dass Miss Beauvais das Tagebuch besitzt. Und solange sie das glauben, ist sie als Köder unbezahlbar für uns. Die Kerle müssen Kontakt mit ihr aufnehmen, wenn sie verhindern wollen, dass es in falsche Hände gerät. Bei dieser Gelegenheit werden wir den Burschen eine Falle stellen. Mr. Underwood und Mr. McLaughlin werden zur Stelle sein, wenn es soweit ist.«

      Ein spöttisches Lächeln umspielte Clairés Mundwinkel. »Und wo waren die beiden Herren gestern Abend, als die Bande erstmals Kontakt mit mir aufgenommen hat? Immerhin haben die Kerle einen Killer geschickt, der, nur um mir zu zeigen, wie verdammt ernst sie es meinen, eine Freundin von mir getötet!«

      ***

      Kapitel 5

      Ein junger Inspector des Yards leitete das Verhör. Er bemühte sich, Vinson Chambers äußerst fair zu behandeln. Für ihn schien ein Angeklagter noch so lange ein normaler mit allen Rechten ausgestatteter Bürger zu sein, bis ihn das Gericht verurteilt hatte. Aber helfen konnte und wollte er dem Mann natürlich auch nicht. »Kennen Sie einen Anwalt, den Sie mit der Vertretung Ihrer Interessen betrauen können?«, erkundigte er sich.

      Chambers nickte. »Mr. Whitford … Darf ich ihn anrufen?«

      Der Inspector deutete fast schon gleichgültig auf das schwarze Telefon in einer Ecke seines Schreibtisches und beugte sich dann wieder über die vor ihm liegende Akte.

      Chambers wählte, und Whitford schien bereits auf den Anruf gelauert zu haben, denn er meldete sich sofort.

      »Was ist schiefgelaufen?«, kam seine beunruhigte Frage.

      »Alles!«, erwiderte Chambers lakonisch. »Weil du mich hereingelegt hast! Wenn du mir gleich gesagt hättest, dass ich es mit ausgekochten Profis zu tun habe, säße ich jetzt nicht im Yard!«

      »Was wirft man dir vor?«

      »Einen Mord! Ich soll diese Clairé Beauvais erwürgt haben!«

      Whitford zog die Luft scharf durch die Zähne. »Hast du das Tagebuch?«, fragte er lauernd.

      »Ach Quatsch, wo denkst du hin! Die Beauvais hat mir irgendeine Droge in den Whisky gepanscht, und als ich wieder zu mir kam, lag ich mit ihr zusammen auf dem Lotterbett! Peinlich an der Situation war nur, dass diese schwarzhaarige Venus bereits tot war. Die muss ich im Delirium ermordet haben.«

      »Du verdammter Idiot!«, entfuhr es dem Anwalt. »Kannst du mir mal verraten, wie ich jetzt an dieses beschissene Tagebuch kommen soll?!«

      »Das interessiert mich ein Scheißdreck!«, fauchte Chambers. »Ich will nur wissen, wie ich aus diesem Schlamassel ungeschoren rauskomme. Setz' dich sofort in Marsch und tanz' hier an, … sonst fange ich mit dem Singen an, hörst du?!« Chambers schrie förmlich ins Telefon.

      Erstaunt hob der junge Inspector den Kopf.

      Im Gesicht des Killers zuckte es nervös. »Dieser verdammte Scheißkerl von einem Rechtsverdreher will mit seinem fetten Arsch nicht aus dem Bett, da musste ich ihm erstmal Beine machen«, entschuldigte er sich, mühsam lächelnd.

      *

      Eine Stunde später kam Hudson Whitford. Nach einem Blick in die Beweisakte verflüchtigten sich seine Hoffnungen allerdings schlagartig, Chambers mit juristischen Kniffen freizubekommen. Der Fall war hieb und stichfest. Chambers würde wegen Mordes verurteilt werden und mindestens fünfzehn bis zwanzig Jahre hinter den Gittern eines Gefängnisses ihrer Majestät verschwinden.

      Chambers verzog keine Miene, als er ihm diese Eröffnung machte. »Du hast genügend Zeit, um dir etwas einfallen zu lassen«, erklärte er kalt. »Aber ich garantiere dir, wird es zu einer Verurteilung kommen, lasse ich die Bombe hochgehen. Dann schlag ich dich wie ein Ei in die Pfanne!«

      »Und was erwartest du von mir?«

      »Blöde Frage!«, schnauzte Chambers. »Ich erwarte, dass du mich hier rausholst!«

      ***

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