Название | Sagenbuch der Bayrischen Lande |
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Автор произведения | Alexander Schöppner |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742772664 |
eine Goldkönigin ihn liebte. Darüber freute sich die
Magd ausnehmend und sagte: »Nun gut, so will ich es
mit dir wagen. Ich besitze die geheime Kunst, aus
schlechten Metallen Gold und Silber zu scheiden, und
da du ein redliches Herz bist, so will ich, wie ich es
zeither zu deiner Prüfung that, keine Magd mehr sein,
wohl aber deine getreue Hausfrau und deines Städtleins
daheim ehrsame Bürgerin.«
Nach diesem verständigten sich die Beiden und
Sigmund Wann nahm die wälsche Braut mit nach
Wunsiedel; – dort wurde sie ihm christlich angetraut.
Mit Hülfe seiner Frau gewann nun der ehemalige
Bäckergeselle durch die Kunst der Alchymie große
Reichthümer. Da ihre Ehe jedoch kinderlos blieb, so
erbaute Wann ein herrliches Hospital, und machte die
von Eger darüber zu Schutzherrn. Denenselben gab er
eine große Summe Geldes, dafür mußten sie alljährlich
in das Hospital nach Wunsiedel 410 Goldgulden
zur Unterstützung z w ö l f ehrlicher alter Männer und
d r e i e r Priester geben.
Bei gemeldetem Hospital steht auch eine feine Kirche,
welche ebenfalls von Sigmund Wann begründet
wurde. In dieser bezeichnet eine Gedächtnißtafel mit
den Bildnissen jenes wackeren Ehepaares das Andenken
ihrer Segnungen.
169. Wie ein Bauer das Alexanderbad entdeckt
hat.
J . G . K ö p p e l . Maler. Reise durch die
Fürstenthümer Baireuth und Ansbach II., 119. J.v.
P l ä n c k n e r Piniferus S. 198.
Ein Bauer mit Namen Brodmerkel im Dorfe Sichersreut,
litt drei Jahre lang an einem Ansatz von schwarzem
Staar, Geschwulst und ungesunden Leib. Man
rieth ihm, nach Karlsbad zu gehen oder Sauerbrunnen
zu trinken, allein Beides war ihm zu kostspielig. Da
träumte er in einer Nacht, auf seiner Wiese, der Heuleiten,
sei eine Quelle, die ihn, wenn er davon tränke,
gesund machen würde. Am 19. Mai 1734 ging er hinaus
auf die Wiese, fand wirklich in einem Sumpfe die
Quelle, gebrauchte sie und erhielt seine Gesundheit;
worauf dann die Quelle gefaßt worden und das Alexanderbad
aufkommen ist.
170. Die Zerstörung der Luxburg.
Nach Z e i d l e r u. P e r t s c h die Ausf. Beschr. d.
Fichtelbergs, S. 64. C.v. F a l k e n s t e i n a.a.O. S. 98.
Die Luxburg oder Losburg war vor Alters ein berufenes
Raubnest, von wo aus die ganze Umgegend bis
nach Eger beunruhigt wurde. Nun dachten die Herren
von Eger schon lange mit Ernst darauf, wie solchem
höchst schädlichen Unwesen möchte abgeholfen werden.
Da war indessen guter Rath theuer, denn die Losburg
war durch steile Felsen gegen jeden Angriff geschützt.
Endlich gerieth man auf einen guten Einfall.
Denn als einstmals die Ritter der Losburg auf Raub
ausgezogen waren und Niemanden als die Wachen
zurückgelassen hatten, wurde Solches den Egerischen
Herrn durch Kundschafter heimlich zu wissen gethan.
Diese ließen alsbald eine bewehrte Mannschaft ausrücken
und am Fuße des Berges sich zum Angriff
stellen. Alsdann ließen sie gerade so viel Mann mit
eben dergleichen Waffen, Röcken und Pferden, als
welche die ausgezogenen Raubritter hatten, gegen den
Berg vorrücken und sich dem Schlosse nähern. Die
Wachen meinten nicht anders, als es wären die ihrigen
und kämen mit guter Beute wieder. Also ließen sie
solche ohne Bedenken einrücken, wurden aber in selbem
Augenblick niedergestoßen, wornach auf ein ge-
gebenes Zeichen der ganze Hinterhalt nachrückte,
Alles niedermachte und das Raubnest zerstörte.
In dem Keller der Luxburg unweit des Thores, nach
dessen verfallenem Eingang noch einige Stufen führen,
liegt ein großer Schatz vergraben, worüber es in
einem an den Markgrafen Friedrich gemachten Berichte
also lautet:
»Gold, Silber und Edelgeschmeide in einem kupfernen
Kessel einer Elle hoch und breit voll gemünzter
Gulden. Auf demselben steht ein kupfern Gefäß,
darinnen ist eine Krone von Gold und dabei schöne
Kleinodien und Edelgestein, so von den Luxburgern
etwa einem König räublich genommen, durch ein
Mönchlein, hat schwarze Kleider, das klein ist und
hinkt, zu erheben. Das soll geschehen in Epiphania
1504 per conjurationes.«
171. Der Teufel auf der Kössein.
Von L. B r a u n f e l s . – Die Redlichkeit der
Fichtelberger geht in Hand mit jener Derbheit, die das
Sprüchwort bezeichnet: »Mein Reden ist so grob, wie ein
Fichtelberger.« – K ö s s e i n , Gipfel des Fichtelgebirgs.
S. Ausf. Beschr. des Fichtelbergs S. 128.
Dem frechen Teufel fiel's mal ein:
Er führt den Herrn auf die Kössein,
Zeigt ihm die Länder groß und klein,
Und sagt: Das soll dein eigen sein,
Verehrst du mich als Herren dein.
– Wie? lächelt Christus, Alles mein,
Die Berg' und Thäler groß und klein?
Ja, aber Eins versag' ich dir:
Dort R e i c h e n b a c h und N a g e l hier;
Die sind mein Brodschrank für und für!
Ist auch das ganze Bergrevier
Mit Schwören und Fluchen zu Dienste mir,
Dort sind die g r ö b s t e n Leute schier
Im ganzen Fichtelbergsrevier.
172. Die Geistã in Zaitlmũos.
In der Mundart des Egerthals, von L. Z a p f . –
Z e i t e l m o o s Wald und Sumpf zwischen Wunsiedel
und Weißenstadt. Vgl. Ausf. Beschr. des Fichtelbergs, S.
90. G r i m m d.S. I., 58.
Zwischn Weischtodt und Wousiedl is a grußa Wõald,